Damen-Handball / Mission Pokalverteidigung erfolgreich: HBD jubelt nach Finaldama gegen Red Boys
Die Mission Titelverteidigung der Düdelinger Handballerinnen ist geglückt. Im Pokalfinale konnten sie sich am Sonntagabend durch einen 24:22-Sieg erneut mit dem Titel krönen. Der Erfolg war allerdings ein hartes Stück Arbeit, denn die Red Boys verlangten dem HBD alles ab.
Dea Dautaj konnte es wenige Augenblicke nach der Schlusssirene noch gar nicht so richtig fassen. „Es ist im Moment schwer zu realisieren, da das Spiel nicht so verlief, wie wir es uns vorgestellt hatten.“ Nachdem ihre Mannschaft in der ersten Hälfte zwischendurch mit fünf Toren führte und eigentlich schon auf Kurs lag, kämpften sich die Red Boys zurück ins Spiel. Fünf Minuten vor Schluss lagen die Düdelingerinnen noch mit 19:21 zurück, ehe ihnen mit einem 5:1-Schlussspurt doch noch die Wende gelang. „Ich bin überglücklich, dass wir das Finale am Ende drehen konnten“, so Dautaj. „Ich muss aber auch sagen: Großen Respekt an die Red Boys. Sie haben es uns richtig schwer gemacht. Umso besser fühlt es sich an, dass wir es trotzdem geschafft haben.“ Für den HBD ist es der 16. Pokalsieg, die Red Boys standen dagegen erstmals überhaupt in dem Endspiel der Coupe de Luxembourg – und galten davor eher als Außenseiter.
Doch wie ein Underdog sahen die Red Boys im Finale keineswegs aus. Im Gegenteil. Sie starteten richtig stark. Von Nervosität war keine Spur. In der Defensive riegelten die Differdingerinnen gut ab, vorne sorgten Scheuren, Li. Melchior und Soberano für die Tore. Nach sieben Minuten führten sie mit 4:1. Auch dank Torhüterin Hoe, die eine starke Anfangsphase spielte. Bis dahin war sie lediglich bei einem Siebenmeter machtlos gewesen. Doch dann gewann auch HBD-Schlussfrau Leythienne zunehmend an Sicherheit und ermöglichte es ihrer Mannschaft, aufzuschließen. Dautaj brachte den HBD schließlich in der 12. erstmals in Führung (6:5). Die Düdelingerinnen nutzten dann ab der 20. ein Tief im gegnerischen Spiel aus, um mit einem 5:0-Lauf auf 12:7 davonzuziehen. Biever erzielte erst nach neun torlosen Minuten in der 26. das achte Tor der Red Boys – und leitete damit eine Aufholjagd ein. Jetzt war es nämlich der HBD, der strauchelte. Bis zur Pause verkürzten Cilovic, Rogucka und Scheuren wieder auf 11:12.
Bitterer Moment für die Red Boys
Die Red Boys glichen mit Wiederanpfiff aus und übernahmen wenig später erstmals seit der 9. Minute wieder die Führung. Das Spiel war in der zweiten Halbzeit auch ein Duell der Torhüterinnen. Hoe (Red Boys) und Leythienne (HBD) machten beide ein starkes Match und hielten ihre Mannschaften im Spiel. Fünf Minuten vor Schluss führten die Red Boys immer noch knapp mit 21:19, doch dann kam es für sie richtig bitter. Die Düdelingerinnen erwischten den besseren Schlussspurt, rangen den Gegner nieder und machten ihren Pokalsieg perfekt.
Fiona Carrara, die zum „MVP“ des Finales gewählt wurde, sagte: „Es war nach dem schlechten Start wichtig, nicht in Panik zu geraten. Das haben wir gut gemanagt. Am Ende hat, glaube ich, die Erfahrung den Unterschied gemacht.“
Bei Red-Boys-Coach Michel Scheuren machte sich trotz der Niederlage Stolz breit. „Wir hätten heute auch Lehrgeld zahlen können, als wir in der ersten Halbzeit mit fünf Toren zurücklagen. Wir sind aber mit sehr viel Energie wieder zurückgekommen. Darauf bin ich richtig stolz. Am Ende haben wir das Spiel nicht mehr gut verwaltet, vielleicht wurde der Stress einfach zu groß“, so Scheuren. „Es ist ein bitterer Moment, aber ich bin sehr stolz, dass wir überhaupt hier sind.“ Er haderte allerdings auch mit einigen Schiedsrichterentscheidungen in der Schlussphase. „Ich glaube, sie waren am Ende mit uns etwas strenger als mit der anderen Seite.“
HBD-Coach Mikel Molitor hatte indes lobende Worte für den Gegner. „Ich glaube, wir hatten in den letzten Minuten einfach noch ein paar Körner mehr im Tank als die Red Boys. Dass sie so gut gestartet sind, hätte ich nicht erwartet. Auch nicht, dass sie nach fünf Toren Rückstand noch einmal zurückkommen. Sie haben Mentalität gezeigt. Aber auch wir haben nie lockergelassen und unsere Arbeit hat sich ausgezahlt.“ In Düdelingen wurde der Fokus nach dem Pokalfinale aber auch schon auf die kommenden Wochen gerichtet. „Wir haben jetzt einen Titel gewonnen, es bleibt noch einer zu holen“, so Molitor. Auch Dautaj hat das Double ins Visier gefasst. „Das wäre ein großartiges Szenario.“
Statistik
Red Boys: Hoe (1-60’, 13 Paraden), Gomes (bei 2 7m, 1 P.), A. Cilovic – Teko 1, Sinani 3, R. Cilovic 2, Kozar 1, Soberano 1, Oliveira, Biever 1, Rogucka 1, Li. Melchior 4, Scheuren 6/3, Gran 1, Skenderovic, La. Melchior 1
HBD: Leythienne (1-60’, 15 P., davon 3 7m), Fangueiro – Wirtz, Ciufoli 1, Mputu 1, Dickes 5/4, Willems 3, Steffen 1, Gomes, Dautaj 3, Gambini 1, Krier, Bolle 5, Carrara 1, Corbonnois, Boss 3
Schiedsrichter: Schmidt/Volz
Zeitstrafen: Red Boys 7 – HBD 4
Siebenmeter: Red Boys 3/6 – HBD 4/5
Zwischenstände: 5’ 2:1, 10’ 4:4, 15’ 6:7, 20’ 7:9, 25’ 7:12, 30’ 11:12, 35’ 12:12, 40’ 14:14, 45’ 17:16, 50’ 19:18, 55’ 21:19
Zuschauer: 828 zahlende
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