Theater, Tanz und Oper / Organisatoren stellen diesjähriges TalentLAB vor – „Kandidaturen aus allen Ecken der Welt“
Begegnungen zwischen Künstlern ermöglichen und für kreative Impulse sorgen – das ist das Ziel des immer erfolgreicheren Förderprogramms TalentLAB. Die diesjährige Ausgabe verspricht interessant zu werden, nicht zuletzt wegen ausgewählter Projekte, an denen Talente aus der internationalen Theater-, Tanz- und Opernwelt während zehn Tagen feilen sollen.
Als die Regierung Anfang März verkündete, dass die Corona-Maßnahmen gelockert würden, dürfte ein Aufatmen durch die Räumlichkeiten der hauptstädtischen Theater gegangen sein. Nicht nur, aber auch wegen des TalentLAB, einem Förderprogramm für junge Bühnentalente, das nun endlich – nach zwei Jahren Pandemie – wieder weitgehend ohne Bedenken stattfinden kann. So werden sich vom 2. bis zum 12. Juni Künstler und Menschen aus der internationalen Kreativbranche begegnen, um an ausgewählten Projekten zu arbeiten, an Workshops und Masterclasses teilzunehmen, Spektakel beizuwohnen oder zu inszenieren, sich während Gesprächsrunden auszutauschen, Kontakte zu knüpfen und auf ganz besondere Weise mit dem Publikum in Verbindung zu treten.
Dabei ist die aktuelle Ausgabe des TalentLAB, das Theaterleiter Tom Leick-Burns 2016 mit der Unterstützung der Gemeinde ins Leben rief, auch wiederum besonders: Anlässlich der QuattroPole-Präsidentschaft der Stadt Luxemburg finden dieses Jahr zahlreiche Kooperationen mit Partnern und Kunstschaffenden aus den drei Partnerstädten Trier, Saarbrücken und Metz statt. Der grenzüberschreitenden Kooperation der Städte, auf den Namen QuattroPole getauft, soll so ein noch größeres Gewicht verliehen werden.
Jury entscheidet über Projekte
Theaterliebhaber dürfen sich also in der ersten beiden Juniwochen auf die Inszenierung zahlreicher Bühnenstücke freuen – darunter zum Beispiel die schmerzlich aktuelle Romanadaptation „Dogs of Europe“ des Belarus Free Theatre oder auch das interaktive Theaterstück „Amer Amer“. Daneben sollen (Nachwuchs-)Künstler während der zehn Tage an spezifischen, von ihnen entworfenen Projekten arbeiten, wobei sie von Betreuern begleitet werden. Die Projekte wurden zuvor von einer Jury ausgewählt. Deren Mitglieder sind, neben Intendant Tom Leick-Burns, Bernard Baumgarten (Leiter des Tanzzentrums Trois CL), Sarah Baltzinger (Choreografin, Tänzerin und frühere TalentLAB-Projektleiterin), Bodo Busse (Generalintendant des Saarländischen Stadttheaters), Dan Jemmett (Theaterregisseur), Waut Koeken (Intendant der Oper Zuid Maastricht und Theaterregisseur), Florence Martin (Co-Leiterin des Musikensembles United Instruments of Lucilin), Myriam Muller (Direktorin des „Théâtre du Centaure“ und Theaterregisseurin) und Serge Aimé Coulibaly (Direktor des „Faso Danse Théâtre“, Choreograf und Tänzer).
Die Rohfassungen der sechs selektierten Projekte werden nach der kurzen, aber intensiven zehntägigen Reifezeit in 20-minütigen Inszenierungen nacheinander öffentlich vorgestellt. Die Veranstaltung startet am letzten Tag des TalentLAB, dem 12. Juni, um 15 Uhr im Kapuzinertheater. Ab 18.30 finden die Aufführungen dann im Großen Theater statt. Mit einer nachfolgenden Abschlussfeier möchten die Organisatoren der Plattform den Abend ausklingen lassen.
TalentLAB goes QuattroPole
Weitere Informationen finden Sie auf:
www.lestheatres.lu
www.theatrecentaure.lu
www.danse.lu
Tickets:
luxembourgticket
1, rond-point Schuman
L-2525 Luxembourg
Tel.: 00352 47 08 95-1
info@luxembourg-ticket.lu
www.luxembourg-ticket.lu
Einen Erfolg hat das diesjährige TalentLAB übrigens schon vor seinem Beginn zu verzeichnen. Denn insgesamt haben die Jury 48 Kandidaturen aus 13 verschiedenen Ländern – verteilt auf drei Kontinente – erreicht. Alleine zwölf Kandidaturen stammen aus Südafrika, davon wurde eine letztlich auch zurückbehalten. „Die Kollaborationen hinterlassen Spuren“, sagte Tom Leick-Burns während der Pressekonferenz am Mittwoch. Denn dass sich so viele südafrikanische Künstler gemeldet hätten, sei auf eine frühere Kooperation zurückzuführen. „Wir hätten nicht geglaubt, dass nach sieben Jahren TalentLAB Kandidaturen aus allen Ecken der Welt kämen“, unterstrich der Leiter der „Théâtres de la Ville de Luxembourg“. Der qualitative Standard der eingereichten Projekte sei zudem „etwas, das wir so noch nicht gesehen haben“. Um einen kleinen Vorgeschmack zu geben: Das Projekt „Paroles d’amoureuses“ von Aude Kerivel und Lionel Rougerie rückt die reellen Liebes-Biographien von rund 14 Frauen in den Fokus. „Hekate’s Picnic“ von Zsuzsanna Ardó wiederum dreht sich um ein historisches Ereignis, das den Lauf der Welt verändert sollte: das paneuropäische Picknick in Sopron am 19. August 1989, das schließlich mit zum Berliner Mauerfall führte. Eine Programmbroschüre kann man sich u.a. in einem der hauptstädtischen Theater besorgen, sie ist zudem online einsehbar (klicken Sie dafür hier).
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