Nations League / So können die „Roten Löwen“ den Direktabstieg in die Liga D noch verhindern
Die „Roten Löwen“ stehen am Scheideweg: Am letzten Spieltag der Nations League (Liga C) entscheidet sich, ob Luxemburg auf direktem Weg in die Liga D absteigt, oder doch noch ein Ticket für die Relegation ergattern kann. Gegen Nordirland gab es im September zum Auftakt eine 0:2-Niederlage, dennoch ist die Mannschaft von Luc Holtz fest davon überzeugt, heute Abend (20.45 Uhr) zu Hause etwas gegen den Tabellenführer ausrichten zu können.
Die FLF-Auswahl wird Tabellenletzter bleiben, an dieser Tatsache wird der Ausgang des letzten Nation-League-Duells gegen Nordirland nichts mehr ändern. Doch es steht zum Abschluss dieser Kampagne noch so einiges auf dem Spiel, was Ehre und Würde übersteigt. Eine mögliche Relegation zum Beispiel. Aber auch persönliche Schicksale. Die Zukunft des Trainers wurde selten so heftig kommentiert wie im Moment. FLF-Coach Luc Holtz zweifelte jedenfalls nicht daran, dass den „Roten Löwen“ ein erfolgreicheres 2025 bevorstehen könnte: „Es sieht gut aus für die Zukunft“, hatte er schon am Freitagabend – trotz großer Enttäuschung – zu verstehen gegeben.
Ob er dann allerdings noch am Seitenrand stehen wird, steht auf einem anderen Blatt. Sich ausmalen, wie seine nächsten Monate aussehen werden, wollte er am Sonntagabend nicht. „An dieser Stelle geht es nicht um mich. In meinem Kopf dreht sich jetzt alles nur um das Spiel gegen Nordirland. In den Tagen und Monaten nach diesem Duell wird die Zeit kommen, die Gedanken zu ordnen, die mir dann durch den Kopf gehen.“
Mental habe er sich von der negativen Phase vor den Kameras nichts anmerken lassen, betonte Holtz. „Hat man in diesem Raum etwas von einer emotionalen Belastung gesehen? Ich glaube nicht. Ich weiß genau, was im Moment geschieht. Ich bin realistisch und reif genug, um die Dinge zu analysieren. Und egal wie ich es machen würde, es wird immer Leute geben, die mich für meine Entscheidungen kritisieren werden. Mir ist nur wichtig, dass ich meinen Weg und meine Visionen nicht aus den Augen verliere. Zu einem späteren Zeitpunkt können wir uns dann an einen Tisch setzen und darüber sprechen, wie es weitergehen soll. Ich bin jedenfalls keiner, der bleibt, nur um jemand anderem den Weg zu versperren.“
Wadenprobleme bei Sinani
In diesem angespannten Kontext spielen die „Roten Löwen“ also um den möglichen Klassenerhalt (über die Relegation). Neben den bekannten Langzeitverletzten steht auch der Einsatz von Danel Sinani auf der Kippe. „Leandro Barreiro ist wieder im Kader und kommt auch für einen Einsatz infrage. Sinani hatte leichte Probleme in der Wade, wir müssen das letzte Training abwarten, um eine Entscheidung zu fällen.“ Bei zwei Spielern gab es allerdings sichtbare Beschwerden: Dirk Carlson wird sich aufgrund seines Nasenbruchs schnell an eine Maske gewöhnen müssen. Am Freitag bestritt er eine komplette Hälfte unter Schmerzen. Auch Mica Pinto, der eine Viertelstunde auf seine Auswechslung warten musste, schien nicht topfit zu sein.
Es liege aber nicht allein am Comeback des Benfica-Profis, dass sich „taktisch so manches ändern wird“, fügte Holtz hinzu. Besonders in Ballbesitz will die FLF-Auswahl ihren Gegner ärgern. Doch das Hauptproblem der letzten Wochen war wohl nicht dort, sondern auf den letzten 30 Metern zu suchen. „Wenn ein Gespräch mit den Stürmern die Lösung wäre, würde ich das tun. Aber so einfach ist es nicht – und auch nicht binnen drei Tagen eine magische Formel zu finden. Wir müssen präsenter sein, etwa bei den Flanken. Mir gehen da zwei, drei Situationen durch den Kopf, bei denen es gereicht hätte, den Ball nur reinzudrücken. Auch ‚Michi’ (Omosanya) hatte ich gesagt, vorne zu bleiben, trotzdem kam er dann zu spät. Für den Stürmer ist es nicht immer leicht, den richtigen Moment zu erkennen. Wir werden das im Abschlusstraining noch einmal anticken und müssen dann morgen (am Montag) schnell genug im Kopf sein und die guten Beine haben.“
Und eins haben die „Roten Löwen“ beim 0:2 im Hinspiel auf die harte Tour gelernt: „In Belfast war die Intensität nicht hoch genug. In der Handlungsschnelligkeit müssen wir schneller und präziser werden und in den Zweikämpfen dagegenhalten“, forderte der Trainer. „Unser Ziel ist es, eine der beiden Mannschaften zu sein, die sich für die Relegation qualifizieren. Dafür müssen wir so viele Punkte wie möglich holen, sprich gewinnen. Nordirland ist heimstark, hat auswärts aber nur einen Punkt eingefahren. Es gibt Qualität in den Reihen, aber die haben wir auch.“
So klappt es mit der Relegation
Nur zwei Mannschaften aus der Liga C steigen direkt in die Liga D ab. Für die beiden „besten“ Tabellenvierten gibt es die Möglichkeit, ihre Haut im März 2026 in zwei Relegationsspielen gegen die beiden Tabellenzweiten der Liga D zu retten.
Einen Spieltag vor Schluss der Kampagne steht Luxemburg im aktuellen Ranking der vier Tabellenletzten (Gruppen 1, 2, 3 und 4) der Liga C mit den zwei Punkten auf einem Relegationsplatz. Lettland (ein Sieg, ein Remis und vier Niederlagen) ist dort trotz seiner 0:1-Pleite gegen Armenien am Sonntag aktuell „bester Vierter“. Abgeschlagen ist Litauen (fünf Niederlagen), dem nur noch ein Sieg gegen Kosovo helfen könnte, um nicht direkt in Liga D abzusteigen. Es kommt für die FLF-Auswahl also zu Fernduellen: mit Aserbaidschan (0 Siege, 1 Unentschieden, vier Niederlagen) und Litauen.
Kann sich die Konstellation noch ändern? Sollte die FLF-Auswahl eine Pleite kassieren, muss abgewartet werden. Aserbaidschan (Gruppe 1) trifft erst am Dienstag auf die Leader aus Schweden, die ihren Aufstieg mit einem weiteren Sieg krönen wollen.
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