Basketball / Ein Restart unter 2G+-Bedingungen
Nach gerade einmal 19 Tagen Weihnachtspause geht es im nationalen Basketball bereits am Freitag mit dem 15. Spieltag weiter. Es ist ein Monat Januar, der mit nicht weniger als sechs Spieltagen in der LBBL der Herren rappelvoll ist und einmal mehr neue Corona-Maßnahmen mit sich bringt.
Noch am 19. Dezember standen die letzten Partien im nationalen Basketball auf dem Programm, es war der erste Spieltag, an dem für alle Nicht-Profispieler ab 19 Jahren die 2G-Reglung galt. Kein allzu großes Problem, liegt die Impfquote in der LBBL der Damen und Herren doch immerhin bei fast hundert Prozent. Drei Wochen später sind die Maßnahmen nun erneut strenger, 2G+ heißt die neue Devise. Etwas, das den Basketball-Vereinen jedoch keine allzu großen Sorgen bereitet: „Bei uns sind hundert Prozent der Spieler geimpft, beim Damenteam war dies sogar schon am 1. September der Fall“, betont etwa Alain Weins, Präsident der Résidence Walferdingen. Der Klub aus dem Alzette-Tal führt derzeit in der LBBL der Herren die Liga an und empfängt am Sonntag zum Derby die Amicale Steinsel.
Dass sich nun die nicht-geboosterten Spieler vor dem Training und Spiel einem Schnelltest unterziehen müssen, ist nach all den Maßnahmen und Anpassungen der letzten Monate für den Klub kein großes Thema. Bei der Résidence machen sogar alle jeden Abend freiwillig einen Schnelltest, wie Weins weiter erzählt: „In der aktuellen Situation, mit Omikron und den hohen Fallzahlen der letzten Tage, wollen wir einfach die nötige Sicherheit haben.“ In Heffingen sind sogar inzwischen alle, mit der Ausnahme eines einzigen Spielers, geboostert, sagt Vorstandsmitglied Claude Schmit. Im Basketball ist man sich bewusst, welche Verantwortung man auch im Sport in dieser Pandemie hat. Und so sind auch im Jugendbereich sehr viele Spieler bereits geimpft, wie Weins für den Walferdinger Fall bestätigt: „Wir haben von Anfang an keine zertifizierten Schnelltests für die Jugendspieler angeboten, das hat sicherlich auch viele motiviert, sich schnell impfen zu lassen.“
Auch in Fels hat man ähnliche Erfahrungen gemacht, wie Vorstandsmitglied Tania Brosius erklärt. Denn auch bei der Arantia ist die Quote der geimpften Jugendspieler bereits sehr hoch, viele der noch nicht geimpften haben kurz vor Weihnachten ihre erste Dosis erhalten. „Wir haben zudem den Vorteil, dass wir zu zweit im Verein sind, die zertifizierte Schnelltests ausstellen dürfen.“ Für die Spiele am Wochenende kann somit am Freitag jeder, der will, in die Halle kommen, um sich testen zu lassen: „Wenn das nicht geht, kommt auch schon mal jemand zu uns nach Hause“, erklärt Brosius weiter. Ein Angebot, das viele im kleinen Verein, bei dem die Zahl der Jugendlizenzen stetig ansteigt, sehr zu schätzen wissen. Den Mehraufwand in dieser Sache bezeichnet Brosius als ganz in Ordnung: „Das Erstellen der Impf-Listen nimmt momentan noch etwas Zeit weg, da das Training für die meisten ja erst wieder in dieser Woche aufgenommen wurde.“
Nur noch 200 Zuschauer
Die größte Neuerung, die das an Weihnachten in Kraft getretene Covid-19-Gesetz mit sich bringt, betrifft somit auch die Zuschauer. Diese sind in Walferdingen beim Training der Jugendmannschaften nun nicht mehr auf der Tribüne erlaubt, für die Eltern heißt es somit vorerst draußen bleiben. Einzige Ausnahme beim LBBL-Klub ist der „Butzebasket“, der unter das 2G-Konzept fällt: „Hier müssen wir eine Extra-Person für das Training mobilisieren, die den Impfstatus kontrolliert, genauso wie für die Spiele der Jugendmannschaften. Für den Verein wäre es nicht zu stemmen gewesen, dies auch für alle anderen Trainingseinheiten, etwa der Minis und Cadets, zu tun.“ Auch bei der USH findet das Training aktuell unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Bei der Arantia hingegen kein großes Thema, denn laut Brosius kommen mit Ausnahme der Kleinsten zu allen anderen Trainingseinheiten kaum noch Eltern mit: „Die Zahl von 20, ab der erst 2G+ fällig wird, überschreiten wir nicht.“
