Schülerartikel / Jagd und Jagdhunde in Luxemburg
Viele Menschen sehen die Jagd als brutales Hobby oder Tierquälerei. Andere sehen die Jagd als Pflege für den Wald und Regulierung der Waldbestände. Immer wieder wird diese Diskussion aufgebracht und es gibt immer wieder verschiedene Meinungen.
In Luxemburg existieren die Ansitzjagd und Drückjagd. Die Ansitzjagd kann das ganze Jahr ausgeführt werden, hier steigt der Jäger früh morgens oder abends auf einen Hochsitz und wartet auf das Wild. Hier wird vom Gesetz vorgeschrieben, dass der Jäger erst eine Stunde vor Sonnenaufgang und eine Stunde nach Sonnenuntergang auf ein Stück Wild schießen darf. Vom 1. März bis zum 15. April ist in Luxemburg Waldruhe. In dieser Zeit darf nicht im Wald gejagt werden, dies dient dazu, das Wild während der Brut- und Setzzeit(wenn der Nachwuchs kommt) zu schonen.
Drückjagden beginnen meistens früh morgens und finden Ende Herbst/Anfang Winter zwischen Oktober und Januar statt. Die Drückjagd ist eine Bewegungsjagd auf Wild wie z.B. Reh, Hirsch oder Wildschwein. Das Wild wird durch Treiber und ausgebildete Jagdhunde aus ihren Unterschlüpfen aufgescheucht. Die Treiber drängen bzw. „drücken“ das Wild in Richtung auf Posten positionierten Jäger:innen mit Schusswaffen zu.
Das Schießen auf der Jagd spielt auch eine große Rolle. Der Jäger muss nämlich das Wild so erlegen, um Schmerzen und Leiden zu vermeiden.
Zur Arbeit eines Jägers auf der Jagd gehört auch die Hege und Pflege seines Jagdreviers. Der Jäger muss z.B mit Bauern und Förstern wegen der Wildschäden in Wiesen, Feldern und Wald zusammenarbeiten. Auch soll der Jäger eine ungefähre Übersicht von der Wilddichte in seinem Revier haben, um auch zu wissen, ob eventuell krankes oder verletztes Wild herumläuft.
Der Jagdhund
Bei der Jagd wird der Jagdhund als „Helfer“ für viele Jäger:innen benutzt. Aufspüren, Verfolgen und Apportieren von Wildtieren sind wichtige Aufgaben des Jagdhundes.
Der Jagdhund kann eine große Hilfe sein, wenn es heißt, dass ein Wildtier angeschossen wurde. Der Hund kann das verletzte Wildtier schneller finden, so kann ein qualvoller Tod dem Tier erspart bleiben. Auch wenn die Hunde eine große Hilfe auf der Jagd sein können, geraten die Hunde auch oft in gefährliche Situationen und können im Einsatz schwer verletzt werden. Eine Jagdhundeausbildung kann bis zu zwei oder drei Jahre dauern, in dieser Zeit müssen die Hunde zusammen mit ihren Hundeführern verschiedene Prüfungen ablegen.
Interview mit Jägern
2 Jägern:innen wurden Fragen über die Jagd und die Jagdhundeausbildung gestellt.
Was spricht für die Jagd?
Jäger: Durch die Jagd wird der Wildschaden minimiert. Außerdem können Krankheiten wie die Afrikanische Schweinepest mehr unter Kontrolle gehalten werden. In der Drückjagdsaison wird einmal im Jahr das Wild mit mehr Unruhe in seinem Alltag gestört und hat den Rest des Jahres seine Ruhe. Durch das Erlegen von Wild wird eine Naturfleischgewinnung garantiert.
Was ist das Wichtigste, was man auf der Jagd beachten muss?
Jäger: Das Wichtigste bei der Jagd ist die Sicherheit. Sowohl beim Ansitz wie auch bei der Drückjagd ist der sichere Umgang mit dem Gewehr das A und O. Bei der Drückjagd ist dieser Faktor noch höher, weil der Jäger auf die anderen Teilnehmer:innen, das heißt Treiber:innen, Jäger:innen und Hunde, aufpassen muss.
Welche Jagdhunderassen werden wie zur Jagd eingesetzt?
Jägerin/Hundeführerin: Es gibt verschiedene Hunderassen, die in verschiedenen Einsatzgebieten „Spezialisten“ sind:
– Die Erdhunde wie der Teckel oder der Terrier sind für die Arbeit unter der Erde gedacht, sprich im Fuchs- oder Dachsbau. Da in Luxemburg die Baujagd verboten wurde, werden diese Rassen bevorzugt zur Stöberarbeit oder Schweißarbeit eingesetzt.
– Die Laufhunde wie die Bracken werden hauptsächlich zur Stöberjagd eingesetzt. Diese Hunde zeichnen sich durch ihre laute, weiträumige Jagd aus.
– Die Vorstehhunde wie der kleine Münsterländer, der deutsche Drahthaar und der deutsche Kurzhaar, haben ihr Spezialgebiet in der Niederwildjagd. Durch das Vorstehen (Verharren in einer Position) zeigen diese Hunde ihrem Jäger:in einen Hasen oder Fasan im Feld an. Wenn der Jäger z.B. den Hasen erlegen konnte, soll der Vorstehhund diesen apportieren und seinem Herrchen bringen.
– Die Stöberhunde wie z.B. der deutsche Wachtelhund oder der Cocker Spaniel werden zur Stöberjagd eingesetzt. Diese Hunde zeichnen sich durch ihre kleinräumige Sucharbeit aus. Sie werden aber auch zur Wasser- und Apportierarbeit eingesetzt.
– Die Apportierhunde/Wasserhunde wie z.B. der Labrador Retriever werden vorwiegend auf der Enten- und Niederwildjagd zur Apportierarbeit nach dem Schuss eingesetzt. Die Wasserhunde arbeiten ohne Laut(bellen) und sollten deshalb nicht zur Drückjagd eingesetzt werden.
– Die Schweißhunde wie z.B. der Hannoversche Schweißhund oder der Bayrische Gebirgsschweißhund haben einen Job, der darin besteht, erlegtes oder verletztes Wild (auch nach Autounfällen) wiederzufinden. Diese Rassen zeichnen sich durch ihren hervorragenden Geruchssinn aus.
Quellen:
– www.fshcl.lu/p/3
– www.jagdverband.de/rund-um-die-jagd/jagdhundewesen
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