Esch2022 / Die Spannung steigt: Symbolische Schlüsselüberreichung für das Hauptquartier
Ministerieller Besuch am Mittwoch auf Belval: Rund zwei Wochen vor der offiziellen Eröffnung des Kulturjahrs wurde der (symbolische) Schlüssel der „Möllerei“ und der „Massenoire“ an die Verantwortlichen von Esch2022 übergeben.
Es sind noch 16 Tage bis zur feierlichen Eröffnung des Kulturjahrs. Kein Wunder also, dass in der Möllerei und der „Massenoire“ auf Belval fleißig gearbeitet wird. Man befindet sich auf der Zielgeraden, es geht augenscheinlich um den Feinschliff. Denn am Tag nach der Eröffnung geht es los mit der Kultur in diesen beiden „Hotspots“ von Esch2022. Um das zu symbolisieren, waren Kulturministerin Sam Tanson und François Bausch (beide „déi gréng“), Minister für öffentliche Arbeiten, am Mittwoch zur Schlüsselübergabe nach Belval gekommen.
Die Möllerei wurde 1912 gebaut, 1965 renoviert und hatte 1997 ihre Schuldigkeit getan, als die drei Hochöfen auf Belval für immer ausgeblasen wurden. Sie diente einst der Lagerung von Erz- und Koks-Gemischen zur Eisengewinnung im Hochofen. Ein Teil der früheren Möllerei beherbergt heute das „Luxembourg Learning Center“ (LLC) der Universität mitsamt der Bibliothek. Der andere Teil ist nun zu einem der Hauptorte von Esch2022 geworden. Er ersetzt die im ersten „Bidbook“ als E22-Hauptquartier vorgesehene, wesentlich größere und attraktivere Gebläsehalle, deren Instandsetzung zeitlich nicht mehr realisierbar war. Also stellte sich Anfang 2019 die Frage nach einem Ersatzort und man fand ihn in der Möllerei. Sie wurde zwischen März 2020 und Februar 2022 für 19,7 Millionen Euro renoviert und instandgesetzt. Und sie wurde mit einer kleinen Brücke mit dem „Plancher de coulée“ der Hochöfen verbunden, sodass Besucher in Zukunft einen kompletteren Rundgang zur Stahlproduktion der von 1908 bis1912 entstandenen ehemaligen Adolf-Emil-Hütte machen können.
Zunächst aber steht die Kultur im Mittelpunkt. Am 17. Januar, also am Tag nach der Esch2022-Eröffnung, ist Vernissage der Ausstellung „Digital Spaces“, eines der Vorzeigeprojekte des Kulturjahrs. Aktuelle Themen sollen dort mit digitalen Technologien dargestellt werden. Wie genau das aussehen könnte, war am Mittwoch in der Möllerei schwer einzuschätzen, eine über den Gleisen auf Höhe der Galerie aufgehängte überdimensionale Leinwand gibt zumindest ein wenig die Richtung vor.
Auch in dem für 2,4 Millionen Euro instand gesetzten Gebäude der „Massenoire“ hängen zwei Leinwände hoch oben über den Köpfen der Besucher. Der ursprüngliche Charakter des Gebäudes wurde größtenteils erhalten. Emsig wird in Richtung Eröffnung gearbeitet, Holzrahmen warten auf ihre zukünftige Bestimmung für das Kulturjahr. In 17 Tagen gehe es los, sagte Eschs Bürgermeister Georges Mischo (CSV), gleichzeitig Präsident der Asbl. Esch2022. Jedenfalls könne man es kaum noch erwarten, so Mischo: „Wir sind heiß wie Frittenfett.“
Die Möllerei werde zur „Place to be“ von Esch2022, sagte derweil Kulturministerin Sam Tanson, während ihr Ministerkollege François Bausch von einem „schwierigen Projekt“ sprach. Einerseits durch das enge Zeitfenster, andererseits durch die Corona-Pandemie. So gesehen war die Instandsetzung der Möllerei eine „Glanzleistung in schwieriger Zeit“, so Bausch. Den Schlüssel überreiche er nur vorübergehend, denn nach dem Kulturjahr geht die Nutzung der Gebäude wieder an den „Fonds de Belval“ über.
Eröffnung: 12.000 Tickets weg
Am 26. Februar wird Esch2022 mit dem „Remix Opening“ offiziell eröffnet. Bis zu 25.000 Besucher erwarten die Verantwortlichen an dem Tag, sagten sie vor wenigen Wochen auf der Vorstellungs-Pressekonferenz der Eröffnungsfeier. Eintrittskarten für die beiden Veranstaltungsorte Esch-Zentrum und Belval gibt es gratis auf www.esch2022.lu. Bis Mittwoch wurden insgesamt 12.000 Tickets abgesetzt.
Bei der Feier wird es vier Bühnen und 18 Konzerte geben, auf denen Künstler aus Luxemburg, der Großregion und den beiden anderen Kulturhauptstädten 2022, Kaunas in Litauen und Novi Sad in Serbien, auftreten. Auftakt ist um 16.00 Uhr, die Events laufen bis 23.00 Uhr. Um 21.30 Uhr soll als symbolischer Eröffnungs-Akt eine Rakete den Escher Nachthimmel erhellen (P.M.).
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„Die Spannung steigt“ ? dat ass wuel ironesch geduecht oder? Dovun kritt een zu Esch nämlech näischt matt. Dat ganzt schengt den Escher um Oa…. verbai ze goen.