Kommentar / Drei wollen das Gleiche: OGBL, LCGB und CGFP ziehen an einem Strang
Dass es in absehbarer Zeit keine Einheitsgewerkschaft in Luxemburg geben wird, scheint spätestens seit den Sozialwahlen klar. Die Befürworter einer solchermaßen stärkeren Organisation (sprich der OGBL) können bis auf Weiteres die Gegner der Idee (sprich den LCGB) wohl nicht für ein solches Projekt gewinnen.
Immerhin finden die beiden repräsentativen Gewerkschaften aber zueinander, wenn es ans Eingemachte geht und auch die CGFP reiht sich unter solchen Vorzeichen in die gemeinsame Front ein. Sogar eine gemeinsame Plattform 4.0, die sich mit Forderungen und Vorstellungen zum Arbeitsmarkt im Wandel beschäftigt, funktioniert inzwischen intersyndikal.
Die Arbeitgeber-Organisation UEL, die offensichtlich nicht mehr viel für das Luxemburger Modell übrig hat – das ganz nebenbei erwähnt jahrzehntelang den Nährboden für eine florierende Wirtschaft lieferte und somit auch die Taschen der Unternehmer füllte –, verweigert seit dem 18. September schlicht und ergreifend den Sozialdialog. Dieser bringe nichts, die Unternehmer würden ohnehin immer den Kürzeren ziehen, so ihr streitbarer Präsident.
Dass gerade angesichts der sich rasant verändernden Arbeitswelt gemeinsame Lösungen im Interesse aller gefunden werden sollten und müssen, scheint den „Entrepreneurs“ dabei wenig relevant zu sein. Und dass das von ihnen boykottierte Instrument des „Comité permanent du travail et de l’emploi“, dem ebenfalls der Staat angehört, in diesem Kontext eine Schlüsselrolle spielen könnte, lässt die Herolde des freien Unternehmertums und der gezielten Provokationen offenbar kalt.
Die Möglichkeiten des Protestes gegen die Politik der leeren Stühle eines geeint auftretenden Salariats sollten die UEL hingegen besser nicht kaltlassen. Sozialer Dialog tut weitaus weniger weh als Arbeitskampf …
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Was haben die Vertreter der CGFP auf diesen Fotos verloren? Sie sind doch nicht von der UEL betroffen, und erhalten Gehaltserhöhungen während LCGB und OGBL über Sozialpläne diskutieren. Diese Feststellung hat mit Neid nichts zu tun, sondern nur den Ausdruck elementarster Gerechtigkeit.
Könnte es etwa sein, dass die CGFP sich den beiden anderen grossen Gewerkschaften aus Sympathie anschliesst. Und was wäre daran verwerflich? Da wäre dann kein Neid im Spiel aber Gerechtigkeitssinn!