Handball Käerjeng / Tom Meis: „Ich gebe mein Bestes, damit es nächste Saison ohne mich weitergeht“
Tom Meis wird seine Handball-Schuhe nach dieser Saison an den Nagel hängen. Davor will er beim HB Käerjeng mit seiner Erfahrung helfen, junge Spieler für die Zukunft vorzubereiten.
Tom Meis war am Samstag noch eine Viertelstunde nach dem Spiel gegen Düdelingen auf dem Platz. Er verbrachte Zeit mit seiner Familie und spielte mit seinem kleinen Sohn Fußball. Nicht zuletzt deshalb hat er beschlossen, seine Handball-Schuhe nach dieser Saison an den Nagel zu hängen. „Es ist ziemlich sicher, dass ich aufhöre“, sagt er. „Ich glaube nicht, dass mich noch irgendetwas umstimmen kann. Ich möchte mehr Zeit mit meiner Familie verbringen, mehr Freizeit haben. Ich habe jetzt viele Jahre viel Zeit in den Handball investiert und brauche eine Veränderung in meinem Leben.“
So spielt Meis nun seine letzte Saison. Es ist eine Saison, in der beim HB Käerjeng vieles anders ist als in den vergangenen Jahren. Im Kader der ersten Mannschaft stehen viele junge Spieler aus dem eigenen Nachwuchs. Sie sollen an das Niveau in der AXA League herangeführt werden und von Meis und einer handvoll weiterer erfahrener Spieler lernen. „Wir bauen sie auf. Ich versuche, ihnen im Training und in den Spielen möglichst viel zu vermitteln und sie zu motivieren“, sagt Meis: „Ich gebe mein Bestes, damit es nächste Saison ohne mich weitergeht.“
Wie wichtig der 32-Jährige für die Käerjenger noch ist, zeigte er am Samstag gegen HBD, als er sieben Tore erzielte. Die Partie ging am Ende trotzdem mit 35:37 verloren – weil in den entscheidenden Momenten noch die Erfahrung fehlt. Die Käerjenger lagen zwischenzeitlich mit fünf Toren zurück, kämpften sich dann wieder heran und zogen gleich, schafften es am Ende aber nicht, das Spiel zu drehen. „Es war wie schon gegen Esch viel Pech dabei, wir waren in einigen Aktionen einfach unglücklich. Vor dem Tor müssen wir konsequenter werden. Das ist im Moment unsere große Schwäche“, so Meis. Die fehlende Erfahrung ist ein Grund, aber nicht der einzige. „Es gibt keine einfache Erklärung, sonst wüssten wir, was wir ändern müssen.“
Noch einmal ins Final Four
Dass es eine komplizierte Saison werden würde, war aufgrund des Umbruchs aber von Anfang an klar. „Wir müssen von Spiel zu Spiel schauen. Oben mitzuspielen wird schwer, unser erstes Ziel ist es, in die Playoffs zu kommen und dann zu versuchen, denen oben die Punkte zu klauen“, sagt Meis. „Wir haben den wohl jüngsten Kader der Liga. Die Jungs brauchen Zeit. Ich hoffe, dass sie am Ende der Saison bereit sein werden, zu übernehmen.“
Für seine letzte Saison wünscht sich Meis noch einmal die Teilnahme am Final Four des Pokals. „Das wäre noch einmal ein Highlight“, so der ehemalige Nationalspieler „Auch für unsere vielen jungen Spieler wäre es schön, das einmal mitzumachen. Es gibt viele, die das noch nicht erlebt haben, weil wir es in den letzten Jahren nicht in die Coque geschafft haben.“ Zuletzt stand Käerjeng 2021 im Final Four. Einen ersten Schritt zurück dorthin können die Käerjenger am Samstag im Achtelfinale gegen Leudelingen machen – eine nicht allzu hohe Hürde. Danach wäre man nur noch ein Spiel von der Coque entfernt. „Wer weiß, wenn wir es dahin schaffen sollten, … in der Coque ist immer alles möglich“, sagt Meis. Es wäre für ihn ein perfektes Abschiedsgeschenk.
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