Handball / Ein Welt- und Europameister für Differdingen: Red Boys verpflichten Franzosen Igor Anic
Den Red Boys ist ein wahrer Königstransfer gelungen. Mit dem Franzosen Igor Anic wechselt ein Welt- und Europameister nach Differdingen.
„Jemanden mit einem solchen Palmarès hat es zuvor in der luxemburgischen Liga noch nicht gegeben“, sagt Red-Boys-Teammanager Patrick Reder angesichts des neuesten Transfers der Differdinger. Die Rede ist von dem Franzosen Igor Anic. Der 36-Jährige hat sich dem amtierenden Pokalsieger angeschlossen. Anic ist ein Kaliber von internationalem Format und konnte in seiner bisherigen Karriere schon zahlreiche große Erfolge feiern. Dazu gehört unter anderem der Europameistertitel mit Frankreich 2014. Ein Jahr später wurde er Weltmeister. Auch die Champions League hat er 2010 mit seinem damaligen Verein THW Kiel gewonnen.
Dass Anic sich nun den Red Boys anschließt, beschreibt Reder eher als „Zufall“. Anic spielte zuletzt in Japan und zog erst im Sommer „aus familiären Gründen“ nach Luxemburg. „Er hat drei Kinder, zwei von ihnen spielen Handball und er hat sie bei uns im Klub angemeldet“, erklärt Reder. „Wir wussten aber nicht, wer ihr Vater ist. Erst als er sie ein paar Mal vom Training abgeholt hat, wurde uns klar, um wen es sich handelt.“ Anic, dessen Bruder Mario bis letztes Jahr beim HB Düdelingen unter Vertrag stand, besuchte seitdem regelmäßig die Spiele der Red Boys.
Im Formaufbau
„Er hat unseren Trainer dann irgendwann gefragt, ob er nicht ein bisschen mittrainieren könnte, um in Form zu bleiben. Das Komitee war einverstanden und entschied, ihn zu fragen, ob er nicht Lust hätte, eine Lizenz zu beantragen und für uns zu spielen“, so Reder. Anic nahm das Angebot an. Für die Red Boys entschied er sich, weil er noch „Titel gewinnen will“.
Die Differdinger waren nicht speziell auf der Suche nach einem weiteren Kreisläufer, konnten sich die einmalige Gelegenheit, einen Weltklassespieler zu verpflichten, aber nicht entgehen lassen. Mit Guillaume Ballet, Haris Hodzic und Domagoj Potnar stehen immerhin schon drei im Kader. „Im Handball ist die Verteidigung das Wichtigste. Die drei, die wir haben, sind drei gute Verteidiger“, sagt Reder. „Mit Anic bekommen wir vor allem im Angriff noch bessere Qualität rein. Das war auch die Überlegung.“
Der hochkarätige Neuzugang wird bereits am kommenden Wochenende im Spitzenspiel gegen Käerjeng auf dem Spielberichtsbogen stehen. Wie viel oder ob er spielen wird, ist noch unklar. Anic hat bei seinem letzten Klub, Daido Steel Phoenix, im vergangenen Mai zuletzt auf dem Platz gestanden. „Er hat also schon eine Zeit lang nicht mehr gespielt und ist noch im Formaufbau.“
Fest steht: Der Handball in Luxemburg wird mit Anic um eine Attraktion reicher.
Steckbrief
Igor Anic
Geboren am 12. Juni 1987
Nationalität: Franzose
Position: Kreisläufer
Vereine: Montpellier Handball (F/2005-2007), THW Kiel (D/2007-2010), VfL Gummersbach (D/2010-2012), Cesson Rennes (F/2012-2014), HBC Nantes (F/2014-2015), THW Kiel (D/2015-2016), Saran LH (F/2016-2017), RK Celje (SLN/2017-2019), Cesson Rennes (F/2019-2021), Daido Steel Phoenix (JPN/2021-2023), Red Boys (seit 2023)
Nationalmannschaft: Frankreich (39 Selektionen, 36 Tore)
Größte Erfolge: Europameister 2014 mit Frankreich, Weltmeister 2015 mit Frankreich, französischer Meister 2006 mit Montpellier, deutscher Meister 2008, 2009, 2010 mit THW Kiel, Champions-League-Sieger 2010 mit THW Kiel
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