Nationalmannschaft / Diese BGL-Ligue-Spieler könnten für Luc Holtz ein Thema werden
„Spieler wie Dave Turpel oder Dan da Mota fehlen uns“, sagte Luc Holtz nach den beiden letzten Nations-League-Niederlagen vergangene Woche. Beide Spieler verbrachten den Großteil ihrer Karriere in der BGL Ligue, verfügten aber über Qualitäten, die dem Nationaltrainer zurzeit fehlen. Auch heute gibt es noch Spieler in Luxemburgs Eliteklasse, die durchaus bei der FLF-Auswahl aushelfen könnten. Vor dem sechsten Spieltag der BGL Ligue haben wir uns umgeschaut.
Teil der Nationalmannschaft zu sein, ist für die meisten Akteure der BGL Ligue in weite Ferne gerückt. Die Konkurrenz ist aufgrund der vielen Luxemburger, die als Profi ihr Geld verdienen, deutlich größer geworden. Die beiden Niederlagen gegen Nordirland (0:2) und Belarus (0:1) haben jedoch gezeigt, dass es den „Roten Löwen“ auf manchen Positionen an Alternativen fehlt. Das Tageblatt hat sich in der BGL Ligue auf die Suche nach Lösungen gemacht.
Dominik Stolz (Hesperingen): Der Stürmer ist derzeit nur im Besitz der deutschen Staatsangehörigkeit. Das könnte sich im November ändern. Dann steht nämlich sein Sprach-Examen an. Kurz danach könnte Stolz im Besitz des luxemburgischen Passes sein. Der Hesperinger ist zwar schon 34 Jahre alt, beweist aber auch in dieser Saison, dass er vor dem Tor ein Killer ist (sechs Tore in fünf Spielen). Genau ein solches Profil sucht Holtz. Der Noch-Deutsche könnte durchaus eine Alternative als Ergänzungsspieler sein. Wenn nichts mehr geht, kann ein erfahrener Angreifer wahrscheinlich mehr ausrichten als ein blutjunger Profi. Außerdem war Stolz sein ganzes Leben Fußballprofi und hat noch immer herausragende Fitnesswerte. Die körperlichen Voraussetzungen stimmen also.
Issah Bah (Niederkorn): Der Stürmer aus Niederkorn hat das gleiche Problem wie Stolz. Noch ist er nicht im Besitz der erforderlichen luxemburgischen Staatsangehörigkeit, weil er noch den Sprachentest machen muss. Der 22-Jährige ist ein wuchtiger Angreifer, der oft die Eins-gegen-eins-Situationen sucht. Auch dieses Profil sucht Holtz und hat es – wenn nicht alle Spieler dabei sind – nicht immer zur Verfügung stehen. Der Linksaußen des Progrès kam vergangene Saison auf zehn Tore und fünf Vorlagen und hat noch eine Menge Potenzial in sich schlummern.
Miguel Fernandes (F91): Es kommt nicht oft vor, dass ein 20-Jähriger bei einem der besten einheimischen Klubs als Innenverteidiger gesetzt ist. Fernandes ist seit August 2023 Stammspieler beim F91, nachdem er zuvor kurz im Nachwuchsleistungszentrum in Gil Vicente war. Fernandes ist für sein Alter sehr robust und abgebrüht. Auch seine Übersicht lässt sich sehen. Fernandes hat auch das Potenzial, irgendwann den Sprung ins Profilager zu schaffen.
Bruno Freire (F91) und Farik Ikene (RFCUL): Beide sind in einem ähnlichen Fall. Das zentrale Mittelfeld ist mit Christopher Martins (Spartak Moskau/RUS), Leandro Barreiro (Benfica Lissabon/POR) und Mathias Olesen (1. FC Köln/D) das Prunkstück der FLF-Auswahl. Und auch die Ersatzspieler haben es in sich. Sébastien Thill (Stal Rzeszow/POL), Olivier Thill (LNZ Cherkasy/UKR) oder Timothé Rupil (Schalke 04/II) sind gute Alternativen. Deshalb ist es schwer, für diese Positionen überhaupt in Betracht gezogen zu werden. Freire (25 Jahre alt) und Ikene (23) haben beide sehr wichtige Rollen in ihren Vereinen inne. Trotz ihres relativ jungen Alters tragen die beiden Mittelfeldspieler bereits die Kapitänsbinde. Auch in ihrem Fall ist noch eine Menge Potenzial vorhanden.
Clayton Duarte (Niederkorn): Technisch versiert und schnell. Der Niederkorner verkörpert den modernen Linksverteidiger, der auch offensiv für Gefahr sorgen kann. Der 23-Jährige, der beim FC Metz ausgebildet wurde, liebäugelt weiterhin mit dem Ausland und will sich beim Progrès für höhere Aufgaben empfehlen. In der Nationalmannschaft stehen Holtz mit Mica Pinto (ZSKA Sofia/BUL), Fabio Lohei (FC Metz U19/F) und Eric Veiga (AVS FS/POR) drei gelernte Linksverteidiger zur Verfügung. Eine unüberwindbare Hürde ist dieses Trio für Duarte nicht. Zumal Pinto in der Vergangenheit oft vom Verletzungspech geplagt war.
Eldin Latik (Niederkorn) und Noah Scheidweiler (Hesperingen): Demnächst wird ein Platz in der Nationalmannschaft frei. Der Wiltzer Torwart Ralph Schon (34 Jahre alt) wird wohl keine Ewigkeiten mehr Teil der FLF-Auswahl sein. Als Nummer zwei rückt dann wohl Tiago Pereira auf, dem bei Borussia Mönchengladbach eine große Zukunft vorausgesagt wird. Um die neue Nummer drei streiten sich laut aktuellem Stand der Dinge dann Lucas Fox (1. FC Bocholt/D), Tim Kips (Erzgebirge Aue/D) und eben auch zwei Torhüter, die aktuell noch in der BGL Ligue aktiv sind. Noah Scheidweiler (20, Hesperingen) und Eldin Latik (21, Niederkorn) bringen neben dem Talent auch die Größe mit, um auf internationalem Level bestehen zu können.
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