BGL Ligue / „Es ist ein Prozess“: Joris die Gregorio und die Herkulesaufgabe in Monnerich
Joris Di Gregorio wurde beim FC Monnerich regelrecht ins kalte Wasser geworfen: Der neue Trainer musste eine Mannschaft übernehmen, die mit null Punkten ganz am Boden der BGL Ligue lag.
Als Spieler feierte Joris Di Gregorio Anfang der 2000er riesige Erfolge, insbesondere mit dem F91, wo er 61 Partien absolvierte und 49 Buden machte. Zum erfolgreichsten Torschützen der Saison reichte es aber nie, auch nicht bei den Nachfolgeklubs, bedauern tut das der Vollblutstürmer aber nicht: „Im Endeffekt ist es nicht wichtig, wer die Treffer macht, ich durfte sehr viele Tore für meine Mitspieler auflegen und das freute mich genauso, wie selbst zu treffen. Man tritt als Mannschaft an und wichtig ist nur der Erfolg.“ Immerhin wurde er in seiner Düdelinger Zeit zweimal zum besten Spieler der Saison gewählt, 2005/06 und 2006/07. Seine Reise ging anschließend über die Fola (75 Spiele/29 Tore) zur US Mondorf (8/1). Insgesamt lief Di Gregorio 144-mal im Oberaus auf und traf 79-mal ins Netz.
Nach seiner aktiven Karriere übernahm der 42-Jährige (geb. 4.9.1982) den Trainerposten für zwei Jahre in seiner Heimatstadt beim CS Veymerange (Thionville), um anschließend einen Abstecher nach Luxemburg zu machen und für eine Saison Co-Trainer unter Paulo Gomes in Mondorf zu sein. Dann kam Corona und Di Gregorio legte auch zum Wohl der Familie eine Pause ein, um nach Ende der Pandemie für zwei Jahre die Reserven von Lusitanos Thionville zu trainieren. Den Kontakt zur BGL Ligue hatte er aber nie verloren: „Ich stand immer mit meinen alten Vereinen und auch Spielern in Verbindung und ich schaute mir regelmäßig Spiele an. Das Interesse ist groß, ich wohne ja quasi nebenan.“
Gegenseitiges Interesse
Sein Engagement in Monnerich kam trotzdem überraschend: „Der Verein ist an mich herangetreten. Die Verantwortlichen hatten schon im vergangenen Jahr die Fühler nach mir ausgestreckt und Informationen über mich eingeholt. Jetzt ging es ganz schnell, es gab Unterredungen, ich habe meine Visionen dargelegt und der Klub die Erwartungen. Da ich den Verein kannte und Monnerich durchaus in der BGL Ligue in der Vergangenheit Erfolge sammeln konnte, war mein Interesse groß.“
Joris Di Gregorio ist seit nunmehr einem Monat im Amt, der FCM steht aber immer noch ohne Punkt da: „Es ist ein Prozess, die Mannschaft muss sich an mich gewöhnen und ich muss sie noch besser kennenlernen, ihr zeigen, wie ich arbeite und was ich von ihr verlange, das geht nicht von heute auf morgen.“ Wegen Pokal- und Länderspielen bestritten die Monnericher bisher nur zwei Partien, die Auftaktpleite (0:3) gegen Wiltz und das 2:5 beim Racing. Wobei die Di-Gregorio-Elf auf Verlorenkost bis zur Stunde Spielzeit mit 2:0 in Führung lag, für den Coach eine logische Konsequenz der Saison: „Eine richtige Antwort auf diese Frage gibt es nicht. Zum einen hatten sich kleine Fehler eingeschlichen, dann spielte das Kopfkino mit der Niederlagenserie. Man darf auch nicht die Qualität des Gegners vernachlässigen, der RFCUL steht nicht umsonst mit oben in der Tabelle. Wichtig für mich war es, dass wir in der Lage sind, auch gegen solche Mannschaften Tore zu schießen. Jetzt müssen wir lernen, das Selbstvertrauen über die Zeit zu bringen.“
Schwere Spiele vor dem Winter
Vor der Winterpause stehen für das Tabellenschlusslicht noch vier, zum Teil schwere, Spiele an, inklusive Schlüsselspiel gegen die Fola. Was Joris Di Gregorio nicht so sieht: „Zu diesem Zeitpunkt der Saison ist es noch kein Schlüsselspiel, es ist ein wichtiges Spiel, mehr nicht. Ein Sieg wäre aber gut für die Psyche.“
Der Winterpause sehnt sich der Coach jedenfalls nicht entgegen: „Ich schaue immer von Spiel zu Spiel. So kann ich Fehler erkennen und werde versuchen, das zu ändern. In der Winterpause haben wir keine Spiele.“ Auch am Kader will Di Gregorio wenig ändern: „Wir haben eine gute Truppe mit guten Spielern, die mein Vertrauen genießen. Die Kaderdecke ist möglicherweise etwas dünn, vielleicht legen wir auf dem Transfermarkt nach.“ Joris Di Gregorio will jede Zeit nutzen, um dem Team seinen Spielstil zu verinnerlichen: Aggressivität, sich zeigen, das Spiel mit und ohne Ball, Effizienz, Intelligenz und mehr Realismus.
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