Theater, Konzerte, Ausstellungen / Bei Esch 2022 ist es der Monat von Kayl-Tetingen
Kayl-Tetingen steht vom 22. November bis 21. Dezember im Fokus von Esch2022 und ist damit die letzte der Esch2022-Gemeinden, die während eines Monats jeweils im Mittelpunkt standen. Etliche ihrer Projekte haben bereits in den vergangenen Monaten hunderte Besucher begeistert. Nun wartet sie mit weiteren kulturellen Leckerbissen auf. Und vor allem: Was 2022 begann, wird 2023 und darüber hinaus fortgesetzt. Der Letzte macht in diesem Falle keinesfalls das Licht aus.
Es begann mit der Freilichtausstellung Landscapes, ein Projekt, das zusammen mit Rümelingen organisiert wurde. Im August und Oktober säumten Installationen, Fotos und gusseiserne Landschaftsnachbildungen des ehemaligen Tagebaus den Wanderweg zwischen Léiffrächen in Kayl und Wanterfeld in Rümelingen. Auf die Besucher warteten Tanzvorführungen und Sirenenkonzerte. Die rostroten Plastiken des ehemaligen Tagebaus werden auch weiterhin zu sehen sein.
Das dreigliedrige Projekt „Den Neie Mineur“ wurde bereits teilweise abgearbeitet. Der erste Teil war bereits Ende April vorgestellt worden: die Graphic Novel „Schortgen – En Eisefrësser an der Chamber“ von Charel Meder und Marc Angel über das Leben des Tetinger Arbeiterdeputierten Jean Schortgen. Der Band wurde nun um eine pädagogische Mappe für die Schüler und Schülerinnen der Lyzeen ergänzt. Das Werk verkaufe sich sehr gut, so Pascal Useldinger, Leiter des Kulturdienstes der Gemeinde, am Mittwoch anlässlich der Vorstellung des Programms von Kayl-Tetingen zum Kulturjahr 2022.
Das Musical „De Neie Mineur“ – das zweite Teilprojekt, war im September in der Schungfabrik aufgeführt worden. Das Stück erinnerte an das schwere Leben der Grubenarbeiter und ihrer Familie und spannte den Bogen zur heutigen Wirklichkeit der Grubenarbeit. Rund 160 Akteure, Laien und Profis, standen auf der Bühne. Gleich neun Musik- und Gesangvereine der Gemeinde waren daran beteiligt. Für Guy Assa, Mister Esch2022 der Gemeinde Kayl, ein Meilenstein in Sachen Zusammenarbeit der lokalen Vereinswelt.
Nun steht Teil drei des Projekts „De Neie Mineur“ an: „Gare la mine, den neie Mineur“ haut. Das Stück wird in Zusammenarbeit mit der Artistekëscht vorbereitet. Deviserin ist Martine Conzemius. Das Stück folgt demnach nicht klaren Regieanweisungen, sondern wird in Zusammenarbeit mit den Akteuren aufgebaut. Vorstellungen sind am 9. und 10. Dezember um 20.00 Uhr und am 11. Dezember um 17.00 Uhr in der Schungfabrik.
Ausstellung „The Great Industry“
Für das Kulturjahr wurde das „Musée vun der Aarbecht“ (MUAR) ins Leben gerufen. Kein Museum im traditionellen Sinn, ein Museum ohne Mauern, wie am Mittwoch mehrmals hervorgehoben wurde. MUAR befasst sich mit dem Thema Arbeit gestern, heute und morgen, organisiert dazu Konferenzen, Ausstellungen und Lesungen. Die erste große Expo „Working Class Heroes“, von Marie-Paule Jungbluth kuratiert, war den Bergarbeitern, Gewerkschaftern und Politikern Jean-Pierre Bausch, Jean Schortgen und Léon Weirich gewidmet. Die in der Galerie Museum Ferrum in der Schungfabrik ausgerichtete Ausstellung erinnerte auch an andere, aus der Arbeiterschaft stammende Abgeordnete.
„Working Class Heroes“ ist derzeit im litauischen Kaunus zu besichtigen, das wie Esch und Novy Sad in Serbien ebenfalls Kulturhauptstadt 2022 ist. Im Gegenzug ist bis zum 17. Dezember in der Galerie des „Musée Ferrum“ die litauische Ausstellung „The Great Industry“ zu sehen. Sie schildert Erinnerungen von Arbeitern mehrerer großer Industriebetriebe aus der Sowjetzeit. Das verbindende Element: die Schuhindustrie. Wurden in Tetingen in der Fabrik der Gebrüder Hubert insbesondere Arbeiterschuhe hergestellt, so produzierte man in Kaunas Sportschuhe.
MUAR, das eng mit dem Liser und der CSL zusammenarbeitet, wird 2023 erstmals im Ausland an einer Gemeinschaftsausstellung in Dortmund teilnehmen, hieß es am Mittwoch. Seine Arbeit wird das virtuelle Museum auch in Zukunft fortsetzen können. Das Arbeitsministerium habe eine finanzielle Unterstützung für die nächsten vier Jahre zugesichert, so Bürgermeister Jean Weiler (CSV).
Der Abschlussabend des Kulturjahres in Kayl-Tetingen ist am 17. Dezember. Auf dem Programm in der Schungfabrik steht ein lange als verschollen geltender Streifen der Filmamateure Levy und Laux über die Arbeit in der Schungfabrik. Der vom CNA digitalisierte fünfzehnminütige Film wurde vom Jazzmusiker Pol Belardi vertont. Abgeschlossen wird der Abend mit einer audiovisuellen Performance „Psilicone Puppet Theater“ der litauischen Künstlerin Auksé Petruliené – ein Remix industrieller Geschichten aus dem Kayltal und aus Kaunas, das musikalisch von Pol Belardi begleitet wird.
Eine besondere Überraschung erwartet die Musikliebhaber am 18. Dezember mit einem exklusiven Konzert der Gipsy Kings by Patchaï Reyes. Der Kartenvorkauf beginnt heute, Donnerstag.
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