Handball / Luxemburgerinnen verlieren in Schweden mit 18:47, nehmen aber viel Positives mit
Die luxemburgische Frauen-Handballnationalmannschaft musste sich am Sonntagabend zum Abschluss der EM-Qualifikation dem Starensemble aus Schweden deutlich mit 18:47 geschlagen geben. Die „Roten Löwinnen“ schließen die Kampagne mit sechs Niederlagen ab, nehmen dennoch „viel Positives mit“.
Zum Abschluss der EM-Qualifikation wartete am Sonntag die „Mission impossible“, wie Nationaltrainer Alexandre Scheubel das Spiel in Schweden im Vorfeld bezeichnet hatte, auf die luxemburgische Frauen-Handballnationalmannschaft. „Schweden ist eine sehr starke Mannschaft, die sich im Moment auch auf ein Qualifikationsturnier für die Olympischen Spiele vorbereitet. Wir wollen versuchen, mit Freude zu spielen, uns zu zeigen und vor allem auch die Erfahrung auf diesem Niveau mitzunehmen“, hatte der Coach gesagt.
Das Spiel am Sonntag gestaltete sich dann auch erwartungsgemäß schwierig. Die Luxemburgerinnen erwischten keinen guten Start und lagen nach drei Minuten mit 0:3 zurück. Die FLH-Frauen versuchten, im Angriff geduldig zu spielen, verloren dabei aber mehrfach den Ball. Das wurde von den Schwedinnen mit schnellen Kontern eiskalt bestraft. „Schweden hat super angefangen“, blickte Laura Willems auf die Anfangsminuten zurück. „Wir sind mit unserem Eins-gegen-eins einfach nicht vorbeigekommen, obwohl wir die nötige Initiative gezeigt haben.“ Beim Stand von 0:5 in der achten Minute nahm Scheubel ein erstes Time-out, Kim Wirtz gelang daraufhin das erste luxemburgische Tor. Die beste luxemburgische Spielerin auf dem Platz war in dieser Phase aber Torhüterin Laure Flener, die eine richtig starke Anfangsphase spielte. Mit ihrer bereits siebten Parade entschärfte sie in der 14. Minute einen schwedischen Siebenmeter.
„Wir sind schwer reingekommen, ich habe versucht, die Mädchen hinten so gut wie möglich zu unterstützen“, so Flener. „Die Schwedinnen haben aber am Anfang mit sehr viel Tempo gespielt, was es nicht einfach gemacht hat.“ Der gegnerischen Schnelligkeit hatten die „Roten Löwinnen“ insgesamt wenig entgegenzusetzen. Zwei Spielerinnen bereiteten ihnen besonders große Probleme. Champions-League-Siegerin Jamina Roberts hatte nach einer Viertelstunde bereits fünf Tore erzielt, zudem machte Torhüterin Irma Schjött den FLH-Spielerinnen bis dahin das Leben mit einer Quote von 60 Prozent schwer. Bis zur Pause zogen die Schwedinnen auf 24:7 davon.
Nach 35 Minuten erhöhten sie ihren Vorsprung auf 20 Tore. Die Luxemburgerinnen versuchten in der zweiten Hälfte, mit ihren Möglichkeiten weiter dagegenzuhalten. Sie kämpften weiter und spielten sich noch einige sehenswerte Treffer heraus. Nach 60 Minuten stand mit 18:47 aber die höchste Niederlage dieser EM-Qualifikation fest. Mit der Leistung gegen den WM-Vierten war FLH-Kaptänin Tina Welter jedoch nicht unzufrieden. „Wir hatten am Anfang Probleme, reinzufinden, Schweden hat keine Rücksicht auf uns genommen“, so Welter. „Wir sind trotzdem zufrieden mit dem, was wir erreicht haben in puncto Tore und Tordifferenz. Ich denke, es war eine gute Erfahrung für jede einzelne Spielerin.“
Luxemburg schließt die Kampagne also mit sechs Niederlagen ab. „Dennoch nehmen wir viel Positives mit, an dem wir arbeiten können“, so Welter. „Wir sind stolz, dass wir überhaupt dabei sein konnten. Ich denke, so etwas erlebt man nicht jeden Tag.“ Auch Willems blickt mit einem positiven Gefühl auf die Kampagne zurück. „Es war eine mega Erfahrung, gegen solche Stars zu spielen“, sagte sie am Sonntagabend. Besonders die Stimmung in Schweden hat sie beeindruckt. „Die Halle hat vibriert. Das war eine einmalige Stimmung, die wir erlebt haben.“ Willems hob auch die Fortschritte des Teams hervor. „Die jungen Spielerinnen, die reingekommen sind, konnten uns weiterhelfen. Das war ganz positiv in dieser Kampagne und war vielleicht in den vergangenen Jahren schwieriger. Die Verantwortung kann jetzt auf mehreren Schultern getragen werden“, so Willems. „Wenn wir Ende des Jahres wieder eine Vorqualifikation spielen, können wir diese Erfahrung mitnehmen, um dort Spiele zu gewinnen.“
Statistik
Schweden: Schjött (1-60’, 15 Paraden), Eriksson (1 P., bei 2 7m), Bundsen – Koppang 2, Strömberg 5, Blohm 2, Roberts 6, Lundström 7, Dano 1, Hagman 6, Thorleifsdottir 5, Johansson 2, Hvenfelt 1, Hansson 5, Carlson, Löfqvist 5
Luxemburg: Flener (1-30, 7 P., davon 1 7m), Huberty (30-60’, 5 P., davon 1 7m) – Wirtz 1, Rodesch 2, Willems 1, Dautaj 1, Gambini 1, Melchior 2, Elcheroth 2, Gomes, Hoffmann 1, Massaro 1, Scheuren, Ciufoli, Welter 5/4, Zuk 1
Schiedsrichter: Riello/Panetta (ITA)
Zeitstrafen: Schweden 3 – Luxemburg 2
Siebenmeter: Schweden 0/2 – Luxemburg 4/5
Zwischenstände: 5’ 3:0, 10’ 6:1, 15’ 10:3, 20’ 13:4, 25’ 18:5, 30’ 24:7, 35’ 29:10, 40’ 33:12, 45’ 37:12, 50’ 40:15, 55’ 43:17
Zuschauer: 1.704 zahlende
Im Überblick
Gruppe 7, 6. Spieltag:
Schweden – Luxemburg 47:18
Island – Färöer Inseln 24:20
Tabelle:
1. Schweden 6 Spiele/12 Punkte
2. Island 6/8
3. Färöer Inseln 6/4
4. Luxemburg 6/0
Bereits gespielt:
Island – Luxemburg 32:14
Luxemburg – Schweden 17:39
Luxemburg – Färöer Inseln 16:34
Färöer Inseln – Luxemburg 39:21
Luxemburg – Island 15:31
Luxemburgisches Referee-Duo leitet Deutschland-Spiel
Neben der luxemburgischen Frauen-Nationalmannschaft waren am Sonntag auch zwei Handball-Schiedsrichter aus dem Großherzogtum in der EM-Qualifikation im Einsatz. Sabien Weber und Denis Weinquin leiteten die Partie zwischen Deutschland und Israel, in der sich die DHB-Frauen deutlich mit 46:9 behaupteten.
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