Zwölf junge Damen wagen es und werden die ersten luxemburgischen Turnerinnen sein, die das Großherzogtum bei der hier im Land noch jungen Disziplin des TeamGym auf kontinentaler Ebene vertreten werden. Von Mittwoch bis Samstag findet im portugiesischen Guimarães die Europameisterschaft statt, die eigentlich im letzten Jahr in Dänemark hätte ausgetragen werden sollen, jedoch aufgrund der Corona-Pandemie um fast 14 Monate verschoben wurde. Zwar fällt das kontinentale Turnier dieses Mal aufgrund von Terminüberschneidungen und der noch immer noch akuten Corona-Lage mit rund 480 Teilnehmern – die Hälfte der letzten Ausgaben – etwas kleiner aus, für die FLGym war eine Teilnahme dennoch unabdingbar.

Denn nur zehn Monate später steht die Heim-EM auf dem Programm. „Für uns ist es wichtig, noch einmal hinter die Kulissen blicken zu dürfen und einen Einblick zu erhalten, wie alles abläuft“, erklärt der Generalsekretär des Verbandes Silvio Sagramola, der sich in Luxemburg dieser jungen Disziplin angenommen hat. Sei es nun der Shuttle, der für die jeweiligen Mannschaften organisiert werden muss, oder der Ablauf der Trainingseinheiten. Als teilnehmende Nation erfährt die Luxemburger Delegation hautnah, welche Punkte gut klappen und was man im kommenden Jahr besser machen könnte. Somit begleitet auch der Präsident des Organisationskomitees der Heim-EM, Roby Biwer, die FLGym in dieser Woche in Portugal.

Erfahrung sammeln

Eigentlich hätte der nationale Turnverband auch noch eine Seniors-Mannschaft nach Portugal schicken können. Doch nach dem Lehrgang in Dänemark im Spätsommer hat man sich bei der FLGym dazu entschieden, in diesem Jahr noch kein Team an der EM teilnehmen zu lassen: „Wir hätten für diesen Zeitraum nur das Minimum von acht Athleten zusammenbekommen. Da hätte nur das Geringste passieren müssen und wir hätten alles im letzten Moment wieder zurückziehen und umplanen müssen“, betont Sagramola, der auch darauf hinweist, dass eine gemeinsame Bodenübung gezeigt werden muss und es einfach schwierig wäre, hier noch jemanden in letzter Minute einzuführen. Bei den Juniorinnen hat man hingegen einen Kader von rund 20 Turnerinnen und musste sich schließlich für zwölf entscheiden. 

Am Mittwoch um 16.40 Uhr wird es dann für diese ernst, dann feiert Luxemburg seine sportliche EM-Premiere im „Multiusos de Guimarães“, das ein Fassungsvermögen von 7.000 Zuschauern hat. „Für die Mädchen wird das sicherlich ein unvergessliches Erlebnis“, sagt Sagramola. Um 19 Uhr weiß man dann, ob es zum Finaleinzug der besten fünf Teams gereicht hat oder ob man das Finale etwas entspannter von der Tribüne aus verfolgen kann. Eine Runde weiterzukommen, wäre für Sagramola jedoch schon „ein kleines Wunder“, denn die meisten der jungen Turnerinnen haben erst in den letzten zwei bis drei Jahren überhaupt begonnen, diese junge Disziplin auszuüben. Für sie gilt vielmehr das Motto „Erfahrung sammeln und Spaß haben“. 

Ein Wiedersehen auf der großen europäischen Bühne wird es für die FLGym auf jeden Fall vom 14. bis 17. September 2022 geben, wenn Luxemburg in der Coque die Europameisterschaft 2022 austrägt. Sagramola hofft, dass dann wieder alle europäischen Top-Nationen am Start sein werden und vielleicht auch das Versprechen des kontinentalen Verbandes umgesetzt werden kann, einigen nicht europäischen Ländern eine Teilnahme zu ermöglichen, denn das TeamGym ist auf Wettbewerbsebene bisher eine rein europäische Disziplin, die jedoch auch auf den anderen Kontinenten immer mehr Anklang findet.

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Jenny Zeyen

2017 stieß Jenny Zeyen, Jahrgang 1984, fest als Journalistin zum Team der Sportredaktion hinzu. Doch schon im Alter von 18 Jahren begann sie, als Korrespondentin für das Tageblatt tätig zu sein und berichtete während 14 Jahren Woche für Woche am liebsten von den diversen luxemburgischen Basketballplätzen. So arbeitete sie auch an der Erstauflage der inzwischen schon traditionellen Basketballbeilage des Tageblatt mit. Die Sportart mit dem orangefarbenen Ball hat es ihr bis heute angetan und bildet weiterhin den Hauptschwerpunkt ihrer Berichterstattung. Als Korrespondentin erhielt sie mit den Jahren jedoch Einblicke in viele weitere Sportarten, wobei sie sich zunehmend mit dem Turnsport, mehreren weiteren Randsportarten sowie dem Breitensport beschäftigte.

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