Arbeitsrecht / Kollektivverträge: „Déi Lénk“ kritisieren Pläne von Arbeitsminister Georges Mischo
Die Kritik an Arbeitsminister Georges Mischo (CSV) reißt nicht ab. Nach den Gewerkschaften und der eigenen Partei meldet sich jetzt auch die Opposition zu Wort: „Arbeitsminister Georges Mischo hat anscheinend vor, den Sozialstaat auseinanderzunehmen“, schreiben „déi Lénk“ in einer Pressemitteilung am Dienstag. Mischo steht auf EU-Ebene unter Druck, weil Luxemburg in Sachen Kollektivvertragswesen schlecht dar steht. Deswegen spielt er mit dem Gedanken, das Gesetz so zu reformieren, dass Tarifverträge ohne Gewerkschaften verhandelt werden können.
Der Grund hierfür laut Mischo: Nur 56 Prozent der Personaldelegierten seien Mitglied einer Gewerkschaft. „Das Patronat klatscht sich in die Hände“, schreibt „déi Lénk“. Es sei kein Geheimnis, dass viele Unternehmen während den Sozialwahlen Druck auf ihre Belegschaft ausüben, um eine Gewerkschaftsliste zu verhindern. Gewerkschaften seien aber organisierte Strukturen mit Erfahrung und Knowhow, die die Angestellten effektiv schützen könnten. Ein Unabhängiger könne dies in diesem Maß nicht leisten, weil er nicht über die gleichen Ressourcen verfüge – und das Unternehmen am längeren Hebel sitze.
„Es ist offensichtlich, dass Angestellte bei Kollektivertragsverhandlungen auf die Hilfe der Gewerkschaften zurückgreifen können müssen“, steht in der Pressemitteilung. Sollte diese Bestimmung wegfallen, würde das Kollektivertragswesen massiven Schaden davontragen.
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