ADR in Bierlaune / Fred Keup: „Hauptziele erreicht“
Langsam, sehr langsam startete der Wahlabend der ADR im hauptstädtischen Café „The Spot“ in der rue Notre-Dame. Das Lokal mit großer Terrasse hin zur „Gëlle Fra“, die das Geschehen am Wahlabend mit eher skeptischer Miene verfolgte, sollte sich im Laufe des Abends allerdings zu einem Veranstaltungsort mit Biergartenatmosphäre entwickeln, wie Parteipräsident Fred Keup uns gegenüber meinte.
Die ersten Resultate, die bereits ab 18.00 Uhr erahnen ließen, dass der von einigen Meinungsforschern vorausgesagte Einbruch der Partei nicht stattfinden würde, ließ bei ersten jungen Parteimitgliedern bereits eine vorsichtige Euphorie aufkommen; die erfahreneren Politiker, Fred Keup und Fernand Kartheiser, hielten sich da noch zurück. Der Parteipräsident saß zu dem Zeitpunkt noch mit Kandidatenkollegen nervös rauchend an einem Terrassentisch. Während Kandidat Dan Hardy uns recht ungehalten erläuterte, die Presse sei der große Verlierer dieser Wahl (das Reichsbürgersymbol, das ihm vorgeworfen wurde, weil es eines seiner Konten in den sozialen Medien schmückte, sei lediglich die Darstellung des Schwertes eines Erzengels gewesen und brächte ihn somit in keinster Weise in die Nähe von Rechtsextremen): Sie berichte falsch und immer mehr Menschen würden dies merken. Nach diesen Lügenpresse-Vorwürfen besann der ehemalige Journalist sich immerhin auf seine Aufgaben als Sekretär der Partei, der unter anderem mit der Pressearbeit betraut ist, und bot uns ein Getränk an …
Getränke waren denn auch willkommen in dem Lokal, in dem es mit zunehmendem Publikumsbesuch immer heißer wurde. Auch auf der Terrasse stieg die Stimmung mit den eintrudelnden Resultaten.
Jubel über Sitz im Osten
Die Tochter eines ehemaligen ADR-Präsidenten (Jean Schoos), die Tierärztin Lexy Schoos, wurde im Osten gewählt; die ADR konnte somit ihren Sitz in dem Bezirk, in dem Minister Kox und die grüne Partei scheiterten, zurückgewinnen, was in der rue Notre-Dame für heftigen Jubel sorgte.
Zu dem Zeitpunkt war klar geworden, dass die Partei nunmehr wenigstens fünf Sitze im Parlament erhalten würde, dass sie also Fraktionsstärke haben und somit zahlreiche Vorteile in der parlamentarischen Arbeit genießen würde. Auch Jeff Engelen, der seinen Sitz im Norden verteidigen konnte, lehnte sich ab dem Moment zurück und genoss eine etwas dickere Zigarre.
Keiner der beiden üblichen Wortführer der Partei, Keup und Kartheiser, wollten an dem Abend vor den Parteikollegen reden, jedenfalls kündigten sie beide dies an; der Parteipräsident erklärte auf Nachfrage, die Partei habe ihre wichtigsten Ziele erreicht. Sie habe nunmehr Fraktionsstärke, sei viertstärkste Partei im Land geworden und habe damit die Grünen – wie gewünscht und gewollt – hinter sich gelassen, habe im Osten erneut einen Sitz und könne erstmals eine Frau ins Parlament schicken.
Auch Gast Gibéryen zeigte sich
Auch ein früheres Zugpferd der ADR kam gegen 20.15 Uhr an dem Wahlabend vorbei. Gast Gibéryen, der nicht mehr antrat, erklärte uns gegenüber gut gelaunt, er habe sich erst gegen 18.00 Uhr am Abend in die Wahlen eingeklinkt, habe keine Versammlungen besucht, nur wenig vom Wahlkampf verfolgt … Immerhin wurde er nach anfänglichem Zögern dann doch recht schnell von Parteimitgliedern umkreist.
Seine Analyse scheint demnach immer noch in der Partei gefragt. Am gestrigen Wahlabend weichte diese allerdings nicht weit von jener Fred Keups ab. In der rue Notre-Dame sah man sich – obwohl auf nationaler Ebene von der Oppositionspartei lediglich ein Prozent mehr Stimmen verbucht werden konnten als dies 2018 der Fall war – als Wahlgewinner.
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Die ADR darf sich über Stimmen freuen, welche durch unkritische Wähler in der Wahlurne landeten. Das ignorieren der RechtS!chaffenheit dieser Partei möge diesen Wählern und Fans ein sanftes Ruhekissen bereiten. Der Kissenbezug auf welchen sie ihr stolzes Haupt betten ist und bleibt K…braun:(((
Friedliche Grüße zur Nacht
Ein schoener erfolg der gute arbeit in der opposition belohnt…weiter so.