Wiltz / LSAP gibt einen Sitz an die DP ab
Wie bereits 2017 gingen auch dieses Mal mit der LSAP, der CSV und der DP nur drei Parteien ins Rennen um die Plätze im Gemeinderat. Vor sechs Jahren hatte die LSAP 45,45 Prozent der Stimmen (6 Sitze) auf sich vereinen können, die CSV 34,82 Prozent (5 Sitze) und die DP 19,73 Prozent (2 Sitze). Die zwei erstgenannten Fraktionen einigten sich auf eine Koalition und machten, so die Stimme aus dem Volk, gute Arbeit während der abgelaufenen Mandatsperiode. Doch haben das alle so gesehen?
Die Antwort auf diese Frage kam am Sonntag postwendend. Die LSAP verlor fast sechs Prozent gegenüber 2017 und landete bei 38,58 Prozent, was den Verlust eines Sitzes mit sich brachte. Analysiert man die Resultate etwas genauer, stellt man fest, dass nicht etwa der jetzige LSAP-Bürgermeister Frank Arndt abgestraft wurde, sondern die LSAP insgesamt, denn bei den Listenstimmen mussten die Sozialisten herbe Verluste einstecken.
Arndt verlor zwar rund 300 Stimmen, bleibt aber mit 1.592 Stimmen parteiübergreifend noch immer der Erstgewählte. „Ich kann nicht sagen, dass ich mit meinem Ergebnis zufrieden bin“, so Frank Arndt am Sonntagabend gegenüber dem Tageblatt. Auch LSAP-Sektionspräsident Michael Schenk äußerte sich eher enttäuscht: „Vor diesen Wahlen wurde wegen noch laufender Ermittlungen auf unseren Spitzenkandidaten aus allen Rohren geschossen, das hat uns natürlich Stimmen gekostet. Dazu sollten wir auch nicht vergessen, dass wir viele junge Kandidaten auf unserer Liste hatten, die zwar allesamt ein gutes Ergebnis gemacht haben, jedoch den allgemeinen Verlust nicht wettmachen konnten.“ An die Adresse der DP richtete Schenk abschließend noch Glückwünsche für den dazugewonnenen dritten Sitz.
Bei den Liberalen war die Stimmung gestern Abend nach dem Sitzgewinn natürlich gut. Der Erstgewählte auf der DP-Liste, Amel Cosic (859 Stimmen), meinte in einem Gespräch mit dem Tageblatt: „Wir haben als Mannschaft gewonnen. Unsere Arbeit der letzten sechs Jahre haben die Wähler mit ihren Stimmen belohnt. Wir haben über vier Prozent an Stimmenanteilen gegenüber 2017 dazugewonnen.“
In einem Interview vor den Wahlen hatte einer der DP-Kandidaten gesagt, eine eventuelle Koalition mit der LSAP käme für die Liberalen wohl nicht infrage. Diese Aussage relativierte Amel Cosic aber gestern: „Das sollte nicht heißen, dass wir von vornherein keine Koalition mit der LSAP eingehen wollen, sondern, dass es für uns sehr schwer, aber keinesfalls unmöglich ist, mit der LSAP in ein Boot zu steigen.“ In den nächsten Tagen werden wir wohl die Besatzung dieses Bootes kennenlernen.
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