Besuch aus Afrika / Warum der Saharastaub bei der Wettervorhersage eine große Rolle spielt
Derzeit ist es komplizierter als sonst, eine akkurate Wettervorhersage zu erstellen. Der Grund dafür kommt nicht aus Europa, sondern aus Afrika. Wie es regelmäßig der Fall ist, weht die südwestliche Strömung nicht nur mildere Luft zu uns, sondern auch Saharastaub. Einerseits sorgt dieser dafür, dass der Himmel getrübt wird und dadurch die Temperaturen nicht so hoch steigen können wie ursprünglich angenommen. Andererseits regt der feine Staub die Wolkenbildung in der Atmosphäre an, Stichwort „Kondensationskerne“.
Das „Problem“ liegt nun allerdings darin, dass die Wettermodelle die Auswirkungen des Saharastaubs nicht richtig deuten können. So werden zum Beispiel von einzelnen dieser Modelle Temperaturen von bis zu 23 Grad am Samstag berechnet – realistisch gesehen muss man aber einige Grade abziehen. Mit hinzu kommt, dass sich die Modelle derzeit, auch abgesehen vom Saharastaub, derzeit nicht besonders einig sind. Diese zwei Faktoren lassen die Meteorologen derzeit einige Stunden länger vor dem PC sitzen als sonst.
Was bedeutet das denn nun für unser Wochenende?
Es wird auf jeden Fall immer wieder nass werden. Bevor das Wochenende richtig losgeht, wird der Freitag wohl der verregnetste Tag der Woche werden. Wertet man die Modelle aus und bezieht sich auf den Durchschnitt, dann kommt man bei zwischen 10 und knapp 24 l/m² heraus. Das ist schon ordentlich, aber nicht unwetterartig. Dennoch sollte man auf die Gefahr von Aquaplaning achten oder auch die Möglichkeit umstürzender Bäume: Durch die aufgeweichten Böden könnte nämlich der ein oder andere Baum den Halt verlieren. Die Temperaturen erreichen ein Maximum von 9 bis 12°C, der Wind weht mit Spitzen von um 50 km/h aus Süd-Südwest.
Am Samstag und auch am Sonntag pendeln sich die Temperaturen zwischen 11 und 16 Grad ein. Diese Werte sind, aufgrund des Saharastaubs, bewusst zurückhaltender formuliert. Mit sehr viel „Glück“ könnte es also auch für ein wenig mehr reichen. Am Samstag sind viele Wolken unterwegs, zeitweise kommt es zu Schauern. Nach einer trüben bis leicht bewölkten Nacht mit Tiefstwerten von um 1°C kehren im Laufe des Sonntagvormittags die Wolken zurück, und damit auch die Wahrscheinlichkeit von Schauern oder einzelner Gewitter. Der Wind bleibt, genau wie am Freitag, weiterhin ein kleines Thema – Sturmböen werden allerdings keine mehr erreicht.
Noch einmal kurz zurück zum Saharastaub: Durch eine erhöhte Konzentration am Samstag ist es gut möglich, dass auch die Regentropfen diese Staubkörner beinhalten und sich somit an allen möglichen Gegenständen absetzen. Medial wird dieses Phänomen immer wieder als „Blutregen“ bezeichnet. Bedeutet: Autowäsche lohnt sich vor dem Wochenende nicht wirklich.
Noch kein nachhaltiger Frühlingsdurchbruch
Bisher merken wir also sehr gut, dass sich der Frühling samt 20°C und darüber nicht von heute auf morgen durchsetzen kann. An dieser Stelle sei aber noch einmal betont, dass am Montag erst der April beginnt. Nur, weil es in den vergangenen Jahren schon früher wärmer war, sollte man dies nicht als Referenz ansehen. Wie es aus aktueller Sicht scheint, soll es bis Mitte April keine größeren Änderungen geben – zumindest was die Temperaturen angeht. Westliche bis südwestliche Strömungen dominieren weiterhin, was aber auch auf weitere Niederschläge hindeutet. Eine längere Hochdruckphase mit trockenerem Wetter ist also nicht in Sicht.
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In Maspalomas auf Gran Canaria sind die Saharasand Dünen schon über die Strandpromenaden Mauern gekrochen. Impressionant, aber bedrohlich für die Anwohner. Wohin mit dem Sand der immer wieder kommt und nicht einfach zurück geschaufelt werden darf weil er von Touristen Füssen kontaminiert ist? Jetzt flüchtet der Sand eben zu uns.