Das große Interview / Christine Majerus: „Ich wollte nie Profisportlerin werden“
Am Sonntag hat mit Christine Majerus eine der größten Sportlerinnen Luxemburgs ihre professionelle Karriere beendet. Bei ihrem letzten Etappenrennen, der Simac Ladies Tour, fuhr die 37-Jährige auf Platz 18. Das Tageblatt blickt in einer mehrteiligen Serie auf die Karriere der Radsportlerin zurück. Im sechsten und letzten Teil spricht Majerus im Interview über ihre gesamte Karriere.
Tageblatt: Christine Majerus, Ihr letztes Rennen liegt hinter Ihnen. Können Sie schon realisieren, dass es nächstes Jahr Couch und Fernsehen heißt, statt sich an den Start der Rennen zu begeben?
Christine Majerus: Ich sage mal so: Ich hoffe nicht, dass es zu viel Couch und Fernsehen wird, weil ich sonst ein Problem habe (lacht). Ich hoffe, andere Beschäftigungen und Herausforderungen zu finden. Ich habe die ganze Saison nicht viel darüber nachgedacht, sondern einfach versucht, meine Arbeit zu erledigen. Zu viel Nostalgie mindert die Leistung. Ich habe einen guten Job gemacht. Ich denke, ich kann mir aber jetzt erlauben, in Nostalgie zu verfallen.
Sie sind eine starke Saison 2024 gefahren. Haben Sie während des Jahres noch mal darüber nachgedacht, nicht doch noch ein Jahr dranzuhängen?
Nein, meine Entscheidung war klar. Es gab viele Momente, an denen ich gesehen habe, dass ich noch das Niveau habe, um ein oder zwei Jahre zu fahren. Aber das ist nicht das Problem. Ich habe mir immer gesagt: Solange es mehr Einschränkungen gibt, als es Spaß macht, muss ich über meine Zukunft nachdenken. Ich will all die Jahre und auch meinen Beruf in guter Erinnerung behalten. Ich will nicht vom Sport angewidert sein, weil ich eine Saison zu viel gemacht habe. Wenn man aber bei den Besten mitfährt, denkt man logischerweise, dass man noch eine Saison fahren könnte. Ich bin aber bereit, was anderes zu erleben.
Welche Probleme führen konkret zu Ihrem Karriereende?
Ich bin seit zwölf Jahren im Profigeschäft, davor bin ich einige Jahre im Amateurbereich gefahren. Ich habe all die schönen Rennen gemacht. Irgendwann kommt eine gewisse Müdigkeit. Es bleibt ein Sport, ein Beruf, in dem dein Körper dein Kapital ist. Die Zeit geht nicht spurlos an mir vorbei. Mit der körperlichen Belastung wird es nicht einfacher. Ich habe jeden Monat etwas anderes, was aber ganz normal ist. Bis jetzt habe ich die körperliche, aber auch die psychische Belastung ziemlich gut bewältigt. Sonst könnte ich nicht so lange dabei sein. Aber ich erkenne auch die Hilferufe meines Körpers und es ist besser, aufzuhören. Das ist auch der Grund, warum ich weniger Cyclocross in den letzten Jahren gefahren bin. Ich musste langsamer machen, mein Rücken mochte das nicht so sehr.
Ich habe keine Lust mehr, all die Risiken auf mich zu nehmen
Haben Sie bereits über das nachgedacht, was Sie der luxemburgischen Sportwelt hinterlassen?
Das weiß ich nicht. Ich denke, dass ich ziemlich demütig bin und meinen Job so gut es geht erledige, um auch ein gutes Vorbild zu sein. Wenn sich Leute an mir inspirieren, sei es Luxemburger oder Ausländer, Jungs oder Mädchen, dann bin ich sehr froh. Und wenn es nur ein oder zwei Menschen sind. Der Damen-Radsport war zu meinen Anfängen eher ein Hobby, nun ist alles sehr professionell. Das ist das, was wir wollten. Aber das bringt auch Veränderungen der Mentalität mit sich. Viele junge Sportler wissen nicht, was wir mental mitmachen. Keine Schwäche zeigen, immer stark sein, um die Verträge und Selektionen kämpfen. Für mich ist es schwer, zu sehen, was ich in Luxemburg hinterlassen habe. Vielleicht ist es für Außenstehende einfacher. Ich war mehrmals Sportlerin des Jahres (siebenmal; d.Red.). Wenn ich zurückschaue, dann denke ich, dass das nicht schlecht war (lacht). Ich bin stolz darauf.
