Zinspolitik und Fairness / „déi Lénk“ fordern Herabsetzung der Zinsen
„déi Lénk“ äußert in einem Presseschreiben scharfe Kritik an der Sparkasse aus, da diese nach einer erneuten Leitzinssenkung der Europäischen Zentralbank (EZB) im September ihre Zinssätze unverändert lässt. Laut „déi Lénk“ hält die Sparkasse die Zinsen bewusst auf einem künstlich hohen Niveau, was der Bank erlaubt, überhöhte Gewinne auf Kosten der Kreditnehmer zu erzielen. Dies betreffe besonders Haushalte, die ohnehin durch Inflation und den Zinsanstieg der letzten Jahre stark belastet sind. Die Partei zeigt sich überrascht, dass eine Staatsbank, die dem Gemeinwohl verpflichtet sein sollte, solche Praktiken anwendet.
Die Partei verweist auf die Analysen der Chambre des salariés, die bereits Ende August darauf aufmerksam machte, dass Luxemburger Banken ihre Zinssätze entweder verzögert oder zu früh angepasst haben, um ihre Profite zu maximieren. Auf eine parlamentarische Anfrage von der Partei hatte Finanzminister Gilles Roth (CSV) eingeräumt, dass die Banken im Land nicht immer den EZB-Richtlinien folgen würden. „Wir fragen uns, warum sich die Banken, insbesondere eine Staatsbank, solche Freiheiten herausnehmen, während viele Haushalte durch die Inflation und den jüngsten Zinsschock in große Schwierigkeiten geraten sind“, schreibt die Partei.
Die hohen Zinsen würden zudem die ohnehin überhöhten Immobilienpreise weiter in die Höhe treiben und damit nur wohlhabende Käufer begünstigen, während Durchschnittsverdiener zunehmend vom Immobilienmarkt ausgeschlossen werden.
„déi Lénk“ fordert eine sofortige Senkung der Zinssätze auf ein vernünftiges Niveau, wie es in Nachbarländern wie Frankreich und Belgien der Fall ist, wo die Zinssätze um etwa 0,6 Prozent niedriger liegen. Die Partei erneuert ihre Forderung, dass die Banken „endlich mit den Wucherzinsen aufhören“ und dass die unrechtmäßigen Profite der letzten Monate in dringend benötigten Wohnungsbau und die Energiewende investiert werden sollten.
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