Radsport / Gravel-WM: Majerus und Schreiber in den Top 20
Bei der Gravel-WM im belgischen Leuven sicherte sich die Niederländerin Marianne Vos ihren 14. Weltmeisterschaftstitel im Zielsprint gegen die Belgierin Lotte Kopecky. Mit Lorena Wiebes auf dem dritten Rang fuhren gleich elf Niederländerinnen in der flämischen Nachbarregion in die Top 20 – mit unter den besten 20 waren auch Christine Majerus und Marie Schreiber.
In dem Schotterrennen quer durch den Wald von Brabant fielen immer wieder Fahrerinnen durch Sturz und Defekt aus einer kleiner werdenden Favoritengruppe zurück. Darunter die später fünftplatzierte Deutsche Romy Kasper, Lorena Wiebes und nach anderthalb Stunden auch Christine Majerus, die erklärt: „Durch meinen Sturz und darauf folgende Probleme mit dem Umwerfer musste ich mich zweimal intensiv anstrengen, um wieder zur Spitzengruppe aufzuschließen. Trotz allem bin ich mit diesem Resultat bei meiner Premiere zufrieden.“
So verpasste die 37-Jährige beim voraussichtlich vorletzten Rennen ihrer Profilaufbahn – sie fährt diese Woche noch die Simac Ladies Tour – die entscheidende Attacke zur Rennmitte der Straßenweltmeisterin der letzten beiden Jahre Kopecky, der nur Vos, Wiebes und die Italienerin Soraya Paladin folgen konnten. Knapp 15 Kilometer später setzten sich die beiden Mehrfachweltmeisterinnen ab. Dahinter fuhr eine fünfköpfige Verfolgergruppe und dann ein gut zwanzigköpfiges Verfolgerfeld, das bis zum Zielsprint größtenteils zusammenblieb. Am Ende wurde Majerus Zwölfte. Auch für Marie Schreiber war diese Disziplin zwischen Straßenrennen und Cyclocross eine Premiere und sie findet: „Ich fühlte mich gut, habe anfangs, zu euphorisch, vielleicht ein wenig zu viel getan und bekam einen Hungerast. Es war unglaublich ‚gehierlos‘ sauer, vier Stunden nur Druck auf die Pedale“, sagte Schreiber, die am Ende 16. wurde.
Van der Poel bei den Männern obenauf
Eine Woche, nachdem er sein Straßentrikot abgeben musste, tröstete sich Mathieu Van der Poel über nun 181 Kilometer in gut 4:40 Stunden mit den Regenbogenstreifen auf dem Gravelbike. In der ersten Schlussrunde um Leuven sprengte er die 16-köpfige Spitzengruppe mit gleich zehn Belgiern und folgte als Einziger der Attacke von Florian Vermeersch 40 Kilometer vor dem Ziel. Als der Niederländer 13 Kilometer vor dem Ziel noch einmal antrat, blieb dem Belgier wie im Vorjahr nur der Vizeweltmeistertitel. Im Sprint einer belgischen Dreiergruppe gab es für Jasper Stuyven in seiner Heimatstadt hinter Quinten Hermans nur die Schokoladenmedaille. Wie schon bei der Straßen-WM vor vier Jahren.
Unter den 251 Elitefahrern standen die beiden Luxemburger beim Start weit hinten und Tim Diederich resümiert: „Es war der gefürchtet hektische Start mit immer wieder kleineren Stürzen. Ich rollte schließlich in einer relativ langsamen, massiven Gruppe. Die letzten Runden fand ich zwei Mitstreiter, um zusammen nach vorne zu fahren. Ich hätte heute vielleicht die Beine gehabt, um mit Loïc mitzufahren. Doch ich kann nicht seinen Cyclocross-Start und er steckt im Kampf um die Plätze auch nicht zurück.“ Von einem Platz um 150 arbeitete sich Tim Diederich bei seiner dritten WM in rund 5:05 Stunden noch auf den 83. Platz nach vorne. Bettendorff fuhr die ganze Zeit in einer größeren Gruppe, mit u.a. Greg Van Avermaet, und sprintete neun Minuten vorher auf Platz 41.
In den Altersgruppen sprinteten 21 Frauen um den Sieg der 19-34-Jährigen und Maïte Barthels wurde 19.. 17 Minuten später folgte ihre Schwester Layla als 54. Bei den Frauen von 55-59 Jahren kämpfte sich Marion Gehlen als 35. und Letzte ins Ziel. In dem 232 Mann starken Feld der 35-39-Jährigen platzierte sich das luxemburgische Trio im ersten Drittel. Gilles Ruffato wurde in knapp fünfeinhalb Stunden 71.. Philipp Bützow und Pol Weisgerber fuhren nach gut 5:25 Stunden als 63. und 64. über die Linie und der Letztgenannte resümiert ihre WM: „Es war ein ganz, ganz schweres Rennen mit durchweg Vollgas, das für mich perfekt lief und wir drei sind richtig gut gefahren. Es war das beste Rennen, das ich je erlebt habe, mit einer tollen Strecke und abertausenden Zuschauern.“
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