Plug-in-Hybrid / BMW 330e: So geht Dynamik mit Umwelt-Effizienz
Der BMW 330e vereinigt Komfort mit Umwelt-Effizienz und bewährter Fahrdynamik. Wer den vollen E-Speicher nicht nur als einmalige Zugabe für die ersten Kilometer nutzt, sondern regelmäßig nachlädt, wird diese Kombination zu schätzen wissen. In allen Punkten ein BMW, meint Marc Schonckert.
Eine viertürige Limousine, kein SUV und kein reines E-Fahrzeug, sondern ein PHEV, ein Plug-in-Hybrid, das ist der optisch leicht überarbeitete BMW 330e. Unter der Haube arbeiten ein Zwei-Liter-Vierzylinder-Benziner mit 184 PS und ein 109 PS starker, in das Getriebe integrierter Elektromotor, was eine Systemleistung von 215 kW/292 PS und ein Drehmoment von 420 Nm ergibt, die über Acht-Gang-Steptronic an die Hinterräder gehen. Der 330e läuft 230 km/h Spitze, der E-Motor allein schafft 140 km/h, wobei dann die vom Werk angegebene reine E-Reichweite von 52 km dramatisch sinkt.
Wie bei allen PHEV geht es hier um abgasfreies Fahren bei moderatem Tempo auf kurzer Distanz auf Basis einer Batterie mit einer Brutto-Kapazität von 12 kWh sowie um Unterstützung des Benziners beim Anfahren und Beschleunigen, sofern genug Batterie-Reserven vorhanden sind. Rekuperiert wird beim Bremsen oder beim Lüpfen des Gaspedals bei Bergabfahrt oder beim gemütlichen Cruisen auf flacher Strecke. Per Knopfdruck an der Mittelkonsole kann man sich die vorhandene Batterie-Kapazität für die Fahrt in der Stadt aufsparen und bis dahin einzig mit Benzin-Kraft fahren. Im Gegensatz zu anderen PHEV-Modellen, wo der Benzinverbrauch bei leerer Batterie und flottem Tempo dramatisch in die Höhe schnellt, ist dies beim 330e weniger besorgniserregend. So kamen wir mit leerer Batterie auf einen Durchschnitt von 5,6 Liter/100 km. Dennoch sollte man, bei allem Verlass auf den Verbrenner, nicht auf regelmäßiges Laden verzichten, was leider viele Fahrer eines PHEV nicht tun.
Vorbildliches Handling
Bei Antritt der Fahrt, als die Bordanzeige eine E-Autonomie von 35 km anzeigte, las sich der Benzinverbrauch im Hybrid-Modus auf den ersten 100 km sehr ermutigend, ohne jedoch an die im WLTP-Testverfahren gemessenen Werksangaben von 1,5 bis 2 Liter heranzukommen. Das mag vielleicht auf flacher Strecke bei gemütlichem Tempo und ohne permanentes Anhalten und Losfahren im Stadtverkehr realistisch sein, ansonsten sind diese Angaben nur schwer nachzuvollziehen. Doch wie erwähnt, zeigt sich der Benziner im Alleinbetrieb als sehr genügsam, ohne auf die BMW-spezifische Dynamik zu verzichten.
Freude am Fahren ist ein Anspruch, dem der 330e in allen Situationen gerecht wird: Er fährt sich leicht und locker, präzise in der Lenkung, gut abgefedert und bestens in den Kurven auf der Straße liegend und kann im „Sport“-Modus kräftig zupacken. Bei Fahrwerk, Ansprechverhalten, Handling und Sicherheit macht ihm so schnell keiner etwas vor. Und wenn bei aller Dynamik und sportlichen Eigenschaften auch der E-Antrieb sich mit effizienter, aber diskreter Unterstützung des Benziners hervortut, darf der BMW 330e als vorbildlich für die erfolgreiche Kombination von Leistungs- und Umwelt-Effizienz gelten.
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