Schülerartikel / Social Media zerstören unser Gehirn
Es ist kein Geheimnis mehr, dass Social Media eine bedeutende Rolle im alltäglichen Leben spielen. Vor allem Jugendliche zwischen 12 und 19 Jahren sind auf Plattformen wie TikTok, Instagram oder YouTube sehr aktiv. Durchschnittlich verbringen sie drei Stunden an Wochentagen und am Wochenende fünf Stunden auf ihrem Handy. Doch sind diese Apps so harmlos, wie sie auf den ersten Blick erscheinen? Welche Gefahren bringen die sozialen Medien mit sich und können sie eine gesamte Generation zerstören?
Social Media: eine digitale Droge?
Wenn Menschen Drogen konsumieren, produziert der Körper ein Hormon namens Dopamin. Dopamin wird auch noch Glückshormon genannt und wird normalerweise ausgeschüttet, wenn man beispielsweise eine schwierige Aufgabe gemeistert hat oder im Sport Erster geworden ist. Man fühlt sich dabei glücklich und erfüllt, weil man sein Ziel erreicht hat. Aber Dopamin kann auch ausgeschüttet werden, wenn man Drogen konsumiert oder Social Media schaut. Man wird also sozusagen belohnt, ohne irgendetwas dafür getan zu haben. Was im ersten Moment wie der Himmel auf Erden erscheint, bringt allerdings schlimme Folgen mit sich.
Der Schein trügt
Drogen nehmen fühlt sich anfangs super an, man fühlt sich in der Regel überglücklich und vergisst alle Probleme um sich herum. Doch dann erfolgt meist der Absturz. So ähnlich funktionieren auch die sozialen Medien. Denn bei jedem Video, bei jedem Bild, was man sieht, werden Unmengen an Dopamin freigesetzt und man ist kurzfristig beglückt und macht weiter. Jedoch ist das menschliche Gehirn nicht dafür geschaffen, solch eine große Menge an Glückshormonen auf einmal zu erlangen. Das Gehirn wird sozusagen überstimuliert, und was das für Folgen hat, ist den meisten Menschen nicht bewusst.
Denn man ist nun daran gewöhnt, bei jedem Klick, bei jedem Scroll nach unten einen Glücksmoment zu erleben und dies meist jede Minute oder sogar weniger. Dies führt dazu, dass jede Aktivität, bei der man nicht sofort einen Dopaminschub erlangt, in unseren Augen eine Ewigkeit dauern wird. Man wird also mit der Zeit die Motivation verlieren, unsere Ziele zu erreichen und langfristig glücklich zu werden. Durch diese Sucht kann es zu psychischen Störungen und oft auch zu Depressionen kommen. Es wird einem schwerer fallen, Dinge zu erledigen, die länger als 60 Sekunden dauern, weil man sich nicht mehr konzentrieren kann. Lesen, Zeit mit der Familie verbringen oder einfach Zeit ohne Handy werden nach und nach immer langweiliger. Bis es dazu kommt, dass man nur noch am Handy sitzt und ganz aufhört, nachzudenken. Denn die Lage ist schlimmer als gedacht. Wissenschaftliche Studien haben nämlich bewiesen, dass durch eine langfristige Überdosis an Dopamin die Gehirnzellen absterben. Kurz gesagt: Social Media machen dumm!
Ein durchdachtes Spiel
Trotz der vielen negativen Aspekte, welche die sozialen Medien mit sich bringen, gelingt es nur den wenigsten, darauf zu verzichten. Aber wie ist das nur möglich? Vor allem die Plattform TikTok hat es geschafft, die Aufmerksamkeit vieler Jugendlichen und Erwachsenen auf sich zu ziehen. Beispielsweise muss man nichts auswählen. Bei Netflix dauert es zum Beispiel ewig, bis man sich einen Film ausgesucht hat. Bei TikTok allerdings nicht. Man muss nur mit dem Finger nach unten scrollen und der Zufall entscheidet. TikTok ermöglicht es uns also, unser Gehirn auszuschalten und bei jedem Kurzvideo eine Emotion zu verspüren. Außerdem zeigt der Algorithmus nur die Videos an, die einem gefallen, was es noch schwerer macht, damit aufzuhören.
Gibt es eine Lösung?
Es gibt zahlreiche Lösungen, um die Sucht in den Griff zu kriegen, wie das Dopamin-Detox. Dies besteht nämlich darin, über einen gewissen Zeitraum mit Social Media, aber auch mit anderen stimulierenden Aktivitäten aufzuhören. Dadurch kann das Gehirn wieder zur Ruhe kommen, um wieder einen normalen Anteil an Glückshormonen auszuschütten. Dieses Detox reduziert den Stress und man kann endlich wieder draußen Zeit mit der Familie verbringen, ohne von Kurzvideos gereizt zu werden. Natürlich sollte man auch nach dem Detox darauf Acht geben, nicht zu viel Social Media zu konsumieren.
Quellen:
https://campushunter.de
SRF / Statista
YouTube: Léo Duff „Comment TikTok a ba*sé le cerveau d’une génération“
Fabien Olicard „Pourquoi TikTok a déjà détruit votre futur“
Meinungsfreiheit
Im Rahmen des Projekts Pressefreiheit überlässt das Tageblatt Nachwuchs-Journalisten einen Teil seiner Zeitung. Hier können Schüler zu den Themen schreiben, die ihnen naheliegen. In der heutigen Ausgabe melden sich Schüler des 5C5 am LCD zu Wort.
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