Meteo-Ausblick / Unwetter-Serie über West- und Mitteleuropa bahnt sich an
Wie in der letzten Kolumne vom vergangenen Freitag schon angesprochen, werden die Luftmassen wärmer – dafür aber auch feuchter. Das Risiko einzelner heftiger Gewitter steigt, auf West- und Mitteleuropa gesehen droht sogar eine Unwetter-Serie.
In den letzten Wochen war es sehr schwierig, einen ungefähren mittelfristigen Trend auszumachen. Seit voriger Woche ist aber deutlich geworden, dass uns bis ans Ende des Vorhersagezeitraums (bis Anfang Juli) eine weiterhin sehr wechselhafte und unbeständige Witterung bevorsteht. Zustande kommt diese durch Tiefdruckgebiete, die immer wieder aus Teiles Südeuropas und vom Atlantik her auf unseren Kontinent übergreifen oder sogar durchrauschen. Durch diesen Charakter kommt es auch immer wieder mal vor, dass wir auf Vorderseiten von Tiefdruckgebieten geraten. Diese tragen bei günstigen Bedingungen warme Luftmassen aus Südeuropa/dem Mittelmeerraum nach Mitteleuropa und sorgen für sommerliche Temperaturen. Es handelt sich hierbei also um regelmäßige Warmluftschübe, die allerdings auch immer wieder von Kaltfronten gekontert werden.
Wärme kommt … und geht
In der aktuellen Wetterwoche ist das der Fall: Warme bis sommerliche Luftmassen werden angezapft, doch geraten schon am Freitag in einen Konflikt mit deutlich kühlerer Luft, die vom Atlantik her hereinweht. Der Wärmeberg wird abgebaut – für zumindest Samstag sollen die Temperaturen noch auf um 20°C steigen.
In der nächsten Wetterwoche scheint klar: Der nächste Wärmeberg wird kommen, bloß wird der Zeitpunkt von den mittelfristigen Modellen unterschiedlich berechnet. Laut dem amerikanischen Wettermodell dauert es bis fast zum Wochenende, bis es wieder sommerlich wird. Das europäische sieht dagegen, dass die Wärme schon am Dienstag (in einer Woche) einen neuen Versuch startet. Sollte sich diese Variante durchsetzen, dann wären auch über 30°C denkbar.
Aufgrund des eher „chaotischen“ Musters der Druckgebiete und Verlagerungen auf den Wetterkarten sollte man die exakten Werte jedoch mit Vorsicht genießen. Fest steht: Es bleibt sehr wechselhaft, mit auch wärmeren Phasen, Gewitter sind immer wieder möglich.
Bester Mix für Unwetter
Hätten wir ein stabiles Hochdruckgebiet, müsste man sich keine Gedanken um Regen oder Gewitter machen. Da die Wetterlage aber so wechselhaft ist, kommt es vor, dass feuchtwarme Luftmassen aus Südeuropa von plötzlich kühleren Luftmassen aus Westen oder Nordwesten gekontert werden. Mit einer solchen Situation haben wir es in der momentanen Wetterwoche zu tun.
Ausgehend von einem Tiefdruckgebiet, das mit seinem Kern über Teilen Portugals und Spaniens liegt, erstreckt sich eine sogenannte „Tiefdruckrinne“ nach Nordosten. In dieser Rinne bilden sich kleine, eigenständige Tiefs aus – zusätzlich auch sogenannte „Konvergenzlinien“. An ihnen strömt die Luft aus verschiedenen Richtungen aufeinander, wodurch die Luftmassen zum Steigen gezwungen werden. Es entstehen zahlreiche Schauer und Gewitter, die in den energiereichen Luftmassen auch unwetterartig ausfallen können und werden.
Das Risikogebiet zieht sich von Frankreich her über BeNeLux bis nach Deutschland. In Luxemburg müssen wir das Wetter am heutigen Dienstag und auch am Donnerstag genauer im Auge behalten. Durch eine sehr gute Überlappung günstiger Parameter können einzelne Schwergewitter mit großem Hagel, Sturmböen und auch heftigem Regen nicht ausgeschlossen werden. Dies sind meist allerdings keine flächendeckenden Ereignisse, sondern lokal begrenzt – was die Vorhersage erschwert. Da das Risiko einzelner Superzellen (Gewitter mit rotierenden Aufwinden) erhöht ist, kann in diesem Fall auch ein einzelner Tornado im Risikogebiet nicht ausgeschlossen werden.
Erst am Wochenende soll sich die Wetterlage über unserem Kontinent beruhigen.
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