In Ihrer Kindheit waren Sie in der Leichtathletik und im Triathlon aktiv. Hätten Sie sich so eine Karriere erträumt?
Ich wollte nie Profi-Sportlerin werden, das war nie mein Plan. Als Kind hatte ich Talent im Sport, dank meiner Eltern hatte ich Spaß an vielen Sportarten. Ich habe den Sport als Freude angesehen, als kleinen Wettbewerb, aber ohne große Wichtigkeit. In der Leichtathletik oder im Triathlon ging es mir auch viel mehr darum, Freunde zu finden. Selbst vor den Olympischen Spielen in London 2012 habe ich nicht darüber nachgedacht, Profi zu werden. Ich habe mein Studium gemacht und mir dann gedacht: So schlecht bin ich nicht. Soll ich es versuchen? Ohne die Armee hätte ich diese Vision aber aufgeben müssen. Das ist sicher. Ich bin weiter Rad gefahren und wurde dann Profi. Wenn ich aber meine niederländischen Teamkolleginnen sehe: Sie haben seit dem Alter von zwölf oder dreizehn Jahren Rennen bestritten, und das ernsthaft. Vielleicht erklärt das am Ende auch ihr Niveau.
Warum haben Sie sich dazu entschieden, zur Armee zu gehen?
In dem Moment, als ich 2012 zur Armee ging, hatte ich kein Team. Danach war ich bei Sengers und habe ein Rad bekommen, für das ich noch eine Kaution zahlen musste. Das war alles. Ohne die Armee hätte ich kein Gehalt, nichts für die Rente und keine Versicherung in einem risikoreichen Sport. Die Armee hat mir geholfen, professionell zu sein. Auch wenn ich keine Milliarden dort bekomme, es reicht, um mich aufs Training zu konzentrieren und der beste Athlet zu werden, der ich sein konnte. Ohne die Armee wäre ich kein Profi geworden.
Seit 2014 fahren Sie für SD Worx Protime. Haben Sie jemals darüber nachgedacht, Ihr Team zu wechseln?
Es ist kein strenges Team. Das ist auch einer der Gründe, warum ich nie wechseln wollte. Ich hatte immer Freiheiten, immer ein schönes Programm, mit den größten Rennen. Ich war zwar sicher nicht Leader, aber ich bin für große Leader gefahren, die die größten Rennen gewinnen wollten. Von außen könnte man denken, dass das keine befriedigende Arbeit ist. Manchmal habe ich mich selbst dadurch vergessen, es hätte für mich auch anders laufen können. Aber ich bereue nichts. Ich bin stolz, Teil dieses Teams gewesen zu sein. Wir sind zusammen gewachsen und zusammen zum besten Team der Welt geworden. Wir wurden Weltmeister im Mannschaftszeitfahren und hatten fast jedes Jahr die Weltmeisterin im Team. Ich habe andere Angebote bekommen und darüber nachgedacht, um Angewohnheiten zu ändern. Aber im Ende haben mich die Beziehungen zu den Menschen bei SD Worx dazu gebracht, immer hier zu bleiben.
Gab es in der letzten Zeit Gesten vom Team?
Sie wollen auch, dass ich bis zum Saisonende leistungsfähig bin. Sie versuchen deswegen, nicht den Knopf der Emotionen zu drücken, das passt mir auch. Sie werden aber schnell zu anderen Dingen übergehen, so funktioniert der Sport. Ich werde schnell ersetzt, aber ich hoffe, dass ich nicht so schnell vergessen werde. Ich denke, ich werde ihnen als Sportlerin fehlen. Aber mir ist es wichtiger, ihnen als Mensch zu fehlen.
Unser Leben ist nicht da, um getestet zu werden
Wie sehen Sie die Entwicklung des Damen-Radsports?
Wir waren damals lange nicht so anerkannt, wie wir es jetzt sind. Am Anfang dachten auch Journalisten, dass sie über Damen-Radsport schreiben müssen, weil es einfach stattgefunden hat. Interessiert hat es aber keinen. Mit der Zeit haben wir mehr Interesse bekommen, mehr Zuschauer. Die Mannschaften haben viel mehr investiert, damit jeder sich entwickeln kann.
Waren die letzten Tage, kurz vor Ihrem Karriereende, emotional für Sie?
