HB Esch / Ohne Druck: Rajko Milosevic geht in seine erste Saison als Cheftrainer
Der HB Esch geht mit einem neuen Trainer in die Saison 2024/25 – allerdings einem, der den Verein bestens kennt. Rajko Milosevic hütete zwischen 2015 und 2020 das Escher Tor, danach trainierte er die Torhüter des Vereins, ehe er jetzt die Verantwortung für die komplette Mannschaft übernimmt. Seine neue Aufgabe geht er ohne Druck an.
Noch vor einem Jahr lag der Fokus von Rajko Milosevic in der Saisonvorbereitung komplett auf den Torhütern des HB Esch. Inzwischen betreut er jedoch die ganze Mannschaft. Nach dem Rücktritt von Adrian Stot hat der 43-Jährige beim amtierenden Pokalsieger nämlich auch die Rolle des Cheftrainers übernommen. Für Milosevic selbst hat sich dadurch in der Vorbereitung wenig verändert. „Es war für mich nicht viel anders als sonst“, sagt er. „Ob Torwart oder Feldspieler – im Sommer gibt es Trainingslager, Konditionsarbeit und allgemeine Vorbereitung. Das ist für jeden das Gleiche.“
In seinen 23 Jahren als Handballprofi habe er mit vielen guten Coaches zusammengearbeitet. In sich selbst versucht Milosevic das Beste von jedem zu vereinen. „Ich lerne aber noch jeden Tag dazu“, sagt er. Es ist ihm zudem wichtig, sich weiter intensiv mit dem Torwarttraining zu beschäftigen. Im normalen Trainingsbetrieb widmet er sich während einer Viertelstunde zuerst nur seinen Schlussmännern. „Erst danach bin ich Cheftrainer.“
Sich selbst beschreibt Milosevic als „emotional und aggressiv – aber immer freundlich“. Diesen Charakter soll auch seine Mannschaft prägen. Das Escher Team ist über den Sommer das Gleiche geblieben, Änderungen im Kader gab es keine. Dennoch sagt der Trainer: „Es ist nicht mehr dieselbe Mannschaft, da wir jetzt ein ganz anderes System spielen. Wir sind offensiver geworden und auch variabler. Zudem wollen wir schneller und aggressiver spielen.“
Ein Jahr, nachdem der große Umbruch beim HB Esch stattfand und junge Spieler mehr Verantwortung bekamen, geht der Fusionsverein nun erneut ohne Druck in die Saison. Es geht darum, die Mannschaft, die letzte Saison etwas überraschend den Pokal holte, noch weiter nach vorne zu bringen. „Ich persönlich will immer gewinnen. Ob das Pokal, Liga oder nur ein Fußballspiel im Training ist“, sagt Milosevic. „Ich verlange, dass die Mannschaft immer bis zur letzten Sekunde kämpft und versucht, zu gewinnen. Druck haben wir aber keinen.“ Zum einen liegt das daran, dass die Kadergröße überschaubar ist, zum anderen daran, dass für einen Großteil der Saison zwei wichtige Spieler für die Abwehr fehlen werden. Julien Kohn wurde im Juli an den Kreuzbändern operiert und wird mindestens neun Monate ausfallen, auch Loris Labonté wurde an der Schulter operiert. „Ich hoffe, dass er im Januar wieder mit uns trainieren kann“, sagt Milosevic. „Dann werden wir auch wissen, wo wir stehen.“
Im Überblick
Meister: 2002, 2003, 2004, 2007, 2010, 2013, 2017, 2019, 2020, 2021, 2022, 2023
Pokalsieger: 2002, 2006, 2011, 2012, 2014, 2017, 2019, 2020, 2024
Spielerkader:
Tor: Hugo Figueira (1979), Kenan Hadrovic (2000), Rejan Sabotic (1995), Vincent Journet (1995), Chris Menster (2006), Feldspieler: Moritz Barkow (1988), Julien Kohn (1992), Enes Agovic (1991), Luca Tomassini (1997), Alexandru Cioban (1987), Ognjen Jokic (1991), David Richert (1993), Bob Kirsch (2004), Yann Hippert (1999), Tom Krier (1993), Tun Biel (1994), Jo Vitali (2005), Loris Labonté (2001), Lou Fancelli (2006)
Neuzugänge: –
Abgänge: –
Trainer: Rajko Milosevic (1. Saison)
Programm:
7.9./26.10.: Käerjeng – Esch
14.9./14.11.: Esch – Rümelingen
21.9./23.11.: Diekirch – Esch
25.9./30.11.: Red Boys – Esch
28.9./7.12.: Standard – Esch
12.10./14.12.: Berchem – Esch
19.10./25.1.: Esch – HBD
Saison 2024/25
Am Wochenende beginnt die neue Handball-Saison. Davor stellt das Tageblatt täglich zwei Herrenteams aus der AXA League vor. Heute sind Esch und Käerjeng an der Reihe, morgen geht es mit dem HBD und Diekirch weiter.
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