Wetterkolumne / Der Jetstream übernimmt: Es wird richtig herbstlich
In der Kolumne der vergangenen Woche hatten wir bereits auf dieses mögliche Szenario hingewiesen, nun macht sich der Herbst tatsächlich umfangreich bemerkbar. Ein Faktor dabei ist der Jetstream – doch was ist das eigentlich?
Der Jetstream ist ein Starkwindband, welches in einer Höhe von 8 bis 12 Kilometern um die Nordhalbkugel rast. In diesem können zu sehr aktiven Zeiten Windgeschwindigkeiten von bis zu 500 km/h auftreten, was allerdings nicht in Bodennähe zu spüren ist. Hochdruck- und Tiefdruckgebiete orientieren sich nördlich und südlich dieser Strömung, wodurch der regelmäßige Wechsel des Wetters zustande kommt – daher ist die Bezeichnung „Motor des Wettergeschehens“ nicht unbedingt falsch.
Er strömt nicht in einer geraden Linie von West nach Ost, sondern „mäandriert“. Bedeutet: Meist nimmt er eine wellenartige Form an, die allerdings von einigen Faktoren abhängig ist, wie beispielsweise vom Temperaturunterschied zwischen Nordpol und Äquator. In den nächsten Tagen würfeln sich die Voraussetzungen so zusammen, dass sich der Jetstream fast genau über Teile von West- und Mitteleuropas legt, und somit auch über Luxemburg.
„Tiefdruckstraße“ mit viel Regen und stürmischem Wind
Zwar handelt es sich bei der Tiefdruckstraße nicht um einen wissenschaftlichen Begriff, allerdings kann man sich die Wetterlage trotzdem so ähnlich vorstellen. Die Tiefdruckgebiete sind an den Jetstream gekoppelt und können im nun relevanten Szenario über diese Straße immer wieder nacheinander über die gleichen Orte hinwegziehen. Dies kann nicht nur unter Umständen eine nennenswerte Menge an Regen verursachen, sondern auch stürmische Böen bis hin zu einem echten Sturm, in diesem Fall Herbststurm.
Zuerst der Regen: Vom heutigen Dienstag bis zum Samstagmittag muss damit gerechnet werden, dass es entweder durch Schauer oder größere Regengebiete immer wieder nass wird. Der Fokus in Sachen potenziell größeren Summen liegt auf dem Mittwoch (besonders vom Abend bis in die Nacht) sowie auch auf dem Donnerstag. An beiden Tagen könnten, akkumuliert gesehen, zwischen 30 und 50 l/m2 Regen zusammenkommen. Auf die gesamte Woche bezogen könnte im Endeffekt von 40 bis vielleicht sogar 70 oder 80 l/m2 die Rede sein.
In Sachen Wind geriet der Freitag in den rezenten Modellrechnungen immer wieder in den Fokus. Es ist allerdings stark davon abhängig, wie intensiv sich das zusammenhängende Tief entwickelt und in welcher Entfernung der Kern tatsächlich an uns vorbeizieht. Bei diesem sogenannten „Randtief“ gibt es nämlich nur einen schmalen Bereich, in dem Sturmböen auftreten. Aus derzeitiger Sicht wären Sturmböen bis um 80 km/h durchaus möglich, was sich aber schnell verändern kann, wenn das Tief nachher nur einige Kilometer weiter entfernt liegt als vorhergesagt. Die tatsächlichen Böen können dann entweder tiefer oder höher liegen – das macht Randtiefs so unberechenbar.
Unabhängig von den Details wird es jedenfalls eine sehr herbstliche Woche, die nichts mehr mit dem Wetter vom vergangenen Wochenende zu tun hat.
Temperaturen gehen vorerst deutlich zurück
Wie ebenfalls in der letzten Kolumne bereits angesprochen, scheinen die Temperaturen auch laut neuesten Berechnungen kontinuierlich zurückzugehen – zumindest in der Kurz- und Mittelfrist. Heute sind es 12 bis 15°C, am Mittwoch und Donnerstag schwanken die Werte bei 13 bis 18°C. Zum Wochenende hin sollten sich die Temperaturen tagsüber zwischen 9 und 15°C einpendeln, in den Nächten könnte es besonders am Samstag- und Sonntagmorgen beinahe zu Luftfrost kommen bei 1 bis 3°C an den kühlsten Standorten. Bodenfrost wäre ziemlich wahrscheinlich.
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