Handball / Torwarttrainer und Chefcoach: Rajko Milosevic tritt beim HB Esch in doppelte Verantwortung
In der kommenden Saison wird Rajko Milosevic nicht mehr nur die Torhüter, sondern das gesamte Team des HB Esch betreuen. Der 43-Jährige übernimmt das Traineramt von Adrian Stot und hat bereits mit der Vorbereitung auf seine neue Rolle begonnen.
Am Samstagabend wird Trainer Adrian Stot zum letzten Mal beim HB Esch an der Seitenlinie stehen, der 56-Jährige hört bekanntlich nach dieser Saison auf. Sein Nachfolger wird dann schon neben ihm sitzen. Denn mit Torwarttrainer Rajko Milosevic übernimmt ab der kommenden Saison ein Mann den Chefposten, der die Escher Mannschaft in- und auswendig kennt. Der mittlerweile 43-Jährige kam 2015 als Torhüter zum HB Esch. Nach seinem Karriereende im Jahr 2019 blieb er dem Verein als Torwarttrainer treu. „Einige Spieler haben mich schon im vergangenen Sommer gefragt, als der Verein auf Trainersuche war, warum ich nicht Cheftrainer werden möchte. Ich wollte damals in meiner Torwartarbeit bleiben“, erinnert sich Milosevic. „Als Adrian Stot vor einigen Monaten seinen Rücktritt erklärte, war der Verein wieder auf der Suche. Präsident Christian Bock hat mich dann offiziell gefragt, ob ich mir das vorstellen könnte. Ich bat um ein paar Tage Bedenkzeit und habe dann zugesagt. Mir war es wichtig, dass die aktuelle Mannschaft zusammenbleibt. Ab der kommenden Saison werde ich jetzt Cheftrainer und Torwarttrainer sein.“
Milosevic ist sich bewusst, dass diese doppelte Aufgabe viel Zeit in Anspruch nehmen wird. Sorgen, dass es zu viel wird, macht er sich aber keine. „Es wird kein Problem sein, beides zu kombinieren. Ich habe ja noch meinen Co-Trainer Luc Fancelli“, sagt Milosevic, der betont, dass er sich in jedem Training Zeit für torwartspezifisches Training nehmen wird. „Mein Co-Trainer wird sich in dieser Zeit um die anderen kümmern. Ich werde jedes Mal etwa 20 Minuten mit den Torhütern verbringen.“
Seit Milosevic Torwarttrainer in Esch ist, hat er mit André Gulbicki, Danijel Grgic und Adrian Stot mit drei verschiedenen Trainertypen arbeiten können. Wie Cheftrainer arbeiten, hat er aber schon viel früher angefangen zu beobachten. „Ich habe meine Profikarriere 1998 mit 17 Jahren in Ex-Jugoslawien begonnen. Ich hatte anschließend in meiner Karriere viele gute Trainer, von denen ich gelernt habe.“
Siegermentalität
In der kommenden Saison will er in Esch nun seinen eigenen Stil, bestehend aus Tradition und Modernität, einbringen. „Für mich ist es wichtig, dass die Mannschaft meinen Plan und meine Ziele akzeptiert. Ich werde versuchen, unseren Stil etwas anzupassen, schneller und aggressiver zu spielen. Wir haben viele junge Spieler und müssen ein bisschen an unserer Taktik feilen“, so Milosevic: „Es gibt vom Verein keinen Druck, einen Titel zu gewinnen. Aber in der Kabine verlange ich, dass jeder immer bei 120 Prozent ist. In der Kabine muss jeder immer gewinnen wollen. Es muss eine Siegermentalität in der Mannschaft herrschen und wir müssen zusammenhalten, um die bestmögliche Saison zu spielen.“
Am Samstag treffen die Escher nun am letzten Spieltag dieser Saison zu Hause auf Diekirch, danach gibt es eine zweiwöchige Pause, bevor Milosevic seine neue Aufgabe antritt. „Anfang Juni beginnen wir mit meinem Trainingsprogramm. Im Juli gibt es wieder eine kleine Pause und im August kommen alle wieder zusammen, um mit der Saisonvorbereitung zu beginnen. Die habe ich schon zu 90 Prozent durchgeplant.“
Einzig hinter dem Torwarttraining der Nationalmannschaften steht derzeit noch ein Fragezeichen. Milosevic ist bei der FLH sowohl für die Damen als auch für die Herren zuständig. „Bei den Herren kann ich normalerweise bleiben, das wird kein Problem sein. Wenn sie spielen, ist sowieso Meisterschaftspause“, sagt er. „Bei der Damen-Nationalmannschaft würde ich auch gerne weitermachen, aber ich weiß noch nicht, ob das organisatorisch klappt, denn bei den Herren haben wir nicht unbedingt Pause, wenn sie eine Kampagne bestreiten.“
10. Spieltag: Aufstiegsduell in der Relegation
In der Titelgruppe der Handballer sind alle Würfel gefallen, am letzten Spieltag wird es unabhängig vom Ausgang der Partien Berchem – HBD, Red Boys – Käerjeng und Esch – Diekirch keine Verschiebungen in der Tabelle mehr geben. Ganz anders sieht es in der Relegation aus, in der es am Samstag noch um das letzte Ticket für die AXA League 2024/25 gehen wird. Um dieses kämpfen Standard und Schifflingen im direkten Duell. Der HBCS steht aktuell mit 15 Punkten auf dem zweiten Tabellenplatz, die Hauptstädter liegen mit einem Punkt weniger auf dem dritten Rang. Der Sieger des Duells wird also am Ende in die erste Liga aufsteigen. Bei den Damen findet am Samstag der vorletzte Spieltag statt. Die Handballerinnen aus Käerjeng werden gegen Diekirch unter Druck stehen und müssen gewinnen, um noch aus eigener Hand Meister werden zu können. Die Red Boys sind derweil gegen Museldall favorisiert, genau wie der HBD gegen Esch.
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