EM-Qualifikation / Das Gesamtbild im Blick behalten: Luxemburgs Handballerinnen vor Duell mit Färöer Inseln
Die luxemburgische Frauen-Handballnationalmannschaft steht am Mittwochabend (18.45 Uhr in der Coque) in der EM-Qualifikation vor der nächsten Herausforderung. Gegen die Färöer Inseln legt Trainer Alexandre Scheubel den Fokus nicht nur auf das Ergebnis, sondern vor allem auf die Fortschritte des jungen Teams.
„Natürlich will man immer gewinnen, wenn man eine Kampagne vorbereitet“, sagt Nationaltrainer Alexandre Scheubel zwei Tage vor dem EM-Qualifikationsspiel gegen die Färöer Inseln. Der Franzose sagt aber auch: „Wir sind ganz klar nicht Favorit.“ Um die Stärke des Gegners zu unterstreichen, verweist Scheubel auf den Vergleich mit Island im vergangenen Oktober. Während die Luxemburgerinnen das Spiel deutlich mit 14:32 verloren, lieferten sich die Färöer mit den Isländerinnen über weite Strecken ein Match auf Augenhöhe. Das Ergebnis fiel mit 23:28 ebenfalls um einiges knapper aus. „Wir wissen also, dass die Aufgabe sehr anspruchsvoll wird.“
Scheubel betont, dass es wichtig ist, das Gesamtbild im Blick zu behalten. Der Fokus liegt nicht nur auf dem Ergebnis, sondern vor allem auf der Entwicklung der Mannschaft. Die Vorqualifikation, in der die FLH-Damen üblicherweise antreten, gibt es für die EURO 2024 nicht. Zum ersten Mal überhaupt nehmen sie an der Hauptrunde der EM-Qualifikation teil, in der sie unter anderem in eine Gruppe mit dem Weltranglistenfünften Schweden gelost wurden. „Wir dürfen nicht vergessen, dass dies eigentlich nicht unser Platz ist“, so der 46-Jährige. „Es ist eine Chance für uns, diese Spiele zu bestreiten und für die Mädchen, sich mit Nationen zu messen, die auf einem sehr hohen Niveau spielen.“
Fortschritte zeigen
In den acht Spielen gegen Island, Schweden und die Färöer geht es daher nicht um Siege, sondern vor allem darum, zu lernen und möglichst viele Fortschritte zu machen. „Die Mannschaft hat in den ersten beiden Spielen im Oktober schon sehr gute Ansätze gezeigt. Die ersten 20 Minuten gegen Schweden waren zum Beispiel auf sehr hohem Niveau. Jetzt wollen wir es noch besser machen“, sagt Scheubel. „Seit Oktober hat sich die Gruppe positiv entwickelt.“
Allerdings musste der Trainer einige Änderungen im Kader vornehmen. Nicht mit an Bord gegen die Färöer ist Tea Galic. „Sie konzentriert sich derzeit auf ihr Studium. Das ist ein Verlust für die Nationalmannschaft. Sie ist eine junge Spielerin mit großem Talent.“ Auch Tania Soberano ist studienbedingt im Ausland. Zudem sind Sharon Dickes und Lola Scheuren verletzt. Um sie zu ersetzen, hat Scheubel mit Laura Ciufoli, Moira Avallone, Alissa Massaro und Sophie Elcheroth vier Debütantinnen nominiert, die alle noch keine 18 Jahre alt sind (mit der 15-jährigen Torhüterin Ines Lopa sind es sogar fünf).
Im Testspiel gegen Belgien im vergangenen Dezember erhielten sie bereits erste Einsatzzeiten und hinterließen auch in der Vorbereitung einen positiven Eindruck beim Coach. „Sie haben ihre Chance genutzt und sind deshalb jetzt nominiert“, sagt er. „Sie haben gute Ansätze gezeigt. Das Training ist natürlich das eine, die EM-Qualifikation das andere. Das Debüt auf diesem Niveau bringt Stress und Druck mit sich. Unsere Aufgabe ist es, sie zu unterstützen, ihnen zu vertrauen und ihnen Spielzeit zu geben.“
Neue Generation
Für FLH-Kapitänin Tina Welter ist die Integration der neuen Generation ein logischer Schritt. Die ehemalige Profispielerin kennt einige bereits aus dem Training der Jugendmannschaften und weiß, worauf es ankommt. „Sie müssen jetzt Verantwortung auf dem Platz übernehmen, wenn sie einen festen Platz im Kader haben wollen. Ich weiß, dass sie das können. Sonst wären sie nicht in der A-Nationalmannschaft. Im Training haben sie es gezeigt, jetzt müssen sie es im Spiel umsetzen.“
Das Gleiche verlangt auch Scheubel. Gegen die Färöer will er mit seiner jungen Truppe das bestmögliche Ergebnis erzielen. „Die Spielerinnen waren in der Vorbereitung sehr aggressiv und kompakt. Diese Aggressivität müssen sie auch am Mittwoch an den Tag legen.“ Welter sagt: „Wir müssen wie gegen Schweden mit Vollgas starten und den Rückstand so gering wie möglich halten.“ Den größten Unterschied zum Gegner sieht sie in der Physis. „Sie halten das Tempo über 60 Minuten hoch – ich muss zugeben, dass wir in diesem Bereich noch Probleme haben. Wir müssen trotzdem versuchen, mitzuhalten und uns im Vergleich zum letzten Spiel weiter zu steigern.“
Nach dem Heimspiel am Mittwochabend geht es bereits am Sonntag mit dem Rückspiel in Torshavn weiter.
Das Aufgebot
Im Tor: Laure Flener (HSG Hunsrück/D), Ines Lopa (CHEV Diekirch)
Feldspielerinnen: Svenia Gambini, Dea Dautaj, Laura Ciufoli, Kim Wirtz, Laura Willems (HB Düdelingen), Tina Welter, Jennifer Zuk (HB Käerjeng), Mirela Kozar, Lily Melchior (Red Boys), Moira Avallone (Yutz HB/F), Joanne Rodesch (HSG Freiburg/D), Alissa Massaro (HB Museldall), Laurence Hoffmann, Sophie Elcheroth (CHEV Diekirch)
Im Überblick
Gruppe 7, 3. Spieltag:
18.45: Luxemburg – Färöer Inseln
20.30: Island – Schweden
Tabelle:
1. Schweden 2 Spiele/4 Punkte
2. Island 2/4
3. Färöer Inseln 2/0
4. Luxemburg 2/0
So geht es weiter:
4. Spieltag, am Sonntag:
Färöer Inseln – Luxemburg
5. Spieltag, 3. April:
Luxemburg – Island
6. Spieltag, 7. April:
Schweden – Luxemburg
Bereits gespielt:
Island – Luxemburg 32:14
Luxemburg – Schweden 17:39
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