Ich denke, die letzten Trainings waren emotionaler als das letzte Rennen. Die Wettbewerbe werden mir nicht fehlen. Ich habe zwar immer gesagt, dass ich für den Wettbewerb, für das Adrenalin lebe. Aber mit all dem, was in den letzten Jahren passiert ist, was bei der WM in der Schweiz passiert ist (die 18-jährige Muriel Furrer verstarb nach einem schweren Sturz; d.Red.) und mit dem Alter, was ich habe, wird mir klar, dass es Wichtigeres gibt. Ich habe keine Lust mehr, all die Risiken auf mich zu nehmen. Die Wettbewerbe auf der Straße werden mir nicht fehlen. Es sind Risiken für mich und meine Familie. Ein Unfall kann auch passieren, wenn ich zum Supermarkt laufe. Aber meine Sicht auf die Rennen hat sich geändert. Ich gehe auch weniger Risiken ein als früher.
Oft werden die Rennorganisatoren kritisiert. Fühlen Sie sich, wie einige Radsportler es schon sagten, auch wie eine Marionette?
Ja, das kann man so sagen. Wir sind im Zirkus. Ich muss mich jetzt korrekt ausdrücken (nimmt sich Zeit). Ich will nicht sagen, dass wir Radsportler der UCI egal sind. Der UCI tut es für einen oder zwei Monate weh. Ich hoffe, sie werden von der Justiz noch vernommen für das, was in der Schweiz passiert ist, und dass sie dafür zahlen müssen. Für sie geht das Leben dann weiter. Für uns auch, aber anders. Manchmal hört das Leben auf. Sicher gibt die UCI ihr Bestes, was die Sicherheit angeht. Es gibt keinen bei der UCI, der sagt: „Das machen wir nicht, das ist zu sicher.“ Aber wir Radsportler hätten doch gerne mehr. Für uns, für unsere Familien. Oft testet die UCI Dinge. Sie sagen: „Lass uns testen, dass die Radsportler ohne Kopfhörer fahren.“ Das ist großer Schwachsinn. Ich erzähle Ihnen eine Geschichte: 2022 gab es einen großen Sturz bei der Simac Ladies Tour. Ich landete im Graben und hatte ein Schleudertrauma. Mir wurde schwarz vor Augen und mein Nacken schmerzte. Ich ging aus dem Graben raus und legte mich in ein Feld mit hohem Gras. Ich war weit weg, weil wir wirklich schnell waren. Im hohen Gras hat mich niemand gesehen. Ich habe über den Funkverkehr gehört, dass auch Elena (Cecchini, ihre Teamkollegin) gestürzt ist. Sie sagten im Funk, dass sie zu ihr gehen. Aber keiner kam zu mir. Also habe ich durch die Kopfhörer gesagt: „I am in the field.“ Und daraufhin haben sie bemerkt, dass noch jemand gestürzt ist. Als Radfahrer kennst du die Nützlichkeit der Kopfhörer. Solche Dinge zu kommunizieren ist viel wichtiger, als wenn jemand dir alle zwei Minuten aufs Ohr sagt, dass du vorne sein musst. Wir sind Profis, wir wissen, wann wir vorne sein müssen. Und wenn dir das jemand alle zwei Minuten sagt, dann musst du ihn feuern, weil er dann einfach schlecht ist. Ich würde es gut finden, wenn sie aufhören, Dinge zu testen. Unser Leben ist nicht da, um getestet zu werden. Sie sollen die richtigen Entscheidungen treffen und aufhören, nur herumzureden. Große Reden bei Kongressen zu halten und danach noch Selfies zu machen, wenn kurz vorher jemand verstorben ist, ist für mich unerträglich. Es geht nicht nur um den Sturz an sich in Zürich. Stürze passieren im Radsport. Aber der Gedanke, dass dieses Mädchen zwei Stunden irgendwo lag und dass sie das Ziel schon zugemacht haben und Ergebnisse gedruckt haben, ist unerträglich. Sie nutzen nicht die Technik, die es seit langem gibt. Mein Garmin meldet meiner Familie, wenn ich stürze und schickt ihnen die GPS-Daten. Aber wir bekommen dann Gelbe Karten, sobald wir auch nur das Geringste tun bzw. nicht tun, was nicht sicher ist. Radsportler aus kleineren Teams bekommen Gelbe Karten, so ist es richtig ausgedrückt. Manchmal sollte man in den Spiegel schauen.
Welche Momente bleiben Ihnen in positiver Erinnerung?
