Sportschießen / Volltreffer trotz Sehnenentzündung: Nachwuchshoffnung Luca Klein brilliert beim RIAC
Luca Klein sorgte am ersten RIAC-Tag für die große Überraschung. Der luxemburgische Sportschütze laboriert derzeit an einer Sehnenentzündung, zog in Strassen trotzdem in das Juniorenfinale ein und belegte gegen die internationale Konkurrenz am Ende den dritten Platz.
Im ersten Moment war sich Luca Klein nicht ganz sicher, ob seine 609,9 Punkte für das RIAC-Finale der Junioren reichen würden. Doch schon nach wenigen Augenblicken verkündete Organisationschef Mil Manderscheid die frohe Botschaft: „Du hast es geschafft, du bist im Finale.“ Es war die große Überraschung am ersten Tag der „Rencontre internationale de tir aux armes à air comprimé“. Denn damit gerechnet hatte eigentlich niemand. „Luca hat noch nicht oft über 600 Punkte geschossen“, so Manderscheid, der eher von einer Platzierung im hinteren Feld ausgegangen war. Auch Klein selbst war mit seiner Leistung mehr als zufrieden. „Ich habe zum ersten Mal so viele Punkte in einem Wettkampf geholt, dabei ging es eigentlich vor allem darum, Erfahrungen zu sammeln. Eigentlich hätte ich aber gar nicht antreten dürfen, denn ich habe mir das Handgelenk verstaucht und eine Sehnenentzündung zugezogen. Wenn ich sie zu sehr belaste, könnte das zu ernsthaften Problemen führen“, so Klein. „Da der Wettkampf aber bei mir in Luxemburg stattfindet, wollte ich unbedingt teilnehmen.“ Im Finale am Abend legte der junge Luxemburger dann, nach Platz fünf in der Qualifikation, noch einmal nach und kam mit 221,1 Punkten in der Endabrechnung hinter dem Ägypter Magdi Elmahdi (247,5) und dem Franzosen Mathis Cholet (242,7) sogar auf Rang drei.
Klein hat erst vor drei Jahren, im Alter von 14 Jahren, das Sportschießen für sich entdeckt. „Vorher habe ich Fußball gespielt, konnte aber wegen Knieproblemen nicht mehr weitermachen“, erinnert er sich. „Da mein Vater in seiner Freizeit dem Schießsport nachging, habe ich dann auch damit angefangen. Ich kaufte mir ein Luftgewehr, und meine Punkte gingen schnell nach oben und ich wurde in die Nationalmannschaft aufgenommen.“
Später Einstieg in den Schießsport
Im Vergleich zur internationalen Konkurrenz hat Klein erst spät mit dem Schießsport begonnen, weshalb es auch noch nicht ganz für die Spitze gereicht hat. „Wir hatten bis vor einem Jahr das Problem, dass man in Luxemburg erst mit 14 Jahren mit dem Schießsport anfangen konnte, weil man einen Waffenschein brauchte. Im Ausland fangen die meisten schon mit zehn Jahren an“, erklärt Manderscheid. „Inzwischen wurde das Waffengesetz in Luxemburg zwar geändert und es ist ab elf Jahren möglich – aber diese vier Jahre fehlen ihm einfach. Was man im jugendlichen Alter verpasst, ist sehr schwer aufzuholen. Die Technik und vor allem die Ruhe.“
Klein selbst gibt ebenfalls zu, dass es ihm manchmal noch schwerfällt, die Ruhe zu bewahren und konzentriert zu bleiben. „Aber ich arbeite daran, mich auch mental nicht aufzuregen und immer positiv zu bleiben.“
Für die Zukunft hat sich der FLTAS-Sportler große Ziele gesetzt. Er will bei Olympischen Spielen und Weltmeisterschaften um Medaillen kämpfen. „Das ist noch ein langer Weg“, sagt er, „aber im Sport muss man große Ziele haben.“ Im nationalen Verband hofft man indes, dass Klein das neue Aushängeschild des luxemburgischen Schießsports wird. Manderscheid, ebenfalls der Technische Direktor der FLTAS, sagt: „Ich hoffe, dass er serös bei der Sache bleibt. Vielleicht haben wir dann einen Nachfolger für Carole Calmes, der es in den COSL-Kader schaffen kann. Aber bis dahin ist es noch ein weiter Weg.“
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