Die Splitter / Notizen aus Paris: Uneinigkeit bei Bronze im Turnen und ein „Tausendstel-Krimi“ im Stade de France
Petz Lahure geehrt
Im Rahmen der Feier zum 100-jährigen Bestehen des internationalen Sportpresse-Verbandes AIPS wurde Petz Lahure gestern geehrt. Der Präsident von sportspress.lu erhielt eine besondere Auszeichnung für seine 15. Olympiade. Sportminister Georges Mischo gehörte zu den ersten Gratulanten.
Rumänien-Premier boykottiert Schlussfeier
Aus Protest gegen die nachträgliche Zurücksetzung der Turnerin Ana Barbosu hat Rumäniens Ministerpräsident Marcel Ciolacu seine geplante Teilnahme an der Abschlusszeremonie der Olympischen Spiele in Paris abgesagt. „Ich erinnere mich sehr gut, wie die Russen uns während des Kommunismus (um die Medaillen) bestohlen haben und wie wir damals versucht haben, mit ihnen zu streiten“, schrieb der 56-jährige Ciolacu bei Facebook.
Barbosu war am Montag im Wettbewerb am Boden zunächst mit 13,700 Punkten auf Platz drei geführt worden und hatte bereits mit der Landesflagge über den Schultern auf dem Podium der Arena Bercy ihre Bronzemedaille gefeiert. Anschließend war einem Einspruch des US-Teams gegen die Wertung von Jordan Chiles stattgegeben worden. Durch die damit verbundene Anerkennung eines höheren Schwierigkeitswertes ihrer Übung wurde ihre Note auf 13,766 Punkte nach oben korrigiert, wodurch sie Bronze gewann und die Rumänin auf den vierten Platz verdrängte. Olympiasiegerin wurde die Brasilianerin Rebeca Andrade vor US-Superstar Simone Biles.
3 Athleten, 0,003 Sekunden
Geht es noch knapper als beim olympischen 100-m-Triumph von Noah Lyles? Ja, und wie! Im Hoffnungslauf über die 110 m Hürden spielte sich der nächste Tausendstel-Krimi im Stade de France ab. Beim Hoffnungslauf dauerte es geschlagene drei Minuten, bis alle Ergebnisse ausgewertet waren – am Ende lagen drei Athleten nur 0,003 Sekunden auseinander.
Bei Lyles’ Olympiasieg über die 100 m hatten fünf Tausendstel über Gold und Silber entschieden. Am Ende triumphierte der US-amerikanische Weltmeister in der knappsten Olympia-Entscheidung der Geschichte vor dem Jamaikaner Kishane Thompson (beide 9,79 Sekunden).
Im Hoffnungslauf über die Hürden brach am Dienstagvormittag unter den 65.500 Zuschauern Riesenjubel aus, als nach einer gefühlten Ewigkeit der Franzose Raphaël Mohamed (13,536 Sekunden) neben Sieger Rafael Pereira aus Brasilien (13,538) als einer der zwei Halbfinalisten auf der Anzeigetafel angezeigt wurde. Dem Algerier Amine Bouanani (13,539) fehlte nur eine Tausendstel zum Weiterkommen.
Fußball-Finaleam Freitag
Frankreich und Spanien haben mit mehr Mühe als gedacht das Finale des olympischen Fußball-Turniers der Männer erreicht. Angeführt von Michael Olise bezwangen die Gastgeber Außenseiter Ägypten in Lyon erst nach Verlängerung mit 3:1 (1:1, 0:0). Zuvor war Spanien ebenfalls nach Rückstand durch ein 2:1 (0:1) gegen Marokko zum zweiten Mal in Folge ins Endspiel eingezogen. Die Goldmedaille wird am Freitag im Pariser Prinzenpark vergeben.
Man befindet sich hier in einem Zwiespalt. Einerseits will man die Stimmung aufsaugen und genießen, aber gleichzeitig ist man in Paris, um Leistung abzurufen.1.500-m-Läuferin
Tops und Flops
Top: Transport
In Paris hatte man den großen Transportkollaps befürchtet. Nach zwei Wochen vor Ort steht fest: Die Sorgen waren unbegründet. Zusätzliches Personal und mehr Züge wurden eingesetzt, um die Zuschauer schnell von A nach B zu bringen. Der Plan ging auf.
Flop: Abgesagt
Einen Tag nach der Triathlonstaffel ist die Seine für die Olympioniken wieder gesperrt worden, das Training wurde abgesagt. Dennoch rechnen die Freiwasserteams damit, dass die Rennen am Donnerstag und Freitag ausgetragen werden können.
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