Musical SL’ESCH / 100 Jahre Escher Geschichte in 120 Minuten
SL’ESCH wird wieder aufgeführt. Das im Rahmen von Esch2022 entstandene Musical des Escher Konservatoriums handelt von der Beziehung zweier Immigranten vor dem Hintergrund der Entwicklung der „Minettemetropole“ ab dem Jahre 1912.
100 Jahre Escher Geschichte in 120 Minuten. Das geht, denn im Theater ist alles möglich. SL’ESCH heißt das Stück, eigentlich ein Musical. Es spannt den Bogen der Jahre 1912 bis 2022. Auf der einen Ebene erzählt SL’ESCH die Geschichte eines jungen Paares – beide italienische Einwanderer. Auf einer anderen Ebene geht es um die Entwicklung der Stadt Esch und des Konservatoriums im Verlaufe der Zeit.
SL’ESCH, so heißt es in der Ankündigung des Stückes, sei ein Blick auf die urbane Geschichte der „Minettemetropole“. Zum Beispiel anhand der Rolle des Gebäudes des Konservatoriums, das einst das Casino der Gelsenkirchener Bergwerks-AG beherbergte, bevor es von der „Société des mines Terres Rouges“, einer Tochtergesellschaft der Arbed-Gruppe, übernommen wurde. Von vielen Eschern wird das Gebäude heute noch „Den Arbeds-Casino“ genannt.
Französische Untertitel
SL’ESCH ist ein Stück in luxemburgischer Sprache mit französischen Untertiteln. Diese sind aus nachvollziehbaren Gründen aber nicht unter, sondern über der Bühne zu sehen. Die Hauptschauspieler:innen sind Esther Conter, Fabienne Hollwege, Raoul Migliosi sowie Adrien Papritz. Im Gespräch mit ihnen und Regisseur Jean-Paul Maes wird die Bandbreite der Geschichte deutlicher. Subjektiv sei sie, wird erzählt, orientieren tue sie sich aber an historischen Tatsachen.
Es gehe zum Beispiel um die Immigration der Italiener, den ersten großen Krieg, die Weltwirtschaftskrise, den Einmarsch und den Einfluss der Nazis, den Zweiten Weltkrieg, die Ölkrise 1973 bis hin zur geplanten Umwandlung des ehemaligen Arbed-Casinos zu einem Reifenlager. Letzteres habe aber dank des Protestes von Escher Bürgern verhindert werden können. Geschrieben hat Jean-Paul Maes sein Stück im Februar 2021 unter dem Eindruck der Corona-Krise. „Endlich dürfen wir wieder raus“, heißt es dann auch am Ende des Stückes und damit ist SL’ESCH im Jahr 2022 angekommen.
Ein roter Faden durch die Geschichte des Stückes sei in gewisser Weise auch der mehr oder minder unterschwellige Rassismus in der Minette-Bevölkerung. Vor allem Menschen mit dunkler oder schwarzer Hautfarbe, zum Beispiel Einwanderer aus Algerien, die sich in der französischen Grenzregion niederließen, hätten die Bevölkerung stets verängstigt, so Maes.
Am Samstag und Sonntag
Gegenüber der Uraufführung im Jahre 2022 gebe es keine inhaltlichen Änderungen, so Maes. Allerdings stünden weniger Sänger und Tänzer auf der Bühne. Als Beitrag des Konservatoriums zum Programm von Esch2022 sei das Stück ein großer Publikumserfolg gewesen. An diesem letzten Septemberwochenende tritt SL’ESCH im Escher Theater nun wieder auf die Bühne. Im Rahmen der ersten Ausgabe der Biennale Esch Kulturhauptstadt und der Kulturnacht „Lëtz’ Dance“. Aufführungen sind am Samstag um 19.00 Uhr und am Sonntag um 17.00 Uhr.
Der Text, die Musik und die musikalischen Choreografien wurden vom Escher Konservatorium erstellt. Die künstlerische Leitung obliegt Jean-Paul Maes, der für die Inszenierung verantwortlich ist und den Text verfasst hat. Die musikalische Leitung hat Jean-Claude Braun, übrigens auch Chef der Militärmusik. Die Choreografien stammen von Jean-Pierre Lamperti. Für das Bühnenbild zeichnet Christoph Rasche verantwortlich.
Tickets unter: reservation.theatre@villeesch.lu oder an der Abendkasse.
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