Leichtathletik-WM / Historisch: Patrizia Van der Weken sprintet in die Top sieben der Welt
Patrizia Van der Weken hat auf der Weltbühne der Leichtathletik ein kleines Stück Geschichte geschrieben. In Glasgow hat sie die erste luxemburgische Finalteilnahme bei einer WM ermöglicht und ist am Samstagabend über 60 Meter auf den siebten Platz gesprintet.
Patrizia Van der Weken hatte ein breites Grinsen im Gesicht. Sie war bei der Hallen-WM in Glasgow im Finale über 60 Meter gerade in 7.15 Sekunden in die Top sieben der Welt gelaufen. Bereits davor hatte festgestanden, dass es ein historischer Abend werden würde. Denn noch nie vor Van der Weken hatte ein Sportler oder eine Sportlerin aus dem Großherzogtum bei einer Leichtathletik-WM so gut abgeschnitten.
Den Grundstein für ihren Erfolg hatte Van der Weken am Samstagmittag gelegt. Sie beendete ihren Vorlauf hinter der US-Amerikanerin Aleia Hobbs auf dem zweiten Platz und sicherte sich souverän ihr Halbfinalticket. In 7.12 Sekunden hatte die Luxemburgerin dabei nicht nur ihre persönlich drittbeste Zeit, sondern auch die fünftschnellste Vorlaufzeit überhaupt auf die Bahn gezaubert. Am Abend musste die 24-Jährige dann zunächst zittern. Im ersten der drei Halbfinals kam sie in 7.13 Sekunden auf den dritten Platz, jedoch qualifizierten sich nur die zwei Ersten direkt für das Finale. Auf dem „hot seat“ musste die Luxemburgerin anschließend auf die Ergebnisse der beiden weiteren Halbfinals warten, denn neben den jeweils zwei Ersten zogen auch noch die zwei schnellsten noch nicht qualifizierten Athletinnen ins Finale ein. „Das waren die längsten 25 Minuten meines Lebens“, sagte Van der Weken. Danach stand ihr Finaleinzug fest und ein neues Kapitel luxemburgische Leichtathletik-Geschichte war geschrieben. Den WM-Titel sicherte sich Julien Alfred (Sankt Lucia) in 6.98 Sekunden.
Grailet 37.
François Grailet stand bei seiner WM-Premiere am Samstagmorgen gemeinsam mit dem US-amerikanischen Weltrekordhalter Grant Holloway am Start des ersten Vorlaufs über 60 Meter Hürden. Grailet begann vielversprechend, wurde dann aber durch eine Berührung mit der zweiten Hürde etwas gebremst. Den Vorlauf beendete er schließlich in 8.10 Sekunden auf dem fünften Platz. In der Gesamtwertung belegte der 29-jährige Luxemburger Rang 37. „Es war eine tolle Erfahrung“, blickte Grailet auf sein Debüt auf Weltniveau zurück. „Das macht Lust auf mehr, vor allem, weil ich mit meinen Zeiten von 2022 hier im Halbfinale hätte stehen können.“ Grailet war vor zwei Jahren die 60 Meter Hürden in 7,73 Sekunden gelaufen, verpasste damals die WM-Qualifikation aber um eine Hundertstelsekunde.
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