Handball / Alle zusammenbringen: Christophe Popescu über seine Rückkehr zum HB Käerjeng
Christophe Popescu steht seit rund drei Wochen wieder für den HB Käerjeng auf dem Parkett. Nach drei Jahren Studien in Frankreich ist der 23-jährige Nationalspieler zurück bei seinem ehemaligen Verein, wo ihm eine spezielle Rolle zukommt.
Christophe Popescu steht eigentlich schon seit Beginn der Saison beim HB Käerjeng im Kader. Sein erstes Spiel hat er aber erst vor knapp drei Wochen, am 2. März gegen Berchem, bestritten. Davor hatte der 23-Jährige während sechs Monaten kaum Handball gespielt. „Ich habe in Aix-en-Provence meinen Master I gemacht und während der Zeit nur die Lehrgänge mit der Nationalmannschaft vor dem Testspiel gegen Belgien und der EM-Qualifikation gegen Lettland absolviert. Ich habe nicht gespielt, stand aber im erweiterten Aufgebot“, blickt er auf die Zeit zurück. „Ansonsten hatte ich eigentlich gar keinen Ball in der Hand.“ Popescu lebte während seiner Studien etwas außerhalb von Aix-en-Provence, weswegen es schwierig war, sich dort einem Verein anzuschließen. „Ich habe versucht, mich trotzdem fit zu halten.“
Seinen Bachelorabschluss in Management hatte der 23-Jährige zuvor in Lyon gemacht. Dort hatte er sich 2021 auch dem Klub AS Lyon Caluire angeschlossen und in der Nationale 1, also der dritten französischen Liga, gespielt. „Im Team waren viele junge Spieler, die alle dieselbe Sprache gesprochen haben. Das hat es einfacher gemacht“, erinnert sich Popescu. Zieht er einen Vergleich mit dem Handball in Luxemburg, sagt er: „Das Spiel in Frankreich ist nicht ganz so muskelbetont, dafür aber viel technischer.“ Die Zeit in Frankreich habe ihm zusätzliches Selbstvertrauen gegeben. Dieses bringt der 23-Jährige jetzt mit zurück nach Käerjeng.
„Ich mache nach meinem Master jetzt in Luxemburg ein Praktikum und habe gleichzeitig wieder angefangen zu spielen.“ Obwohl die Käerjenger Mannschaft seit seinem Wechsel nach Frankreich vor drei Jahren eine andere geworden ist, hatte Popescu keine Probleme, sich wieder ins Team zu integrieren. „Als ich noch in Lyon war, habe ich in meinen Ferien regelmäßig bei Käerjeng mittrainiert und deswegen die meisten Spieler schon gekannt. Sie haben damals schon immer gefragt, wann ich zurückkomme.“
Für frischen Wind sorgen
Dass der Rechtsaußenspieler vor seiner Rückkehr nach Käerjeng während sechs Monaten kein Spiel bestritten hat, machte sich auf dem Platz nicht bemerkbar, Popescu spürte es allerdings körperlich. „Ich habe viele Einheiten mit dem Physiotherapeuten. Wenn ich so mit 200 Prozent loslege, tauchen immer Schulterprobleme auf. Das war auch beim Training mit der Nationalmannschaft so. Besonders das Aufwärmen ist deswegen sehr wichtig.“
Vor vier Wochen gab Popescu am dritten Spieltag der Titelgruppe sein Comeback für Käerjeng – und kommt mittlerweile auf vier Einsätze. Insgesamt steckt die Mannschaft derzeit in einer schwierigen Lage. In den Play-offs wartet der HBK nach sechs Spieltagen immer noch auf den ersten Sieg. „Klar, die Situation ist nicht einfach“, sagt Popescu. „Wir hatten am Samstag gegen Esch, wie davor auch gegen Berchem und die Red Boys, gute Spiele, in denen wir bis kurz vor Schluss geführt haben. In der Endphase lassen wir dann aber die Schultern hängen. Ich weiß nicht, warum, ich kann es nicht erklären. Das müssen wir in den Griff bekommen.“
Ich versuche, eine Art ‚interlocuteur’ in der Mannschaft zu sein
Ihm selbst kommt dabei eine spezielle Rolle zu. „Ich versuche, eine Art ‚interlocuteur’ in der Mannschaft zu sein“, erklärt Popescu, der sowohl die rumänische als auch die luxemburgische Staatsbürgerschaft besitzt. „Ich bin nicht jung, aber auch noch nicht alt. Ich liege dazwischen und versuche, alle zusammenzubringen.“ Ihm kommt eine Art Bindeglied-Rolle zu. „Ziel ist es, einen neuen Wind in die Mannschaft zu bringen.“ Besonders für die Nachwuchsspieler will der Nationalspieler ein Vorbild sein. „Ich will sie mit auf den richtigen Weg nehmen. Es geht darum, seriös bei der Sache zu sein.“
Ob Popescu auch kommende Saison für Käerjeng spielen wird, kann er derzeit noch nicht mit Sicherheit sagen. „Es hängt davon ab, wo ich meinen Master II mache. Ich habe mich an der Uni Luxemburg und in Paris beworben – und es gibt auch Mannschaften in Frankreich, die interessiert sind.“
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