Caritas-Skandal / „Leadership mit Herz sieht anders aus“: Grüne fordern mehr Antworten
„Déi gréng“ kritisieren den Umgang der Regierung mit dem Transfer der Caritas-Aktivitäten an H.U.T. In einer Pressemitteilung fordern sie klare Antworten und die Vermeidung eines Sozialplans.
Mit dem Ende des Monats September ist auch die Deadline erreicht, die von der Regierung und Caritas gesetzt wurde, um die Aktivitäten der Organisation zu H.U.T (Hëllef um Terrain) zu transferieren – dennoch seien viele Fragen derzeit unbeantwortet. Das geht aus einer Pressemitteilung von „déi gréng“ vom Freitag hervor.
Laut Djuna Bernard sei es „absolut unverständlich“, warum der Übergang von Mitarbeitern zwischen der Caritas und H.U.T nicht via „Transfert d’entreprises“ geregelt werden soll, sondern das Arbeitsrecht der Betroffenen „mit Füßen getreten“ wird. Für „déi gréng“ sei klar, dass die Regierung eine „maßgebliche Verantwortung“ trage, die Rechte der Betroffenen zu schützen und einen Sozialplan möglichst zu verhindern.
Joëlle Welfring betont, dass „Leadership mit Herz“ anders aussehe: „Statt Schuldzuweisungen in Richtung Caritas auszusprechen, wäre es besser zusammen mit den Verantwortlichen von Caritas an einem Strang zu ziehen und nach nachhaltigen Lösungen für alle Betroffenen zu suchen“, schreibt die kooperationspolitische Sprecherin der Partei. Unabhängig von der Entscheidung, die internationalen Aktivitäten zu stoppen, seien die Leidtragenden die betroffenen Caritas-Mitarbeiter in Luxemburg und im Ausland sowie „vor allem jene extrem gefährdeten Bevölkerungsgruppen, die vor Ort das Hilfsangebot und die Expertise der Caritas in Anspruch nehmen“. Es sei zudem ein „unverantwortlicher Umgang mit Steuermitteln“, die teils bereits weit fortgeschrittenen Projekte komplett zu stoppen.
Sam Tanson zufolge habendie Grünen in der Chamber „eine Vielzahl an Initiativen gestartet, um den Aufarbeitungsprozess des Caritas-Skandals voranzutreiben und die Regierung dazu zu bringen, die Konsequenzen des Skandals größtmöglich einzudämmen“. Es sei an der Zeit, dass die Regierung „aus ihrer passiven Haltung aufwacht“ und verhindert, dass Mitarbeiter und von der Arbeit der NGO abhängige Menschen zu den Opfern des Skandals werden. Dasselbe gelte für den sozialpolitischen Diskurs in Luxemburg, der „maßgeblich von der Stimme des politischen Plädoyers von Caritas profitiert“. Die Partei wünsche sich eine Antwort auf alle ihre Fragen, „sei es von Seiten der Regierung, sei es von Seiten der Vereinigungen“.
Laut der Mitteilung haben „déi gréng“ eine Aktualitätsrunde angefragt, um zeitnah eine Debatte über die Angelegenheit führen zu können.
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