WM-Qualifikation / Luxemburgs Handballern geht im Rückspiel gegen Israel die Kraft aus
Vier Spiele in acht Tagen waren am Ende einfach zu viel. Nach dem 31:28-Hinspielsieg am Mittwoch ist den „Roten Löwen“ einen Tag später die Kraft ausgegangen. Die Handball-Nationalmannschaft verpasst durch eine 27:35-Niederlage im zweiten Aufeinandertreffen mit Israel den Einzug in die zweite Phase der WM-Qualifikation.
„Die Enttäuschung ist natürlich groß, aber der Stolz überwiegt“, fasste Loïc Kaysen die Gefühlslage nach der Niederlage im Rückspiel gegen Israel am Donnerstagabend zusammen. In der EM-Qualifikation gegen Lettland und auch im ersten Spiel gegen Israel hatte die Nationalmannschaft mit starken Leistungen begeistert, im vierten Spiel innerhalb der letzten acht Tagen ging nach einer ausgeglichenen ersten Halbzeit am Ende aber die Kraft aus.
„Es hatte sicherlich niemand erwartet, dass wir überhaupt ein Spiel gegen Israel gewinnen würden“, so Kaysen: „Dass wir das Rückspiel verloren haben, ist aber irgendwo normal. Am Ende war die Müdigkeit ein Faktor. Nichtsdestotrotz bin ich stolz auf die Mannschaft. Wir haben uns sehr viel weiterentwickelt. Seit dem Nordmazedonien-Spiel im vergangenen Jahr haben wir mindestens zwei Schritte nach vorne gemacht.“ Auch Felix Werdel zog trotz der Enttäuschung ein positives Fazit nach den beiden Kampagnen. „Unser Ziel war es, gegen Lettland zu gewinnen. Das ist uns gelungen. In der WM-Quali gegen Israel weiterzukommen, wäre die Kirsche auf dem Kuchen gewesen. Leider hat es nicht ganz gereicht. Ich denke, dass wir trotzdem positiv in die Zukunft blicken können.“
Wie schon im Hinspiel gegen Israel erwischten die Luxemburger am Donnerstag im zweiten Aufeinandertreffen nicht den besten Start und liefen sofort einem Zwei-Tore-Rückstand hinterher. Dank einer kollektiven und stabilen Abwehr und des erneut starken Keeper Herrmann blieben die „Roten Löwen“ aber in Reichweite. Loïc Kaysen stellte sogar in der achten Minute wieder den Gleichstand her (5:5) und Werdel erzielte gleich mit dem nächsten Angriff die erstmalige Führung (6:5).
Kaysen und Hoffmann stark
Die Nationalmannschaft erhöhte ihren Vorsprung anschließend bis auf drei Tore, doch es gelang nicht, davonzuziehen. Nach 30 Minuten nahm die Handschke-Truppe nur noch einen knappen 16:15-Vorsprung mit in die Halbzeitpause. Bis dahin hatten im Angriff vor allem Loïc Kaysen und Yann Hoffmann das luxemburgische Spiel dominiert: Gleich 13 der 16 erzielten Tore gingen auf das Konto des Duos.
Mit Wiederanpfiff übernahm Israel dann allerdings das Spiel in die Hand, während die Luxemburger den Auftakt der zweiten Hälfte komplett verschliefen. Ihnen unterliefen im Angriff gleich mehrere Fehler und Ballverluste, die vom Gegner eiskalt bestraft wurden. Trainer Handschke reagierte in der 37. Minute bei 17:21-Rückstand mit einem ersten Time-out. Doch bei seiner Mannschaft begannen die Kräfte zu schwinden. Hoffmann und Kaysen waren nicht mehr so treffsicher wie noch in der ersten Halbzeit, zudem hatten die luxemburgische Abwehr sowie die Torhüter Herrmann und Felici keinen Zugriff mehr. Innerhalb von sieben Minuten enteilte Israel der FLH-Auswahl komplett und zog auf sieben Tore davon (27:20 in der 45.) – damit war eigentlich schon eine Vorentscheidung gefallen.
„Es lag viel Druck auf denselben Schultern, die jetzt drei, vier Spiele nacheinander bestritten haben. Israel hatte kein Spiel vor uns, wir hatten schon zwei. Das macht einen großen Unterschied“, so Werdel. „Wir wurden zum Schluss müde und waren nicht mehr so konzentriert.“ Die FLH-Spieler kämpften zwar weiter um jeden Ball, doch die Müdigkeit war in den Schlussminuten zu groß, um noch einmal aufzuschließen.
Statistik
Israel: Shamir (1-10’, 52-60’, 5 Paraden), Peled (10-52’, 9 P., davon 2 7m) – Natsia 1, Sarfati, Nizri 4, Levi 1, Omri, Appo 2, Gera 1, Dayan 9/2, Mosindi 3, Bodenheimer 2, Lumbroso 4, Segal, Medina 3, Cohen 5/3
Luxemburg: Herrmann (1-46’, 55-60’, 9 P., davon 2 7m), Felici (46-55’), Lallemang – Krier 2, Tomassini, Weyer 4, Köller, Luke Kaysen, Loïc Kaysen 9, Itua Etute, Ojié Etute 1, Biel, Veidig, Zekan 2, Hoffmann 8/1, Werdel 1
Schiedsrichter: Bolic/Hurich
Zeitstrafen: Israel 8 – Luxemburg 4
Siebenmeter: Israel 5/7 – Luxemburg 1/3
Zwischenstände: 5’ 3:2, 10’ 5:6, 15’ 8:9, 20’ 10:11, 25’ 14:14, 30’ 15:16, 35’ 19:17, 40’ 23:18, 45’ 27:20, 50’ 29:23, 55’ 31:25
Zuschauer: 442 zahlende
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