(weint). Ich könnte Resultate nennen, Medaillen aufzählen oder über all die Rennen sprechen, die ich gut gefahren bin. Aber ich bin stolz auf meine Entwicklung. Am Anfang haben wirklich nicht viele an mich geglaubt. Die, die mich wirklich unterstützt haben, könnte man an einer Hand abzählen. Ich habe den Kopf aber nicht hängen lassen. Ich habe immerhin viermal an Olympia teilgenommen und Rennen in der WorldTour gewonnen. Ich habe eine schöne Goldmedaille gewonnen, wenn auch nicht individuell (im Teamzeitfahren 2016 in Doha). Es war nicht alles schlecht. Alle Athleten haben aber Schwierigkeiten. Es gibt niemanden, der in seiner Karriere von A bis Z unterstützt wird. Wir sind alle Kämpfer. Ich will mich nicht beschweren gegenüber Verbänden oder Klubs. Ich hatte früher einfach das Pech, in einem Sport gelandet zu sein, der keine Strukturen für Damen hatte. Das ging anderen auch so: Nathalie Lamborelle, Isabelle Hoffmann, Anne-Marie Schmitt, Chantal Hoffmann, Betty Klein, Betty Kinn, Christine Kovelter. Es gab einige Radsportlerinnen in meiner Generation, die das Zeug zur Leistungssportlerin gehabt hätten. Das waren alles Mädchen, denen man auch nicht die Hand gereicht hat. Sie haben sich für eine normale Arbeit entschieden. Ich war nicht die einzige Luxemburgerin, die Talent für den Radsport hatte.
Und wenn Sie über ein positives Ergebnis rückblickend reden müssten?
Ich denke, es ist keine Überraschung, es ist der WM-Titel im Mannschaftszeitfahren. Darauf haben wir einige Jahre hingearbeitet und es ist sehr symbolisch für mich. Ich habe immer für die Mannschaften alles gegeben. Für alle Leader. Ich habe viel dafür geopfert und vor allem auch persönliche Resultate. An diesem Tag hat es sich für mich ausgezahlt, das hat mich berührt. Zu einem individuellen WM-Titel würde ich auch nicht nein sagen, aber vielleicht wären die Momente dann weniger intensiv gewesen. Die Emotionen, die ich mit meinen Teamkolleginnen an diesem Tag erlebt habe, waren sportlich gesehen der schönste Moment. Danach bleibt mir mein Sieg beim Festival Elsy Jacobs 2017. Vielleicht ist der Sieg von der Kategorie her weniger wichtig. Aber man sagt, zu Hause ist es sehr schwierig, zu gewinnen. Ich bin stolz darauf, dem Klub diesen Sieg geschenkt zu haben. Ich habe bei diesem Rennen keine Ausgabe verpasst und habe gute, aber auch schlechte Erinnerungen daran. Ich weiß, wie viele Stunden all die Beteiligten und Freiwilligen für die Organisation aufbringen. Für sie wird es immer schwieriger, zu bestehen. Ich denke, sie waren auch in diesem Jahr über mein Podium froh. Für Ausländer ist das Rennen auf dem Papier vielleicht nicht viel wert, aber für mich war es immer sehr wichtig.
Gibt es Momente, die Sie bereuen?
Die Pandemie. Ich hatte 2018 und 2019 meine besten Jahre. 2019 habe ich super beendet. 2020 habe ich gut angefangen, auch wenn die Cyclocross-WM in Dübendorf weniger gut war (15. Platz). Bei Le Samyn sprintete ich vor Lotte Kopecky aufs Podium. Ich war wirklich gut. Zur Rückkehr nach der Pandemie war alles anders. Die Radsportler und auch die Teams hatten ihre Visionen auf vieles geändert. Es wurde viel egoistischer gehandelt. Es musste alles genommen werden, was es zu nehmen gab. Das war eine Änderung der Mentalität, die mir nicht lag. 2020 hatte ich eins meiner besten Jahre und kam am Ende auf 16 Renntage.
Am 23.12.2021 stürzte Ihre Teamkollegin Amy Pieters im Trainingslager in Spanien schwer. Wie sehr hat das Ihren Blick auf den Radsport verändert?
