/ Schwamm drüber ... oder doch nicht? Der Einsatz der Bürgerinitiative geht weiter
Zwei Wochen sind vergangen, seitdem die Mehrheit der Wahlberechtigten (60 Prozent) der Gemeinde Weiswampach in einem Referendum gegen das geplante Ferienresort am Weiswampacher See gestimmt hat. Was ist in der Zwischenzeit am nördlichen Zipfel des Landes passiert?
Seit vielen Monaten reißen die Diskussionen um das erwähnte Projekt nicht ab. Ein Privatinvestor, die „Groupe Lamy“ mit Sitz in Huldingen, möchte dort ein Hotel mit 90 Zimmern, etwa 100 Ferienchalets und einen sog. Activity-Park errichten. Um gegen diese Pläne vorzugehen, hatte sich eine Bürgerinitiative gegründet, die mit 386 Unterschriften bei einer Gesamtzahl von rund 1.000 Wahlberechtigten das Quorum für ein Referendum mit Leichtigkeit erreicht hatte. Das geplante Ferienresort sei völlig überdimensioniert und ökologisch nicht vertretbar, so die Bürgerinitiative. Außerdem werde der allgemeine Bebauungsplan der Gemeinde außer Acht gelassen.
„Wir hatten mit dem für uns positiven Resultat des Referendums im Vorfeld gerechnet“, so Paul Holweck, Architekt und Präsident der Bürgerinitiative. „Weder die hohe Anzahl derer, die gegen das Projekt gestimmt haben, noch die darauf folgende Aussage von Bürgermeister Rinnen haben uns überrascht. Rinnen hatte bereits vor dem Referendum angekündigt, dass ihn das Resultat dieser Volksbefragung, die ja nicht bindend sei, kalt lassen wird.“
Wie es denn nun weitergeht, wollten wir von Paul Holweck wissen. „Wir haben den Bürgermeister schriftlich um eine Stellungnahme bezüglich des Ausgangs des Referendums gebeten. Wir gehen aber davon aus, dass Herr Rinnen dieser Anfrage nicht nachkommen wird, hat er uns doch bereits mehrfach in die Wüste geschickt. Er zieht sein Ding durch, auf Biegen und Brechen.“
Laut unseren Informationen wollte der Zweite Schöffe Deckenbrunnen, der die Konvention mit der „Groupe Lamy“ nicht mitunterschrieben hatte, in einer kürzlich stattgefundenen Schöffenratssitzung wissen, wie es sich denn nun nach dem Referendum mit dem Projekt verhält. Er soll die Frage sogar zweimal gestellt haben – erhielt aber jeweils keine Antwort vom Bürgermeister.
Genauer hinsehen
Die Bürgerinitiative sei aber nicht gewillt, die Hände in den Schoß zu legen. Man werde nun sowohl die vorliegenden als auch die auf dem Instanzenweg befindlichen Genehmigungen genauestens unter die Lupe nehmen. „Bürgermeister Rinnen behauptet allenthalben, dass alle Genehmigungen vorlägen; dem ist aber längst nicht so.“
Das Projekt entspreche zudem nicht dem allgemeinen Bebauungsplan, wie er im Moment vorliege. Dieses Regelwerk besage, dass auf dem Gebiet der Gemeinde Weiswampach lediglich Gebäude errichtet werden dürfen, die ein Erdgeschoss, zwei Etagen und ein versetztes Dachgeschoss haben dürfen. Das im Ferienresort geplante Hotel soll aber über sechs Stockwerke verfügen.
„Dieses Vorgehen des Bürgermeisters veranlasst uns dazu, zahlreiche Baugenehmigungen aus den letzten Jahren genauer unter die Lupe zu nehmen. Dazu gehören auch die Prozeduren z.B. für Gebäude mit Tiefgaragen, für die eine spezielle Kommodo-Genehmigung vorliegen muss. In 20 Fällen haben wir nun bei der Gemeinde um Einsicht dieser Genehmigungen gebeten.“
„Fehlende Genehmigungen“
Doch zurück zum eigentlichen Stein des Anstoßes. Die Bürgerinitiative werde die Konvention zwischen der Kommune und der „Groupe Lamy“ rechtlich genauestens prüfen lassen. Bekanntlich überlässt die Gemeinde dem Investor ein 35 Hektar großes Areal per Erbpachtvertrag für eine jährliche Pacht von nur 25.000 Euro.
„Eines kann ich heute bereits sagen“, so Paul Holweck. „Unseres Wissens liegen noch einige Genehmigungen von staatlichen Instanzen bis dato nicht vor. Es fehlen zudem die Bankgarantie (die Lamy-Gruppe sieht eine Investition von rund 50 Millionen Euro vor) sowie die „Garantie d’achèvement“, die vom Investor eingereicht werden müssen. Das Dossier muss komplett sein, bevor der Bürgermeister eine Baugenehmigung erteilen darf.“
Die Diskussionen um dieses Projekt werden demnach auch in den kommenden Wochen und Monaten nicht abreißen.
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Wäre noch die Frage ob die 5 Millionen staatliche Unterstützung für das Lamy-Projekt nach dem Referendum noch zu rechtfertigen sind.
90 Zimmer Hotel, 100 Ferienchalets und ein Activity Park, das muss man sich auf der Zunge zergehen lassen. Wenn dieses Projekt Realität wird, wird Weiswampach und Umgebung für ewig verunstaltet sein. Geld ist nicht alles . Die Natur und die umwelt haben absolute Priorität!
Bei Ulflingen hat man einen Windpark errichtet, der jetzt teilweise stillsteht, wegen des Rotmilans. Da kann man doch auch in Weiswampach ein Riesenhotel bauen, und es später nicht eröffnen, weil es der Natur schadet.
Wir wollen doch nicht etwa Apfel mit Birnen vergleichen! Man muss kein Grüner sein, um dieses grössenwahnsinnige Projekt, zu Lasten der Umwelt und der Lebensqualität der dortigen Bevölkerung, infrage zu stellen oder nicht gutzuheissen.
Effektiv. Centerparks an Sunparks, sou wei Club Meds an all dei aner „Clubs“ geheieren nt op Lëtz! Dei sollen am Ausland sinn. Net dat nach mei Auslänner heihinn kommen. Stellt iech vir dei geifen och nach kneckeg mam Geld emgoen oder mat Sandalen an weisen Stremp durch Duerf spazeieren. Oder an den lokalen Kafe goen. Dann wiren d’Humpejangen net mei ennert sech.
Genee e sou ass ët. Dir trefft den Nol op de Kapp! Emol een, deen alles verstan huet.
zur abwechslung koennte der weiswampacher buergermeister ausnahmsweise mal ein sinnvolles projekt durchziehen.und zwar einen rad-und fussgaengerweg von weiswampach zu den noerdlichen einkaufszentren.es ist eine schande fuer diese gemeinde dass man taeglich zusehen kann wie fussgaenger sich durchs hohe gras fortbewegen und radfahrer auf einer gefaehrlichen hauptstrasse fahren muessen.besonders weil die vennbahnfahrradpiste diese hauptstrasse auf freier strecke kreutzt.nicht jeder will nur nach ulflingen fahren.
Recht haben Sie. Aber das Anlegen von Fussgänger-resp. Fahrradwegen wäre zu einfach. Welcher Geschäftsmann käme auf eine solche Idee?