Schwimmen / „Die Qualifikation ist härter denn je“: Rémi Fabiani und Ralph Daleiden jagen Paris-Norm
In dreieinhalb Wochen endet der Zeitraum, in dem sich die Schwimmer für die Olympischen Spiele 2024 in Paris qualifizieren können. Die luxemburgischen Hoffnungsträger Rémi Fabiani und Ralph Daleiden sind weiter auf der Jagd nach der Norm, doch die Qualifikation ist so schwer wie nie.
„Die Olympia-Qualifikation im Schwimmen ist härter denn je“, sagt Luxemburgs Nationaltrainer Christophe Audot. „Unser Sport entwickelt sich ständig weiter. Das Niveau ist mittlerweile so schnell gestiegen, dass Zeiten, die vor einigen Jahren noch Weltklasse waren, heute nicht einmal mehr für die Qualifikation reichen.“ Die Anforderungen an die Schwimmer werden immer größer. Auch Bestzeiten von ehemaligen luxemburgischen Schwimmgrößen wie Laurent Carnol oder Raphaël Stacchiotti würden so heute beispielsweise nicht mehr für eine Olympia-Qualifikation reichen.
Wie schwierig es tatsächlich geworden ist, sich für die Spiele zu qualifizieren, erleben derzeit die beiden FLNS-Hoffnungsträger Rémi Fabiani und Ralph Daleiden. Mit ihren aktuellen Bestzeiten wären sie für die Olympischen Spiele 2016 in Rio de Janeiro bereits locker qualifiziert gewesen, für Tokio 2021 wäre immerhin die B-Norm geknackt gewesen. Doch für Paris 2024 sind die Zeiten der beiden Schwimmer noch nicht schnell genug. Rémi Fabiani fehlen über 50 Meter Freistil trotz einer Weltklassezeit von 22,09 Sekunden noch 13/100 zur geforderten Norm, bei Ralph Daleiden sind es über 100 Meter Freistil in 48,63 Sekunden noch 29/100, die fehlen. „Ihre Zeiten sind richtig stark“, sagt Audot. „Es sind Details, die den Ausschlag geben.“
Der Zeitraum, in dem die geforderte Norm geschwommen werden muss, endet am 23. Juni. Bis dahin stehen für die beiden luxemburgischen Schwimmer noch drei bzw. zwei Wettbewerbe auf dem Programm, bei denen die Qualifikation gelingen soll. Fabiani startet am heutigen Mittwoch bei der zweiten Etappe des „Mare Nostrum“ in Barcelona, zwei Tage später geht es mit der dritten Etappe des prestigeträchtigen Wettbewerbs in Monaco weiter, wo auch Daleiden an den Start gehen wird. Anschließend stehen noch vom 17. bis 23. Juni für das Duo die Europameisterschaften in Belgrad auf dem Programm. „Ralph ist erst vor einer Woche am 22. Mai von Arizona (USA) nach Luxemburg zurückgekehrt, wo er sich zurzeit noch auf die entscheidenden Rennen vorbereitet“, erklärt Audot. Beim „Mare Nostrum“ und der EM werden auch andere FLNS-Schwimmer wie Finn Kemp und João Carneiro am Start sein, doch die Chancen auf ein Paris-Ticket liegen vor allem bei Fabiani und Daleiden.
Jedes Rennen eine Chance
Der Fokus des FLNS-Teams liegt dabei hauptsächlich auf der Europameisterschaft in Serbien. „Bei diesem Wettbewerb gibt es Vorläufe, Halbfinals und Finale. Das bietet die besten Optionen für eine Qualifikation. Aber wir sagen unseren Schwimmern nicht, dass sie sich beim ‚Mare Nostrum’ zurückhalten sollen. Jedes Rennen ist eine Chance, die Norm zu knacken. Die Anstrengung wird jedes Mal maximal sein. Es wird ein harter Kampf“, sagt Audot: „Ab jetzt ist jedes Rennen eine Qualifikationsmöglichkeit oder muss ein Referenzrennen sein, um es beim nächsten zu schaffen.“
Der Nationaltrainer ist zuversichtlich, dass es seine beiden Schützlinge nach Paris schaffen werden. „Eine Qualifikation ist realistisch, ihre Bestzeiten sind nicht weit von der Norm entfernt“, sagt er. Wichtig sei es, in den kommenden Wochen die Ruhe zu wahren. „Der Druck steigt, aber sie müssen ihre Leichtigkeit behalten“, so Audot. „Der Stress darf nicht in die Köpfe gelangen. Sie haben mit ihrem Körper das nötige Werkzeug, aber es muss einfach alles passen, um die geforderte Zeit zu schwimmen. Es wären natürlich auch nicht die Olympischen Spiele, wenn es leicht wäre, sich zu qualifizieren.“
Drei Chancen
Die FLNS-Teilnehmer können sich noch bei folgenden drei Wettbewerben für die Olympischen Spiele qualifizieren:
29./30. Mai: Mare Nostrum Barcelona
1./2. Juni: Mare Nostrum Monaco
17.-23. Juni: EM in Belgrad
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