WM-Qualifikation / Luxemburgs Handballer bezwingen den Favoriten und träumen vom Einzug in die zweite Runde
Die Handball-Nationalmannschaft hat dank einer weiteren Torwartshow das erste Aufeinandertreffen gegen Israel gewonnen und darf vom Einzug in die zweite Runde der WM-Qualifikation träumen. Die „Roten Löwen“ nehmen gegen den Favoriten einen 31:28-Vorsprung mit in das Rückspiel am Donnerstag (18.45 Uhr).
Die Euphorie des viel umjubelten Sieges gegen Lettland mitnehmen und trotz der Außenseiterrolle an die Chancen glauben: Das war die Devise von Nationaltrainer Maik Handschke vor dem Doppelvergleich in der WM-Qualifikation gegen Israel. Seine Worte hat sich seine Mannschaft offensichtlich zu Herzen genommen – und im Hinspiel den zweiten Sieg innerhalb von vier Tagen gefeiert. Auch dank der nächsten Torwartshow. Nachdem am Sonntag gegen Lettland Guillaume Felici geglänzt hatte, war diesmal Mika Herrmann an der Reihe. Der HBD-Keeper führte die FLH-Auswahl mit 18 Paraden zum 31:28-Sieg.
Dabei hatte Luxemburg keinen optimalen Start erwischt. Die FLH-Auswahl verschuldete in den ersten neun Minuten gleich drei Siebenmeter, die von Israels Dayan alle verwandelt wurden. Die „Rout Léiwen“ taten sich insgesamt gegen das körperliche Spiel des Gegners schwer. Ihnen unterliefen zudem einige Fehler, sodass Israel zu dem Zeitpunkt mit 6:3 führte. Nationaltrainer Maik Handschke nahm nach zwölf Minuten beim Rückstand von 5:9 ein erstes Time-out – und entschied sich auch für einen Wechsel im Tor, der sofort seine Früchte tragen sollte. Der für Felici eingewechselte Herrmann stoppte sofort mit drei Paraden das Momentum der israelischen Mannschaft. „Wir hatten es am Anfang ein bisschen schwerer, weil Israel einen ganz anderen Stil Handball gespielt hat als Lettland vor drei Tagen“, erklärte Yann Hoffmann den schwierigen Start.
Eine Reihe umstrittener Zeitstrafen zwischen der 22. und 26. Minute überstand Luxemburg auch dank seines bärenstarken Torhüters unbeschadet. Die Schlussphase der ersten Hälfte gehörte aus diesem Grund dann auch der FLH-Auswahl. Herrmann steigerte sich mit jedem parierten Ball und ermöglichte es, den Rückstand aufzuholen. Biel glich in der 29. zum 14:14 aus.
„Ich war ein bisschen überrascht, dass wir so gut mitgehalten haben und zur Halbzeit nur mit einem Tor zurücklagen (14:15)“, so das Fazit von Lé Biel. Im Ranking der europäischen Nationalmannschaften ist Luxemburg immerhin 14 Plätze hinter Israel eingestuft. Auch deshalb hatte Nationaltrainer Maik Handschke im Vorfeld von der „Außenseiterrolle“ gesprochen, gleichzeitig aber von seinen Spielern gefordert, an sich selbst zu glauben. Genau das taten die „Roten Löwen“ dann im zweiten Abschnitt. Zwar zog Israel nach Wiederanpfiff noch einmal auf zwei Treffer davon, doch ein paar Herrmann-Paraden später brachte Hoffmann Luxemburg in der 41. Minute erstmals in der Partie in Führung (19:18) – und legte gleich mit dem 20:18 nach.
Mit Zuversicht ins Rückspiel
Israel taumelte nun endgültig. Die „Roten Löwen“ dagegen hatten Blut geleckt und waren nicht mehr zu halten. In der 48. Minute vollendete Krier einen 8:0-Lauf und traf zum 24:19 – der höchsten luxemburgischen Führung der Partie. „Wir haben im Angriff mit Geduld gespielt und uns konkrete Chancen erarbeitet. Das hat uns gutgetan. Dazu hatten wir Mika im Tor, er war heute der überragende Mann“, so Biel.
Der Sieg war damit allerdings noch nicht unter Dach und Fach, denn Israel erwachte in den Schlussminuten und kämpfte sich noch einmal bis auf ein Tor heran. Die Luxemburger verteidigten ihre Führung schließlich aber mit einem guten Schlussspurt über die Zeit.
Durch das 31:28 im Hinspiel nimmt das Team einen Drei-Tore-Vorsprung mit in das zweite Aufeinandertreffen am Donnerstag. „Wir müssen morgen wieder stark verteidigen, brauchen Geduld im Angriff und erneut einen starken Torhüter“, sagt Biel. „Dann könnte es vielleicht mit dem Einzug in die nächste Runde klappen.“ Hoffmann sieht es ähnlich: „Wir müssen die Euphorie weiter mitnehmen. Dazu müssen wir versuchen, uns gut auszuruhen, dann ist alles möglich.“
Statistik
Luxemburg: Felici (1-12’), Herrmann (12-60’, 18 P.), Lallemang (bei 1 7m) – Krier 2, Tomassini 1, Weyer 5, Köller, Luke Kaysen, Loïc Kaysen 4, Itua Etute, Ojié Etute, Biel 4, Veidig, Hoffmann 10/1, Werdel 2/1, Zekan 3
Israel: Shamir (1-23’, 30-50’, 6 P.), Peled (23-30’, 50-60’, 3 P.) – Natsia 1, Sarfati 1, Nizri 4, Levi 2, Omri, Appo, Gera 3, Dayan 3/3, Mosindi 5, Bodenheimer, Lumbroso 3, Segal, Medina, Cohen 6/3
Schiedsrichter: Bolic/Hurich (AUT)
Zeitstrafen: Luxemburg 7 – Israel 2
Rote Karte: Hoffmann (60’, dritte Zeitstrafe)
Siebenmeter: Luxemburg 2/3 – Israel 6/7
Zwischenstände: 5’ 1:3, 10’ 3:6, 15’ 6:10, 20’ 8:11, 25’ 10:14, 30’ 14:15, 35’ 16:18, 40’ 18:18, 45’ 22:19, 50’ 24:21, 55’ 27:26
Zuschauer: 457 zahlende
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