(den Tränen nahe) Wir leben noch. Manche Personen reden vielleicht schon über die Vergangenheit, aber ich habe immer noch eine Freundin, die nicht sprechen kann und bis zum Ende ihres Lebens abhängig sein wird. Wenn man von Leben reden kann. Der Mensch will immer schnell über etwas anderes reden, um sich zu schützen. Für mich ist das alles viel zu nah, um alles zu vergessen. „C’est de la mega-merde.“ Niemand hat so etwas verdient, ob Freunde oder jemand, den ich nicht mag. Ich wünsche das niemandem. Ich habe weitergemacht bis zur Landesmeisterschaft (8. Januar 2022 in Ettelbrück), aber dann konnte ich nicht mehr. Ich hätte gerne mit der Cross-Saison noch weitergemacht, aber es ergab keinen Sinn mehr. Ich weiß, dass sie gesagt hätte: „Christine, du nervst mich, mach dein Rennen.“ Aber ich hatte mental keine Kraft mehr, weiterzumachen. Am Ende bin ich sauer, dass es meine beste Freundin im Team getroffen hat. Es war auch die Freundin von anderen. Sie hat immer die Mannschaft an die erste Stelle gesetzt. Sie war eine der letzten Fahrerinnen, mit denen ich einen „état d’esprit“ geteilt habe. Vielleicht haben wir uns deswegen so gut verstanden. Ich will das alles nicht vergessen, weil sie das nicht verdient. Unfälle gibt es jeden Tag. Im Sport, außerhalb des Sports. Aber wenn es dich betrifft – und ich gehöre nicht mal zur Familie –, dann ist es hart. Ich will nicht vorstellen, was die Familie durchmacht. Ich glaube, dass meine Mutter froh ist, dass ich aufhöre.
Werden Sie trotzdem weiter Rad fahren?
Ich hoffe, dass ich dafür Zeit haben werde. Ich denke, als ehemaliger Leistungssportler ist es wichtig, weiterzumachen. Der Körper ist das über Jahre gewohnt gewesen. Der Sport ist auch irgendwo eine Droge – die einzige, die ich akzeptiere. Ich werde sicher mit dem Rad zur Arbeit fahren (lacht).
Wohin geht es denn zur Arbeit?
Ich weiß es noch nicht. Ich habe einige Kontakte, aber ich kann noch nicht viel sagen. Ich würde einerseits dem Sport gerne treu bleiben, andererseits würde ich mich gerne zurückziehen. Einerseits wäre es schön, mal etwas anderes zu sehen und neue Menschen kennenzulernen. Andererseits will ich dem Sport etwas zurückgeben, weil er mir auch viel gegeben hat. Aber selbst wenn ich mich erst mal zurückziehe, ich kann immer wieder zurückkehren – und umgekehrt.
Eine Karriere in sechs Etappen
Zum Karriereende von Christine Majerus blickt das Tageblatt in einer sechsteiligen Serie auf verschiedene Aspekte der Karriere der Radsportlerin zurück:
1. Etappe (8. Oktober 2024): Die Anfänge
2. Etappe (9. Oktober 2024): Der Weg an die Weltspitze
3. Etappe (10. Oktober 2024): Die Liebe zum Cyclocross
4. Etappe (11. Oktober 2024): Ausgeprägter Sinn für Gerechtigkeit
5. Etappe (12. Oktober 2024): Reaktionen von langjährigen Wegbegleitern
6. Etappe (14. Oktober 2024): Das große Interview
Simac Ladies Tour: Ein Sieg zum Abschluss
Weltmeisterin Lotte Kopecky (SD Worx Protime) hat die Simac Ladies Tour gewonnen und damit für einen runden Abschluss von Christine Majerus’ Karriere gesorgt. Während Lorena Wiebes (SD Worx Protime) die Etappe am Samstag gewann, sicherte sich Kopecky am Sonntag den Tagessieg und damit auch den Gesamtsieg. Majerus wurde in der Endabrechnung 18., 1:29 Minute hinter ihrer siegreichen Teamkollegin. Für die Luxemburgerin war es ein emotionaler Tag. Bereits bei der Teamvorstellung vor der letzten Etappe am Sonntag flossen die Tränen.
- Ausblick auf die nächste Saison: In diesen Teams werden die luxemburgischen Radsportler 2025 fahren - 20. November 2024.
- Fokus auf das Umschaltspiel: HBD-Damen treten Samstag zum Rückspiel gegen JuRo Unirek VZV an - 14. November 2024.
- Morang im Ineos-Development-Team: Lotto Kern-Haus PSD Bank und Briten kooperieren - 14. November 2024.
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