Meteo-Ausblick / Wird’s im Juni endlich trockener?
Wie man es sich denken kann, war der Mai ein viel zu nasser Monat. Durch sehr markante Niederschlagssummen von mehr als 200 l/m2 könnten punktuell sogar Rekorde gefallen sein. Nun steht uns aber glücklicherweise eine Besserung ins Haus.
Wenn man an den Mai zurückdenkt, bleibt einem vor allem der viele Regen in Erinnerung. Um zu schlussfolgern, dass der Monat um Längen zu nass war, muss man kein Meteorologe sein. Die Wetterstation des staatlichen Wetterdienstes am Findel registrierte insgesamt 176,5 l/m2 Regen, was den langjährigen Durchschnitt von 71,2 l/m2 um 105,3 l/m2 übertraf. Der Regen fiel auf 19 Tage verteilt, für einen Mai durchschnittlich wären 14 Tage gewesen. Am Findel wurde der Rekord allerdings nicht übertroffen: Dieser geht aufs Jahr 1988 zurück, damals gab es 200,9 l/m2.
Andernorts wurde dieser Wert dennoch erreicht. Wenn man sich auf die Daten des Wetterradars in Neuheilenbach bezieht, welches auch Luxemburg überdeckt, dann gab es großflächige Regenmengen von zwischen 140 und 180 l/m2 – überall kam es also zu einer großen Anomalie. Am meisten schüttete es in einem Bereich zwischen Leudelingen, Frisingen und Esch/Alzette, Radarmessungen zufolge hatten sich hier 200 bis 226 l/m2 angesammelt. Ein weiterer, sehr nasser Fleck ereignete sich nordwestlich von Longsdorf, das mit an die 223 l/m2.
Um herauszufinden, ob an einigen anderen Wetterstationen ein neuer Monatsrekord verzeichnet werden konnte, bräuchte man die Daten von AgriMeteo – bislang wurde allerdings noch kein Bericht veröffentlicht. Dass es zumindest punktuell begrenzt dazu kam, ist auf jeden Fall denkbar.
Was unsere Temperaturen betrifft, wurde ein Durchschnitt von 13,9°C gemessen – der langjährige Wert liegt bei 13,5°C. Auch wenn der Mai den meisten als schlechter Monat in Erinnerung bleibt, war er, allein was die Temperatur betrifft, einer der normalsten Mai-Monate der letzten zehn Jahre. Die vergangenen Jahre waren schon sehr früh sehr warm und hatten nicht viel mit der Normalität am Hut, dennoch haben sich die Menschen scheinbar zu sehr an dieses sehr bedenkliche Bild gewöhnt.
Erste Junihälfte könnte unterdurchschnittlich warm ausfallen
Am vergangenen Freitag schrieb ich von der Hoffnung auf endgültig besseres Wetter. Diese ist aktuell immer noch in den Wetterkarten abzulesen, jedoch werden uns in Sachen Sommertemperaturen im Laufe dieser Woche wieder Steine in den Weg gelegt. Trotzdem verzieht sich die Tiefdruckaktivität, die über das Wochenende für verheerende Unwetter in Teilen Süddeutschlands sorgte, wie vorhergesagt nach Nordosten. Eigentlich wäre der Weg nun frei gewesen, dass sich vom Atlantik her hoher Luftdruck über Mitteleuropa breitmacht – es kommt aber leider etwas dazwischen.
Über dem Nordwesten des Kontinents liegt ein Tiefdruckkomplex, der sich mit seinen Kernen zwischen Skandinavien, Island und auch Großbritannien hin und her bewegt. Während das eigentlich erwartete Hoch erzwungenermaßen über dem Atlantik ausgeschlossen ist, kommt es durch die Kombination der beiden Druckgebiete zu einer nordwestlichen bis teils südwestlichen Strömung. Besonders durch die nordwestliche Komponente werden anfangs die warmen Luftmassen, die aus dem Mittelmeerraum nach Norden fließen „möchten“, von den aus Norden kommenden, kühleren Luftmassen aufgehalten. Dies resultiert in weiterhin zurückhaltenden Temperaturen über Mitteleuropa, und somit auch in Luxemburg. In der aktuellen Woche werden die Höchsttemperaturen wohl kaum die 21°C überschreiten.
Um abzurunden, wie sich der Juni im Allgemeinen entwickeln könnte, lassen wir auch die Meinungen der Langzeitmodelle einfließen. Diese sind eher nicht als Vorhersage aufzufassen, sondern mehr als mögliche Tendenz. Diese berechnen aktuell, dass die momentane Woche um 1°C leicht unterdurchschnittlich ausfallen soll, nächste Woche wären es nur noch 0,5°C. Kommt es also so, dann bewegen wir uns in Richtung Mitte Juni wieder auf den gemittelten Monatswert zu. Die letzte Junihälfte würde demnach mit durchschnittlichen Temperaturen fortgeführt werden. Das amerikanische Langzeitmodell CFS vermutet einen temperaturtechnisch normalen Juni.
Wird er normal, dann wäre er kühler als die Junimonate der vergangenen Jahre – dies schließt aber auf keinen Fall aus, dass es Sommer wird.
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