Radsport / Flèche Wallonne: Außenseiter Williams siegt an der Mauer von Huy
Bei widrigen Witterungsbedingungen müssen die Radprofis leiden. Viele Mitfavoriten waren bei der 88. Flèche Wallonne schon frühzeitig abgehängt.
Bei Regen und Kälte hat der Brite Stephen Williams bei der 88. Flèche Wallonne einen Außenseitersieg gelandet. Der 27-Jährige holte sich am Mittwoch nach 198,6 Kilometern an der steilen „Mauer“ von Huy den Sieg vor dem Franzosen Kevin Vauquelin und Maxim van Gils aus Belgien. Williams, dessen größter Erfolg zuvor ein Etappensieg bei der Tour de Suisse war, profitierte auch davon, dass viele Stars wie Vorjahressieger Tadej Pogacar (Slowenien) oder Klassiker-König Mathieu van der Poel (Niederlande) auf einen Start verzichtet hatten.
Die Entscheidung fiel gut 300 Meter vor dem Ziel, als Williams auf dem 1,3 Kilometer langen und durchschnittlich 9,6 Prozent steilen Schlussanstieg attackierte und keiner seiner Rivalen mehr reagieren konnte. Zuvor war der Däne Sören Kragh Andersen lange Zeit allein an der Spitze gefahren. Der Teamkollege von Van der Poel wurde aber 14 Kilometer vor Schluss eingeholt. Bob Jungels stieg vorzeitig vom Rad. Insgesamt fuhren nur 44 von 175 Radsportlern bis ins Ziel.
Der Ritt durch die Ardennen verlangte den Radprofis aufgrund der widrigen Witterungsbedingungen alles ab. Temperaturen von rund sieben Grad und Dauerregen machten den Fahrern schwer zu schaffen. Teilweise brauchten die Akteure beim Anziehen der Handschuhe Hilfe vom Teamwagen. Viele Mitfavoriten wie der britische Mountainbike-Olympiasieger Thomas Pidcock, der am Sonntag das Amstel Gold Race gewonnen hatte, oder der dänische Vorjahreszweite Mattias Skjelmose mussten bereits frühzeitig abreißen lassen.
Die Flèche Wallonne ist traditionell die Vorstufe zum großen Frühjahrsklassiker Liège-Bastogne-Liège am Sonntag. Dann sind auch Pogacar und Van der Poel dabei. (dpa)
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