Kommentar / Das Foyer Don Bosco bleibt eine Schande für unser Land
Das Haus als Bruchbude zu bezeichnen, wäre eine Beleidigung für die Buden, die etliche Kinder und Jugendliche sich zum Spielen im Garten bauen. Als im Juli 2015 das Foyer Lily Unden eingeweiht wurde, freuten sich die Anwesenden auf den baldigen Abriss der sich schon damals in einem desolaten Zustand befindenden Flüchtlingsunterkunft Don Bosco (s. Artikel S. 4). Als „Schande des Landes“ und als „Schrott“ wurde es damals bezeichnet. Doch getan hat sich seitdem nichts. Höchstens in puncto Dixi-Klos auf dem Hof. Dass das reiche Luxemburg dort Menschen unter Bedingungen wohnen lässt, die es überall auf der Welt bei jeder sich bietenden Gelegenheit kritisiert, ist schon ein kleiner Skandal an sich.
Nun gut, die Lage auf dem Wohnungsmarkt ist so, wie sie ist, und Unterkünfte zu finden, ist nicht einfach. Allerdings ist der Staat nicht irgendein dahergelaufener Mietwilliger; man kann ihm schon andere Möglichkeiten unterstellen.
Jeder Flüchtling, dem der Status des „Bénéficiaire de protection internationale“ anerkannt wird, muss innerhalb von zwölf Monaten seine vom „Office national de l’accueil“ (ONA) zur Verfügung gestellte Wohnung verlassen. In der Zeit, die er noch in dem ONA-Haus wohnt, muss er Miete zahlen: 640 Euro, wurde uns von einem Bewohner des Foyer Don Bosco gesagt. Für ein „normales“ Zimmer ist es ein vertretbarer Preis, aber in diesem Fall wohl kaum.
Würden die momentan 88 Bewohner des Heims, unabhängig von ihrem Status, Miete zahlen, wären das 675.840 Euro im Jahr, eine stolze Summe, auf die Papa Staat offensichtlich nicht verzichten kann, doch Peanuts im Vergleich mit der Summe, die die Regierung für die Bewachung der Flüchtlinge ausgeben will. Anfang dieses Jahres deponierte der zuständige Minister für Immigration einen Gesetzentwurf zur Finanzierung der Sicherheitsdienste der ONA-Einrichtungen. Die Kosten werden für den Zeitraum 2021-2027 auf mehr als 190 Millionen Euro veranschlagt. Würde man jeden Don-Bosco-Bewohner im Hotel Royal unterbringen, würde das den Staat rund 8,6 Millionen Euro kosten. Für diesen Schnäppchenpreis wäre das ONA obendrein noch die Sorgen um die Toiletten los.
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Katholische, das heißt weltumspannende Mentalitätskontinuitäten überdauern mühelos Generationen und Jahrhunderte.
MfG
Robert Hottua