Wer vermisst seine Giftspinne? / Düdelinger Wildtier-Station sucht Besitzer von Trichternetzspinne
Nachrichten aus der Wildtierstation in Düdelingen: Dort wurde am 30. Juni ein besonderes Tier eingeliefert – eine andalusische Trichternetzspinne. Der Besitzer des Achtbeiners ist offenbar unbekannt, die Wildtierstation sucht nun auf Facebook nach ihm.
Andalusische Trichternetzspinnen, lateinisch Macrothele calpeiana, sind laut dem spanischen Umweltministerium vor allem im Süden der Iberischen Halbinsel bis nach Gibraltar zu Hause, wo sie in Wäldern und Gebüschen leben. Es wurden aber auch schon Exemplare in Marokko und Norditalien gefunden. Nach Italien ist sie wohl mit verpflanzten Olivenbäumen gelangt. Auch in Deutschland wurden bereits Exemplare entdeckt – laut dem Stuttgarter Naturmuseum wohl mit als blinder Passagier auf einem eingetopften Zitronenbäumchen. Die Spinnen weben die typischen Trichternetze, also Spinnennetze in Bodennähe, die natürliche Hohlräume nutzen. Sie ernähren sich hauptsächlich von Insekten und anderen Gliederfüßern.
Trichternetzspinnen richten sich auf, wenn sie bedroht werden. Wie giftig sind die Tiere für Menschen? „Der Biss ist schmerzhaft und kann auch zu Kreislaufbeschwerden führen“, erklärt der deutsche Biologe und Spinnenexperte Theo Blick auf Tageblatt-Nachfrage. „Mehr aber nicht.“ Wespen oder gar Hunde mit zirka 40 Toten pro Jahr in Deutschland seien „gefährlicher“. Anders als bei ihren berüchtigten Verwandten – der Sydney-Trichternetzspinne – ist ein Biss für Menschen also keinesfalls lebensgefährlich.
Und die Achtbeiner stehen in Europa unter Naturschutz – laut „Ecyclopedia of Life“ als einzige Spinnenart. Die Andalusische Trichternetzspinne ist nach der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie geschützt. Laut dem spanischen Umweltministerium ist sie möglicherweise die größte Spinnenart Europas.
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