Leserforum / Menschenrechte in Luxemburg per Petition bekämpft?
Die Petition Nummer 3198 „Exclure les thématiques LGBT de l’éducation des mineurs“ lässt wohl jeden Menschenrechtsverteidiger erschaudern! Da wird doch tatsächlich gefordert, dass die Thematik LGBTQIA+ künftig aus den Schulprogrammen der Minderjährigen verbannt werden soll! Was würde die Umsetzung dieser Forderung denn konkret bedeuten: Die öffentliche Schule würde einer ihrer wichtigsten Aufgaben beraubt werden, nämlich die, jungen Menschen frei zugänglich und völlig ideologiefrei Allgemeinwissen über die Gesellschaft und ihre Vielseitigkeit sowie Toleranz und Akzeptanz gegenüber dieser Vielseitigkeit zu vermitteln! Würden diese Themen aus dem Schulprogramm verbannt werden, würde jungen Menschen künftig nicht mehr vermittelt werden, dass das Leben in einer Familie mit gleichgeschlechtlichen Eltern genauso normal und lebenswert ist wie das Leben in einer sogenannten „traditionellen Familie“ oder einer Patchworkfamilie! Jungen Menschen, welche selbst zu der LGBTQIA+ Community gehören, würde in der Schule nicht das wichtige Gefühl vermittelt, völlig selbstverständlich absolut gleichberechtigter Teil der Gesellschaft zu sein, ganz im Gegenteil, sie würden zu Außenseitern stigmatisiert werden, dies mit katastrophalen Folgen!
Rechte der LGBTQIA+-Community sind Menschenrechte, betonte der engagierte LSAP-Europaabgeordnete Marc Angel anlässlich einer interessanten Diskussionsrunde, welche im Rahmen der diesjährigen „Marche féministe“ organisiert wurde. Diese eigentlich selbstverständliche Aussage kann nicht oft genug wiederholt werden. Im Umkehrschluss ist jegliche Tabuisierung von Menschenrechten als Angriff auf dieselben zu betrachten und entschieden zu bekämpfen! Die InitiatorInnen der Petition Nummer 3198 behaupten zwar, dass es sich bei ihrer Initiative nicht um Homophobie oder Transphobie handeln würde, diese Behauptung darf jedoch getrost als Heuchelei der billigsten Art entlarvt werden, da, wie oben festgestellt, allein schon die Tabuisierung der Thematik einen groben Angriff auf fundamentale Menschenrechte darstellt! UnterzeichnerInnen dieser Petition verfügen entweder über keinerlei oder aber über völlig falsche Kenntnisse zur LGBTQIA+-Thematik oder aber teilen menschenverachtendes rechtsextremes Gedankengut! Die zahlreichen UnterzeichnerInnen der Petition 3198 outen sich somit als armselige Gestalten, welche keinerlei Respekt für Menschen empfinden, welche nicht „ihrer Norm“ entsprechen! Es muss die Frage erlaubt sein, warum eine derart menschenverachtende Petition überhaupt zugelassen wurde! Über Menschenrechte darf doch nicht per Petition abgestimmt werden! Von allen Parteien des demokratischen Spektrums Luxemburgs (= allen im Parlament vertretenen Parteien, mit Ausnahme der ADR) erwarte ich eine einstimmige Ablehnung dieser Petition!
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