Tour de France / Bora-hansgrohe um Bob Jungels fährt nun mit Red Bull: Mit der Kraft der Dose
Für das deutsche Top-Team Bora-hansgrohe beginnt eine neue Ära. Mit dem Start der 111. Tour de France wird der Einstieg von Red Bull präsent. Das erhoffte Podium von Primoz Roglic soll nur der Anfang sein. Mithelfen soll dabei auch Bob Jungels.
Als Primoz Roglic das „Kronjuwel“ der Red-Bull-Fliegerstaffel betrat, schickte ihn Firmenerbe Mark Mateschitz höchstpersönlich mit guten Wünschen auf die Reise. In einer Douglas DC-6B, Baujahr 1958 und lackiert in den Farben des Brausekonzerns, hob der Top-Star mit dem deutschen Team Red Bull-Bora-hansgrohe um Bob Jungels am Mittwoch in den wolkenverhangenen Himmel über Salzburg in Richtung Florenz ab.
Dort startet am Samstag die 111. Tour de France – und die deutsche Mannschaft in eine neue Ära. „Es ist ein sehr spezieller Tag. Die Ankunft von Red Bull im Radsport ist wirklich groß. Wir haben so viel Potenzial für die Zukunft“, sagte Teamchef Ralph Denk: „Wir haben den klaren Plan, die attraktivste Marke im Radsport zu werden.“
Im Mai war der Deal abgeschlossen worden. Erst bei der Frankreich-Rundfahrt wird die große strukturelle Veränderung auch für die Zuschauer sichtbar. Das neue Rad ist weiß lackiert, an der Front prangt das Bullen-Logo. Das neue Trikot erinnert an Rennanzug von Formel-1-Weltmeister Max Verstappen.
In der Red-Bull-Familie hat der Rad-Zuwachs seinen Platz bereits gefunden. Zwischen Formel-1-Autos, Kunstflugzeugen, Rallye-Boliden und Motorrädern standen in der Ausstellungsfläche im Hangar 7 am Flughafen Salzburg Rennräder, mit denen das Team seine bisher größten Erfolge gefeiert hat.
Das grüne Rennrad von Peter Sagan war dabei, mit ihm gewann der Slowake das Grüne Trikot der Tour de France. Das rosa Rad stammte vom Giro-Sieg des Australiers Jai Hindley, der dieses Mal als Edelhelfer eingeplant ist. Ein gelbes fehlt (noch).
Ambitioniertes Ziel
Auf Sicht soll sich das ändern. „Unser Ziel sollte sein, die Tour de France zu gewinnen“, sagte Sportdirektor Rolf Aldag. In diesem Jahr setzt die Equipe alles auf Roglic. „Das Gelbe Trikot ist das größte Ziel, das wir erreichen können. Wir müssen darum kämpfen“, sagte der 34 Jahre alte Slowene.
Die kommende Frankreich-Rundfahrt kommt dafür womöglich aber noch zu früh. Roglic ist in guter Verfassung, gewann zuletzt das Vorbereitungsrennen Critérium du Dauphiné. An Giro-Sieger Tadej Pogacar und seinem herausragend besetzten UAE-Team führt in den kommenden drei Wochen aber wohl kein Weg vorbei. Auch der zuletzt verletzte Titelverteidiger Jonas Vingegaard (Visma-Lease a bike) will trotz gestörter Vorbereitung in den Kampf um Gelb eingreifen.
Auch mit dem Brausekonzern im Rücken ist der Raublinger Rennstall vorerst also Außenseiter. Mittel- und langfristig soll sich das ändern. Das Geld, das Red Bull ins Team pumpt, verkleinert den Abstand zu den Finanzkönigen UAE Emirates, Ineos Grenadiers oder Visma-Lease a bike.
Große Transfers von Topfahrern, wie zuletzt der von Roglic, sollen aber eine Ausnahme bleiben. Vielmehr sei das Projekt auf nachhaltigen Erfolg ausgerichtet. So soll zum Beispiel Anfang 2025 ein neues U23-Team an den Start gehen – ein großer Teil des Budgets ist für die Nachwuchsarbeit, ein weiterer für strukturelle Verbesserungen eingeplant. „Wir wollen die künftigen Topfahrer aus unserem eigenen Talentpool heraus ausbilden“, sagte Denk. (SID/pg)
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