European Cup / Zu viel Respekt kostet dem HB Käerjeng gegen Motor Zaporizhzhia den Sieg
Der HB Käerjeng hat es am Samstag verpasst, sich eine gute Ausgangsposition im European Cup zu schaffen. Im Hinspiel gegen den ukrainischen Meister Motor Zaporizhzhia blieb die Mannschaft von Trainer Zoran Radojevic unter ihren Möglichkeiten und musste eine 27:31-Niederlage einstecken. Den Glauben an den Einzug in die dritte Runde haben Vladimir Temelkov und Co. aber noch nicht verloren.
„Es gibt immer noch eine Chance, denn wir können eigentlich viel besser spielen“, versuchte Vladimir Temelkov den Blick nach der 27:31-Niederlage im Zweitrundenhinspiel des European Cup gleich nach vorne zu richten. „Es wäre heute (Samstag) viel mehr drin gewesen. Wir waren phasenweise dominant, haben schnell und dynamisch gespielt. Wenn es uns gelingt, das über 60 Minuten abzurufen, dann ist noch nichts verloren.“
Käerjeng hatte gegen Zaporizhzhia wie so oft in dieser Saison einen schlechten Start erwischt. Technische Fehler, zudem defensiv kein Zugriff: Nach fünf Minuten führten die Ukrainer mit 5:2. Es zeichnete sich anschließend ein Bild, das die ganze Partie später widerspiegeln sollte. Der luxemburgische Vizemeister kämpfte sich wieder ran, doch es fehlte das letzte Quäntchen, um wieder gleichzuziehen. Immer wenn sich die Situation ergab, unterliefen den Käerjengern Fehler und der Gegner zog davon.
„Dass wir nicht gut anfangen, liegt daran, dass wir nicht konsequent die Aktionen spielen, die angesagt sind. Es fehlt an Sicherheit“, analysiert Temelkov. „Zudem haben wir sie zu sehr respektiert.“ Gegenüber stand immerhin ein Verein mit viel Geschichte. Motor Zaporizhzhia spielte vor dem Krieg in der Ukraine Champions League und ist seit 2013 ununterbrochen ukrainischer Meister.
HBK-Trainer Zoran Radojevic nahm nach 13 Minuten schließlich seine erste Auszeit und versuchte es mit einem Torhüterwechsel. Doch es gelang den Käerjengern weiter nicht, ihr bestes Spiel abzurufen. Motor zog zwischenzeitlich sogar auf sechs Tore davon. Erst in den letzten zehn Minuten der ersten Halbzeit zeigten die Hausherren ihr Potenzial. Temelkov verkürzte mit der Pausensirene auf 15:17.
Käerjeng schien nun auf Augenhöhe zu sein, doch der Gegner erwischte erneut den besseren Start in den zweiten Abschnitt und erhöhte auf 20:15. Schlussmann Van-Zeller war zwar nun besser im Spiel und kam zwischen der 30. und 42. Minute auf sechs Paraden (beide HBK-Torhüter waren in der ersten Hälfte zusammen nur auf zwei gekommen), die Käerjenger Vorderleute verpassten es aber Kapital daraus zu schlagen: Pucnik traf eine Viertelstunde vor Schluss zum 20:22 – anstatt in der Folge aber einen Ballverlust der Ukrainer auszunutzen, um auf ein Tor zu verkürzen, unterlief dem HBK wieder ein technischer Fehler, der auf der Gegenseite bestraft wurde. Dem Drei-Tore-Rückstand lief Käerjeng bis in die Schlussphase hinterher, ehe Denysov schließlich in letzter Sekunde zum 27:31-Endstand traf.
„Wir haben nicht unser bestes Spiel abgerufen. Wenn wir mutiger und mit weniger Respekt gespielt hätten, hätten wir gewinnen können“, so Temelkov. „Es ist wirklich schade.“
Das Rückspiel wird am kommenden Samstag aufgrund des Krieges in der Heimat von Zaporizhzhia in der Slowakei ausgetragen.
Statistik
Käerjeng: Van-Zeller (1-13’, 30-60’, 8 Paraden), Michels (13-30’, 1 P.) – Temelkov 4, Trivic 2, Huberty, Karamehmedovic, Rahim, Edgar 7/4, Meis 6, Veidig 1, Radoncic, Blazevic 1, Pucnik 3, Lallemang, Zekan 1, Vrgoc 2
Motor: Chudinov, (1-60’, 11 P., davon 1 7 m, 1 Tor), Sudavtsov (bei 1 7 m) – Ruban, Kotiuk 6, Kubatko 6/3, Blyzniuk 6, Kondratskyi, Cherevko, Denysov 4, Lysak, Kravchenko, Zabolotnii, Semenchenko 2, Rahozin, Horovy 1, Tiutiunnyk 5
Schiedsrichter: Puksic/Satler (SLO)
Zeitstrafen: Käerjeng 5 – Motor 7
Siebenmeter: Käerjeng 5/6 – Motor 3/3
Zwischenstände: 5’ 2:5, 10’ 5:7, 15’ 7:12, 20’ 9:14, 25’ 12:16, 30’ 15:17, 35’ 15:20, 40’ 17:21, 45’ 20:22, 50’ 22:26, 55’ 25:28
Zuschauer: 350 (geschätzt)
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