Für die Begegnungen der ersten Damen- und Herrenmannschaft in der LBBL gilt an diesem Wochenende dann bei sämtlichen Vereinen, die ein Heimspiel austragen, auch 2G+. Alle Zuschauer, die noch nicht ihre dritte Impfung erhalten haben, müssen ein zertifiziertes Testergebnis mitbringen oder sich vor Ort einem Schnelltest unterziehen, den man in Walferdingen und Heffingen etwa selbst mitbringen muss. Bei der Arantia kann man am Eingang auch einen Schnelltest kaufen. Für die Klubs ein bedeutender Mehraufwand, wie Weins erklärt: „Neben der Person an der Kasse brauchen wir jemanden, der den QR-Code scannt und eine weitere Person, die das Durchführen der Schnelltests im Blick hat.“ Dass durch diese Maßnahmen jedoch die „Buvette“ weiter offen bleiben kann, begrüßt man in Walferdingen sehr, auch wenn um 23 Uhr Schluss sein muss. Die Arantia möchte sogar auch die Jugendspiele in den kommenden Wochen im 2G+-Modus austragen, damit man auch dort Essen und Getränke anbieten darf.
Zwei Spiele abgesagt
Die Begrenzung auf 200 Zuschuer bereitet den Vereinen aktuell auch keine Sorgen, denn die Zahlen hatten in den vergangenen Monaten noch längst nicht das Vor-Corona-Niveau erreicht: „Ich habe das Gefühl, dass in den letzten Monaten immer weniger Leute in die Halle kamen, das merkt man auch, wenn man mit den Verantwortlichen anderer Vereine redet“, meint Alain Weins. Fing man beim Tabellenführer mit 120 an, so schloss man das Jahr mit gerade einmal 30 ab. „Ich habe das Gefühl, dass viele noch ängstlich sind, in eine Halle zu gehen, zudem weiß auch nicht jeder genau Bescheid, welche Maßnahmen inzwischen gelten.“
Eine andere Vermutung, warum die Ränge in den letzten Wochen so leer waren, hat Weins auch noch: „Alle Spiele werden inzwischen live in der RTL-Arena übertragen. Als im letzten Jahr keine Zuschauer erlaubt waren, war das wirklich praktisch, doch jetzt glaube ich, trägt dies auch einen Teil dazu bei.“ Denn gefällt einem eine Begegnung nicht, kann der Basketball-Fan bequem von zu Hause aus eine andere Partie aussuchen, praktisch eine Live-Konferenz. Auch Tania Brosius hat ein ähnliches Gefühl: „Viele zögern, in eine Halle zu gehen, was ja auch verständlich ist. Da bietet sich ja dann auch der Livestream an.“ Dass sie am Wochenende Zuschauer nach Hause schicken müssen, davon geht man auch in Heffngen nicht aus.
Wie die aktuelle Omikron-Welle sich in den kommenden Wochen auf den nationalen Basketball auswirken wird, bleibt indessen abzuwarten. Inzwischen sind mit Contern – Esch bei den Herren und Hostert – Esch bei den Damen bereits zwei Partien der obersten Division, die am Samstag hätten stattfinden sollen, abgesagt worden. Dass in den nächsten Wochen noch weitere Partien hinzukommen werden, davon ist auszugehen: „Ich hoffe einfach, dass wir nicht in eine Situation kommen, in der die Saison wieder unterbrochen werden muss“, meint etwa Weins. Auch wenn der Januar mit insgesamt sechs Spieltagen in der LBBL der Herren rappelvoll ist, gibt der Februar vor dem Beginn der Play-offs etwas Luft für Nachholspiele. Im Basketball ist man, was die Impfungen betrifft, jedenfalls gut gerüstet, auch wenn Weins, Brosius und Schmit den kommenden Wochen etwas besorgt entgegensehen.
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