Fotorückblick auf Spa Six Hours / Ein Fest für Liebhaber des historischen Automobilsports
In Spa-Francorchamps finden nicht nur die bekannten Rennen wie der Formel 1 Grand Prix und das 24-Stunden-Rennen statt, sondern auch Events mit historischen Rennwagen. Das wohl bekannteste dieser Art sind die „Spa Six Hours“, die am vergangenen Wochenende bei, wie üblich, sehr wechselhaftem Wetter stattfanden.
Der Zuschauer ist hier noch ganz nah am Geschehen. Bei diesem Event, das immer im September stattfindet, geht es nicht nur um das sechsstündige Hauptrennen, an dem nicht weniger als 80 GT und Prototypen aus den 60er-Jahren teilnehmen, sondern es gibt daneben noch 17 weitere Rennen, unter anderem mit Formel-1-Legenden (1966 bis 1985), Grand Prix Cars vor 1966, Endurance-Legenden oder Pre-War Sports Cars.
Bei sehr fairen Eintrittspreisen kann man hier alle teilnehmenden Boliden aus direkter Nähe betrachten und mit ihren Piloten problemlos die eine oder andere Fachsimpelei austauschen. Beim „Spa Six Hours Endurance“ waren dieses Jahr gleich 20 Ford GT40 Prototypen am Start. Das weitere Feld bestand vor allem aus Lotus Elan, Jaguar E, Aston Martin DB4, Shelby Cobra, Porsche 911 und Ford Mustang.
Hobby-Piloten, Weltmeister und Luxemburger
Neben den hauptsächlich gut betuchten Hobby-Rennfahrern aus aller Herren Länder waren auch etliche ruhmreiche, professionelle Piloten bei den verschiedenen Rennen am Start. Hier seien nur der Le-Mans-Sieger und WEC-Weltmeister André Lotterer, IndyCar-Champion und Indy-500-Sieger Dario Franchitti sowie sein Bruder Marino, Tourenwagen-Weltmeister Rob Huff, Alex Brundle und Vanina Ickx erwähnt.
Die belgische Formel-1-Legende Thierry Boutsen trat mit einem Shadow bei den Formel-1-Legenden an und verriet uns Folgendes: „Ich nehme nur sehr selten an historischen Events teil. Dies ist mehr oder weniger der Anfang und zugleich auch das Ende. Ich war letztes Jahr beim historischen GP in Dubai mit dabei, aber dort war nach fünf Runden das Auto schon kaputt. Hier in Spa bin ich immer mal wieder gefahren, aber das war bei Tests mit Straßen-Autos. Jetzt bin ich aber mit einem Formel 1 dabei … und das geht sehr schnell! Ich bin schließlich seit 1993 nicht mehr hier in einem Formel 1 angetreten, aber man verliert das (Formel-1-) Fahren ja nicht.“ Beim letzten Satz grinste er verschmitzt.
Zum 60-jährigen Jubiläum des Ford Mustang waren gleich drei dieser amerikanischen „Ponycars“ mit Luxemburger Piloten besetzt. Mit der Nummer 33 gingen Donny Wagner, Max Schmitz und Claude Dichter ins Rennen. Die Nummer 64 wurde von Bob Kellen, Yann Munhowen und Max Schilz gefahren und mit der Nummer 352 waren David Konsbruck, Laurent Pichonnier und Philippe Vermast unterwegs.
Donny Wagner ist seit jeher ein begeisterter Mustang-Fan und ein Routinier der „Spa Six Hours“: „Wir nehmen als Luxemburger DJAG-Racing-Team, das seit 1998 besteht, dieses Rennen jetzt schon zum 27. Mal in Angriff, natürlich immer mit Ford Mustangs. Dieses Jahr ist für uns ganz besonders, da der Luxemburger Mustang Club den 60. Geburtstag des Ur-Mustangs hier ganz groß feiert. So konnten wir zum Beispiel nicht weniger als 130 Mustangs in der Rallyecross-Arena zur „Geburtstagsfeier“ begrüßen. Das Rennen konnten wir trotz einiger Probleme mit der Zündung auf Platz 45 beenden.“
Für das Team Kellen/Munhowen/Schiltz lief es im Rennen besonders gut, sie landeten auf Platz zwei ihrer Klasse und auf Platz 27 in der Gesamtwertung. Der dritte Luxemburger Mustang lief als 50. ins Ziel.
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