Boxen / „Für einen luxemburgischen Club ganz groß“: Drei Medaillen bei internationalem Wettkampf
Der luxemburgische „Alpha Boxing Club“ hat zwischen dem 24. und 26. Mai mit drei Boxern an einem internationalen Turnier in Portugal teilgenommen – und das überraschend erfolgreich. Drei Medaillen brachte das Team mit nach Hause.
Es ist eigentlich eher selten, dass luxemburgische Boxvereine mit ihren Sportlern zu großen internationalen Wettkämpfen im Ausland reisen. Es gibt aber Ausnahmen. Am vergangenen Wochenende kämpften so nämlich drei Boxer des hauptstädtischen „Alpha Boxing Club“ beim Portimão Boxe Cup in Portugal – und dies außergewöhnlich erfolgreich. Das Alpha-Trio sicherte sich gleich drei Medaillen.
„Wir waren vor zwei Jahren schon einmal mit einem Boxer in Portugal vertreten. Redi Xhabrahimi hatte damals die Goldmedaille gewonnen. Diesmal sind zweimal Gold und einmal Silber herausgesprungen. Das ist für einen luxemburgischen Club ganz groß“, sagt Damir Krndic, Trainer des Teams. „Das Turnier in Portugal ist in Europa eines der bekanntesten.“
Besonders beeindruckend war dabei die Goldmedaille von Denis Messanga in der 86-kg-Klasse (Cruisergewicht). „Er hat erst vor sechs Monaten mit dem Boxen angefangen und jetzt gleich bei seinem ersten Turnier Gold geholt. Das ist beeindruckend. Er ist ein riesiges Talent“, sagt Krndic. In Portugal wurden seine britischen Gegner im Halbfinale und Finale durch technische K.o.s (TKO) aus dem Ring genommen, was für die Stärke des 21-Jährigen spricht. Messanga lebt in Luxemburg, hat aber derzeit noch die belgische Nationalität. Er ist allerdings dabei, die luxemburgische zu beantragen und will das Großherzogtum in Zukunft auf der großen internationalen Bühne vertreten. „Denis hat wirklich großes Potenzial“, sagt Krndic: „Er sieht genauso aus, wie man sich einen Boxer auf den ersten Blick vorstellt. Er ist groß, breit und muskulös – so der Typ Mike Tyson. Er hat die Fähigkeit, etwas ganz Großes in diesem Sport zu erreichen.“
Medical Check verhindert drittes Gold
Die zweite Goldmedaille in Portimão holte der 23-jährige Imran Ahmetspahic im Superschwergewicht (+92 kg). Er konnte im Finale den Portugiesen Daniel Ivacenco nach Punkten bezwingen. Es ist nach 2021 bei einem Turnier in Andorra bereits seine zweite internationale Goldmedaille. Die Chance auf einen dritten ersten Platz in Portugal wurde dem Alpha-Team dann aber schon vor dem Finale genommen: Der 35-jährige Leandro Lalondriz hatte sich am Freitag in seinem Erstrundenkampf in der 75-kg-Klasse (Mittelgewicht) eine leichte Verletzung am Auge zugezogen. „Beim morgendlichen Medical Check wurde er am Tag danach zwar erneut zugelassen, doch für das Finale am Sonntag entschied die Ärztin dann, ihn nicht mehr antreten zu lassen. Dadurch hat er ‚nur’ Silber bekommen. Es ist schade, dass ihm dadurch die Chance genommen wurde, um Gold zu kämpfen“, sagt Krndic.
Nachdem der Alpha-Club vor zwei Jahren in Portugal mit einem Boxer am Start gewesen war und jetzt erfolgreich mit drei, wird der Fokus in Zukunft darauf liegen, immer mehr Sportler an das internationale Niveau heranzuführen.
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