Leichtathletik / Charel Grethen: „Verzichte gerne auf die WM, wenn ich dafür etwas noch Größeres erreichen kann“
Charel Grethen hat sich am Sonntag mit dem Landesmeistertitel über 3.000 Meter von seiner Hallensaison 2023/24 verabschiedet. Der Fokus des 31-Jährigen liegt ab sofort auf der Olympia-Qualifikation, auch wenn er dafür auf die Teilnahme an der Weltmeisterschaft verzichten muss.
Charel Grethen ließ es ruhig angehen. Erst in den zwei letzten Runden des 3.000-Meter-Rennens zog er das Tempo an und distanzierte seine Konkurrenten. In 8:09,97 Minuten sicherte er sich schließlich souverän den Landesmeistertitel. Es war nicht Grethens schnellste Zeit, sein Landesrekord liegt bei 7:43.00. „Es ging heute nur um den Titel“, sagte er im Anschluss. „Ich wollte den anderen Jungs am Anfang helfen und das Tempo machen. Erst zum Schluss hin habe ich Gas gegeben, um meine Schnelligkeit zu testen.“ Über seine Paradestrecke, die 1.500 Meter, ging Grethen in der Coque nicht an den Start. „Die 3.000 passen im Moment einfach besser in mein Trainingsprogramm.“
Die Landesmeisterschaften waren nämlich Grethens letzter Wettbewerb in der Halle. Der Fokus liegt ab Montag voll auf der Vorbereitung der Sommersaison. Für die Indoor-Weltmeisterschaft in Glasgow Anfang März ist der 31-Jährige zwar über die Norm qualifiziert, er verzichtet jedoch freiwillig auf einen Start. „Ich habe mich entschieden, nicht bei der WM zu laufen, um schon ins Trainingslager zu gehen“, erklärt Grethen. „Ich will die Freiluft-EM (vom 7. bis 12. Juni in Rom) und Olympia so gut wie möglich vorbereiten. In einem Jahr, in dem drei große Meisterschaften stattfinden, ist es schwer, alle zu machen. Vor allem, weil ich für Paris 2024 noch nicht die Norm laufen konnte. Deswegen habe ich mich für diesen Weg entschieden.“
Prioritäten setzen
In der Halle ist Grethen im Februar noch drei Landesrekorde gelaufen – jeweils über 1.500 Meter (3:35.99), 2.000 Meter (5:01.89) und die Meile (3:52.67). Seine Form ist derzeit richtig gut. „Der Start des Jahres war wirklich top“, so Grethen. „Ich bin sehr zufrieden und glücklich, dass ich jetzt in einer guten Position bin für die Freiluftsaison.“ Gerade wegen der guten Form ist es dem Luxemburger aber auch nicht ganz leicht gefallen, auf die Weltmeisterschaft zu verzichten. Er musste allerdings Prioritäten setzen. „Es ist natürlich schade, ein solch großes Event abzusagen“, sagt er. „Mein großes Ziel ist es aber, im Sommer schnell zu sein. Ich verzichte jetzt gerne auf die WM, wenn ich dafür im Sommer etwas noch Größeres erreichen kann.“
Bis Mai wird sich Grethen nun im Training auf die Freiluftsaison vorbereiten, danach wird es in den ersten Rennen ernst.
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