Haustiere / Die Zeckensaison hat begonnen: Expertin verrät, worauf Hundebesitzer achten sollten
Im Frühjahr stellen sich viele Hundebesitzer die Frage, welcher Zeckenschutz für ihren Vierbeiner am besten geeignet ist. Aus diesem Grund verrät Tierärztin Simone Mousel in einem Gespräch mit dem Tageblatt eine ganze Reihe an praktischen Tipps, um die geliebten Haustiere gegen lästige Parasiten zu schützen.
Tageblatt: Zeckenbisse sind nicht zu unterschätzen, daher sollte man frühzeitig handeln. Wann beginnt eigentlich die Zeckenzeit in Luxemburg?
Dr. med. vet. Simone Mousel: Die kleinen Blutsauger sind je nach Saison und Region unterschiedlich stark verbreitet. In Luxemburg dauert die Zeckensaison je nach Temperatur von Februar/März bis Oktober/November, mit dem Höhepunkt im Frühling.
Unsere (neue) Tierseite
Tiere spielen eine immer wichtigere Rolle in unserem Leben. Haustiere sind schon lange nicht mehr nur da, um das Haus zu bewachen oder Schädlinge zu bekämpfen – sie sind Freunde, Lebensbegleiter. Auch unser Umgang mit Wildtieren hat sich in den vergangenen Jahren stark verändert. Diesem Umstand wollen wir Rechnung tragen und bringen deswegen ein altes Konzept wieder zurück: die Tierseite. Jeden Samstag finden Sie hier neue Tipps, Reportagen und Interviews zur Tierwelt. Für die Texte arbeiten wir mit Organisationen, Tierärzten und Experten zusammen. Dabei ist uns eine moderne Berichterstattung wichtig, die dem neuen Verständnis vom Tierwohl gerecht wird. Und natürlich wollen wir auch der emotionalen Bindung zu unseren tierischen Freunden den nötigen Respekt zollen.
Nach einem langen Winter freuen sich alle Hundehalter auf den Frühling, um mit ihren pelzigen Freunden mehr Zeit draußen verbringen zu können. Doch ein kurzer Spaziergang über eine Grünfläche reicht bei Hunden schon aus, um das Ziel einer Zecke zu werden. Wie kommt der Parasit eigentlich auf den Hund und wie erkennt man ihn?
Zecken befinden sich im Laub, Unterholz oder Gestrüpp. Sie lauern oftmals unter Büschen im Wald, in Wiesen im Stadtpark, in Hausgärten, am Flussufer oder am Badesee. Sie warten meist an hohen Gräsern ab, bis ein Opfer an ihnen vorbeistreift, und klettern dann auf das Fell, um sich festzukrallen. Des Weiteren gehören diese Parasiten zu den Spinnentieren, die über vier winzige schwarze Beinpaare verfügen. Sie sind eindeutig zu erkennen und können leicht mit bloßem Auge wahrgenommen werden.
Welche Zeckenarten gibt es in Luxemburg?
Mit Abstand am häufigsten ist der Gemeine Holzbock (Ixodes ricinus), daneben gibt es noch die Igelzecke (Ixodes hexagonus) sowie vereinzelt die Wiesenzecke (Dermacentor reticulatus), die Riesenzecke (Hyalomma marginatum) und Ixodes frontalis.
Für Haustiere, die in der Natur unterwegs sind, stellen Zecken ein Gesundheitsrisiko dar, darum ist ein passender Parasitenschutz in jedem Fall sinnvoll. Welche wirkungsvollen Schutzmittel gibt es?
Es gibt verschiedene Präparate, die effizient gegen Zecken schützen. Die flüssigen Spot-onPräparate müssen einmal monatlich auf die Haut in der Nackengegend des Hundes aufgetragen werden. Außerdem wirken Anti-Zeckenhalsbänder je nach Produkt fünf bis acht Monate. Zudem sind orale Präparate in Form von Tabletten zum Eingeben besonders wirkungsvoll und schützen je nach Produkt zwischen einem und drei Monaten. Welcher Zeckenschutz sich am besten eignet, hängt von der Rasse und dem Alter ab. Alle Mittel haben unterschiedliche Vor- und Nachteile, aus diesem Grund sollte jeder Hundebesitzer einen Tierarzt konsultieren, um das passende Arzneimittel zu finden.
Am besten sollte man sich aber nicht nur auf Schutzmittel verlassen und den Hund immer nach dem Gassigehen auf Zeckenbefall untersuchen. Welche Bereiche sind am häufigsten betroffen?
Nach dem Spaziergang sollte man das Fell des Hundes gründlich durchsehen und vorhandene Zecken sofort entfernen. Dabei befinden sich die meisten Zecken im Kopf- und Halsbereich des Hundes. Glücklicherweise beißen diese Parasiten nicht sofort zu, sie wandern noch einige Zeit auf dem Tier umher und suchen nach Stellen mit guter Durchblutung und möglichst dünner Haut. Untersucht man also seinen Hund nach jedem Spaziergang auf Zecken, hat man gute Chancen, die Tierchen noch vor ihrem Biss rechtzeitig entfernen zu können. Zudem sollte man während der Zeckensaison vor allem hohes Gras mit den Hunden vermeiden, da sich dort die meisten Zecken befinden.
Falls die Zecke doch mal zusticht, wie entfernt man sie?
Am einfachsten ist es, sie mit einer Zeckenzange möglichst hautnah am Kopf zu fassen und dann durch leichtes Drehen vollständig zu entfernen.
Welche Symptome und Auswirkungen hat der Zeckenbiss?
In den meisten Fällen hat der Zeckenbiss keine schlimmen Symptome oder Auswirkungen auf den Hund. Manchmal kann es aber zu einer Entzündung, mit einer Schwellung oder Rötung an der Bissstelle, kommen.
In Luxemburg gibt es vereinzelte Fälle von Babesiose und sehr selten von Anaplasmose beim Hund. Falls man mit dem Vierbeiner nach Südeuropa in Richtung Mittelmeer reist, gibt es dort auch andere von Zecken übertragene Krankheiten, wie Ehrlichiose, Rickettsiose oder Hepatozoonose.
- Max Verstappen: Weltmeister in Las Vegas - 25. November 2024.
- Bettendorff feiert dritten Sieg in neun Tagen - 25. November 2024.
- Musel Pikes bleiben sieglos am Tabellenende - 25. November 2024.
Sie müssen angemeldet sein um kommentieren zu können.
Melden sie sich an
Registrieren Sie sich kostenlos