„Wer realistisch ist, sagt: Da geht nichts mehr“, gibt Marco Martino zu. „Aber im Fußball darf man immer träumen.“ Genau das versuchte der F91-Trainer seiner Mannschaft in der Woche nach der 2:6-Niederlage im Hinspiel gegen BK Häcken zu vermitteln. Denn kampflos will sich Düdelingen trotz des deutlichen Ergebnisses der Vorwoche nicht aus der Conference League verabschieden.

Wenn Martino mit ein paar Tagen Abstand auf die erste Begegnung zurückblickt, gehen ihm zwei Dinge durch den Kopf. „Erstens war es gar nicht so schlecht, wir haben uns gut verkauft. Und zweitens wurden wir hart bestraft“, sagt er. Tatsächlich hatte sich seine Mannschaft im Hinspiel nicht so schlecht verkauft, wie es das Ergebnis am Ende wiedergab. Während die Schweden jeden Düdelinger Fehler eiskalt bestraften, spielte sich die Martino-Truppe auf der Gegenseite selbst mehrere Chancen heraus, konnte diese aber unter anderem wegen des bärenstarken schwedischen Torhüters nicht im Tor unterbringen. Zudem hatte Bah bereits in der Anfangsphase der Partie die Latte getroffen. „Man muss in so einem Spiel auch das Glück auf seiner Seite haben. Das hatten wir im Hinspiel nicht“, sagt der Coach, „Sie hatten nicht viel mehr Chancen als wir, aber sie haben ihre quasi alle genutzt. Wir dagegen waren in einigen Situationen zu naiv. Das wird auf diesem Niveau sofort bestraft.“

Träumen erlaubt

Für das Rückspiel hofft Martino nun, dass das Glück auf Düdelinger Seite ist. „Man hat im Hinspiel gesehen, dass es nicht unmöglich ist. Es ist ja nicht so, dass wir nicht einmal über die Mittellinie gekommen sind“, sagt der Trainer. „Deshalb muss man daran glauben. Es klingt vielleicht lächerlich, aber wenn man im Fußball nicht träumen darf, dann hat man ein Problem.“

In das Auswärtsspiel am Mittwoch in Göteborg wird der F91 daher gehen, um es zu gewinnen. „Das nächste Tor ist immer das wichtigste. Wir dürfen am Anfang nicht daran denken, dass wir fünf Tore Unterschied brauchen, um weiterzukommen. Wir müssen erst einmal an das erste Tor denken. Und wenn wir das haben, dann an das nächste.“ Spätestens in der Halbzeit wisse man dann, in welche Richtung es gehe, so Martino. „Wir wollen einfach versuchen, das Maximum herauszuholen. Wenn es am Ende nicht für die Qualifikation reicht, dann wollen wir trotzdem gewinnen, um uns erhobenen Hauptes zu verabschieden. Wir haben nichts zu verlieren und wollen noch einmal alles versuchen.“

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Joé Weimerskirch

Joé Weimerskirch, Jahrgang 1996, ist seit 2020 Teil der Sportredaktion im Tageblatt. Nach einem Journalismus-Studium an der University of Kent sammelte er erste journalistische Erfahrungen in der Sportredaktion des Luxemburger Wort, ehe er sich dem Tageblatt anschloss. Seit August 2020 berichtet Joé Weimerskirch hier über aktuelle Sportereignisse, mit Schwerpunkt auf Handball.
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